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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 19.02.2023

  • 00:05 Uhr

    Vom Glück und Unglück des Teilens
    Die Lange Nacht der Gemeinschaften
    Von Robert B. Fishman
    Regie: Claudia Mützelfeldt

    „System Change, not Climate Change“, Systemwandel statt Klimawandel, fordert die Bewegung für Klimagerechtigkeit. Im nordhessischen Niederkaufungen und an vielen anderen Orten weltweit haben einige schon damit angefangen: Sie teilen Einkommen, Vermögen, Autos, Land, Lebensmittel, Wohnraum, Waschmaschinen und vieles mehr. So verringern diese freiwilligen Lebens-, Werte- und Wirtschaftsgemeinschