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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 28.08.2022

  • 00:05 Uhr

    Every Day I Have the Blues
    Die Lange Nacht des Eisenacher Archivs für Blues, Jazz und Rock
    Von Knut Benzner
    Regie: der Autor

    Die Alte Mälzerei in Eisenach, ein Gebäudekomplex aus der Gründerzeit ist ein Industriedenkmal. Ende der 1990er-Jahre hatte Reinhard Lorenz, damals Kulturdezernent der Stadt, eine Idee: Ein Archiv, wir bringen in die Alte Mälzerei ein Archiv! Schließlich hatte Eisenach eine gewisse Tradition in Sachen Jazz und Blues und sozialistischem Jazz- und Bluesdasein: Erster Jazzclub der DDR, Konzerte, Vorträge, Schallplatten- und Diskussionsabende, und nebenbei war Lorenz bis 1989 freier Mitarbeiter von Radio DDR II gewesen. Ein Name musste her, Lorenz entsann sich eines Eisenacher Sohnes: Horst Lippmann, längst im Westen und dort zum Konzertveranstalter, Hörfunkautor und Fernsehregisseur geworden. So, in etwa so, entstand das Lippmann und Rau Archiv. Fritz Rau, der Geschäftspartner von Horst Lippmann, sollte in den 1960ern und 1970ern die Rolling Stones in die Bundesrepublik bringen und Bob Dylan und Muddy Waters und Sonny Boy Williamson II - quasi alle. Mittlerweile umfasst dieses Archiv mehr als 100.000 Tonträger und Filme, mehr als 60.000 Bücher und Musikzeitschriften, etwa 60.000 Fotografien, Programmhefte und Konzertplakate sowie Musikinstrumente, Rundfunkmanuskripte. Sammlungen bekannter (und weniger bekannter) Musiker, Journalisten, Autoren etc. fanden ihren Weg in die Stadt unter der Wartburg, das Archiv wächst und ist zu einem bedeutsamen Kapitel europäischer und US-amerikanischer populärer Musik aus Jazz, Blues, Folk, Rock, Lied und Chanson geworden; unüberhörbare Stimmen aus der Vergangenheit, die in die Gegenwart und in die Zukunft strahlen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Klavier-Festival Ruhr 2021

    Johannes Brahms
    Sonate Nr. 3 in f-Moll, op. 5

    Jonathan Fournel, Klavier

    Aufzeichnung vom 23.9.2021 aus dem Schloss Rheda in Rheda-Wiedenbrück

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Grigori Fried
    Children's Pieces for Piano, op. 39

    Elisaveta Blumina, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Die Entlastungsdebatte: Eigennutz statt Solidarität

  • 06:10 Uhr

    Johann Kuhnau
    "Lobe den Herren, meine Seele" für Alt, Bass und Orchester
    Opella Musica
    Camerata Lipsiensis
    Leitung: Gregor Meyer

    Gottfried Heinrich Stölzel
    "Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir". Kantate für Bariton, 3 Violinen und B.c.
    Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton
    Else Göhrum-Jennewein, Violine
    Bertha Krimm, Violine
    Marianne Ott, Violine
    Hermann Klaiss, Violoncello
    Hermann Werdermann, Cembalo

    Johann Sebastian Bach
    "Mein Herze schwimmt im Blut". Kantate für Sopran, Oboe, 2 Violinen, Viola, Viola da gamba und Basso continuo, BWV 199
    Barbara Schlick, Sopran
    Ensemble Baroque de Limoges
    Leitung: Christophe Coin

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd - Ostdeutsche Frauen in der Friedlichen Revolution

    "Raus aus den Schubladen!" - Interview mit der Schulamtsdirektorin, Aktivistin und Autorin Florence Brokowski-Shekete

    Polen und Deutschland: ein schwieriges Verhältnis, ein Interview mit dem Publizisten Adam Krzeminski,

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Ökumene und Frieden - Zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirche in Karlsruhe, ein Interview mit der Theologin Sabine Müller-Langsdorf

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Michaela Wiebusch

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Beten ist keine Einbahnstraße. Vom Gott-Entdecken
    Von Pfarrer Gotthard Fuchs
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 250 Jahren: Christoph Martin Wieland wird nach Weimar berufen

  • 09:30 Uhr

    Zukunftsaussichten (4/4)
    Lesen und Schreiben in der Zukunft
    Von Katharina Schultens, Nicole Seifert und Stefan Petermann

    Literatur als Erkenntnismaschine: kurze Essays über die Globalisierung, über Identität, Konzepte des lebenswerten Lebens und die Zukunft der Literatur. „Essay und Diskurs” sendet im August Texte von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, die beleuchten, was uns kommende Zeiten bringen.
    Im Rahmen des Festivals „Und seitab liegt die Stadt“ haben die Schriftstellerinnen Shida Bazyar und Emma Braslavsky zur Diskussion über das Thema „Zukunft“ geladen. Die Essays wurden im Mai 2022 im Literarischen Colloquium Berlin von den Autorinnen und Autoren vorgestellt. „Essay und Diskurs” präsentiert ein Labor, in dem sich schon jetzt Alternativen für spätere Lebensweisen austesten lassen und die unterschiedlichsten Perspektiven über den Fortgang der Menschheit zur Sprache kommen.
    Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller machten sich Gedanken über den Stand der Globalisierung und die deutsche Identität in der Migrationsgesellschaft. Sie prüfen, wie viel Individualismus und Gemeinsinn der Gesellschaft zuträglich sind. Sie entwerfen Konzepte zur Ernährung der Menschheit und zu einem nachhaltigen Wirtschaften in lebenswerten Städten. Sie suchen Antworten in einer Welt zwischen Digitalisierung und der Weltflucht ins Analoge. Sie überlegen, wen wir in den literarischen Kanon aufnehmen werden und wie wir in Zukunft lesen und schreiben werden.
    „Und seitab liegt die Stadt“ ist eine Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin. Sie wird gefördert im Rahmen des BKM-Förderprogramms Kultur in ländlichen Räumen. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Nydeggkirche in Bern
    Predigt: Pfarrerin Sabine Müller Jahn
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Verleger Sebastian Guggolz im Gespräch mit Joachim Scholl

    Als junger Lektor mit Anfang 30 gründete Sebastian Guggolz seinen eigenen Verlag, bis ihm das Geld ausging. Doch woher nehmen? In einer TV-Quizshow gewann er ein kleines Vermögen, der Verlag war gerettet und wurde im Ein-Mann-Betrieb zum Erfolg - mit seltenen literarischen Funden und vergessenen Klassikern.

  • 15:05 Uhr

    Am längeren Hebel
    Der Keyboarder Bobby Sparks II
    Von Fabian Elsäßer

    Die Klänge, die Bobby Sparks II produziert, sind manchmal völlig unbegreiflich: Es könnte ein Saxofon sein oder eine E-Gitarre in den höchsten Lagen, doch Sparks spielt oft ein Clavinet mit einem „Whammy”, also eine besondere Variante dieses ohnehin schon selten gewordenen Tasteninstruments aus den 70er-Jahren, das mit einem langen Vibrato-Hebel zur Tonmodulation ausgerüstet ist. Denn Vintage-Keyboards sind Sparks große Leidenschaft. Bobby Sparks II, 1973 geboren, stammt aus einer Musikerfamilie in Texas und ist vom Gospel geprägt. Durchs Musikstudium fand er zum Jazz und über den Jazz zum Grammy-gekrönten Ensemble Snarky Puppy. Auf seinen Soloausflügen - zuletzt mit dem Album „Paranoia“ - schaut er auch mal, was die Rapper so machen, oder watet knietief durch den Funk auf den Spuren von Prince.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Andrea Giovene: „Die Autobiographie des Giuliano di Sansevero. Ein junger Herr aus Neapel“, Bd. 1
    Aus dem Italienischen von Moshe Kahn
    Mit einem Nachwort von Ulrike Voswinkel
    (Verlag Galiani Berlin)
    Ein Beitrag von Maike Albath

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Das Down danach
    Was Cannabis mit Jugendlichen macht
    Von Wibke Bergemann
    Produktion: Deutschlandfunk 2020

    Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Droge, vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Mindestens 10 Prozent der Minderjährigen haben schon einmal gekifft. Bei den 18-25-Jährigen sind es sogar 40 Prozent - Tendenz steigend. Aber wie wirkt sich Cannabis auf ein Gehirn aus, das sich noch in der Entwicklung befindet? Und kann starker Cannabis-Konsum zu einer Psychose führen? Oder eher umgekehrt, wie neuere Studien aus der Genetik suggerieren?
    Zugleich wächst die gesellschaftliche Akzeptanz. Nachdem Uruguay, Kanada und mehrere US-Bundestaaten Cannabis freigegeben haben, bereitet in Deutschland die Ampelkoalition mittlerweile einen Gesetzentwurf zur Legalisierung vor.Kritiker befürchten eine Verharmlosung. Befürworter hoffen, dass mit einem kontrollierten Markt und ohne Angst vor Kriminalisierung auch Jugendliche besser geschützt werden könnten.

  • 17:05 Uhr

    Bloß keine Öko-Diktatur! Harald Welzer über die Krisentauglichkeit der Demokratie im Gespräch mit Annette Riedel

  • 17:30 Uhr

    Sexgespräche, Fahrradtouren, Bagger-Tänze und Fußballfan-Installationen - die Ruhrtriennale erweitert mit kleinen Kunst-Formaten Alltags-Perspektiven

    Postinklusives Theater und das Publikum - Karin Nissen-Rizvani, künstlerische Leitterin des Klabauter Theaters Hamburg, im Gespräch

    Mohamed Abla, Tali Nates, u.a.: Verleihung der Goethe-Medaillen in Weimar

    Wer sich nicht wehrt, kommt an den Herd - Ostdeutsche Frauen in der Friedlichen Revolution

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    25. Todestag: Lady Diana, die Royals und die Medien

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 4. Spieltag
    1. FC Köln - VfB Stuttgart
    SV Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

    2. Fußball-Bundesliga, 6. Spieltag
    1. FC Kaiserslautern - 1. FC Magdeburg
    Hannover 96 - SpVgg Greuther Fürth
    Holstein Kiel - SV Sandhausen

    Manchester United - Verfall eines Weltclubs

    Radsport - Deutschland-Tour 2022: 4.Etappe: Schiltach - Stuttgart (186,6km)
    Radsport - Vuelta

    Formel 1 - "Großer Preis von Belgien"

    Basketball - WM-Qualifikation in München: Deutschland - Slowenien

    Volleyball - WM der Männer in Polen und Slowenien: Kamerun - Deutschland

    Eishockey-WM in Dänemark

    Tohuwabohu im kanadischen Sport

    Kampf der Nibelungen - Kommentar

    Biathlon - Sommer-WM in Ruhpolding: Massenstartrennen

    Tennis - US Open in New York: Vorschau

    München 72 - Streit um Entschädigungszahlung

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Die Sache mit dem Pups
    Wo ist die Körperscham geblieben?
    Von Florian Felix Weyh
    Regie: Matthias Kapohl
    Produktion: Deutschlandfunk 2022

    Auf Varieté-Bühnen hat es immer schon Kunstfurzer und Komiker gegeben, die über Körperpeinlichkeiten Witze rissen. Aber wieso müssen wir es ertragen, kurz vor der Tagesschau mit Verdauungsproblemen belästigt zu werden? Das stinkt doch zum Himmel!
    Vielleicht fing es 2014 mit dem Bestseller „Darm mit Charme“ an: Plötzlich konnte man über Verdauung reden, ohne schamvoll zu erröten. Seither sind Verdauungsangelegenheiten im Smalltalk okay. Oder hat die TV-Werbung eines Reizdarm-Therapeutikums gesellschaftlich integrativ gewirkt? Pupsen müssen wir alle - warum es länger tabuisieren? Aber ist - als Folge der gesellschaftlichen Überalterung - künftig cool, wer über seinen Reizdarm spricht, und uncool, wer einfach sportlich und gesund ist? Jene US-Influencerin, die Fürze in Gläsern sehr lukrativ verkaufte, bevor ihr mutwillig erzeugter Blähbauch sie ins Krankenhaus brachte, war freilich keine Greisin. Wie viel von einem selbst darf man anderen eigentlich zumuten, bevor das zivilisierte Zusammenleben leidet? Oder muss unsere eng gewordene Welt Druck ablassen, indem sie ihre Körpertabus fahren lässt?

  • 21:05 Uhr

    Grundton D - Konzert und Denkmalschutz

    „Musik aus Weimars Aschebüchern“

    Werke von Ludwig van Beethoven
    Joseph Haydn
    Friedrich Joseph Kirmair
    Ernst Wilhelm Wolf
    Ludwig-Wilhelm Tepper de Ferguson u.a.

    Christoph Hammer, Hammerflügel

    Aufnahme vom 7.8.2022 aus dem Bücherkubus im Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Beim Brand in der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek wurde 2004 auch die umfangreiche Musikaliensammlung schwer in Mitleidenschaft gezogen. Was vom Feuer nicht komplett zerstört wurde, können Papierrestauratoren mit einem innovativen Verfahren reinigen, stabilisieren, wieder lesbar machen und so für die Nachwelt erhalten. Das Konzert der Benefizreihe „Grundton D“ von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz gibt diesen stillen Helden des Denkmalschutzes und ihrer immens wichtigen Leistung für die Bewahrung unseres kulturellen Erbes eine Bühne. Christoph Hammer, Pianist, Dirigent, Musikwissenschaftler und Spezialist für historische Aufführungspraxis, hat ein Programm mit Musik aus Weimars „Aschebüchern“ zusammengestellt. Neben großen Komponistennamen erwarten die Zuhörer dabei auch ein paar echte Repertoireentdeckungen.

  • 23:30 Uhr

    Olympia-Attentat von München 1972
    Ankie Spitzer: „Wollen eine Entschädigung, die nicht lächerlich ist“

    Ankie Spitzer, Sprecherin der Hinterbliebenen im Gespräch mit Matthias Friebe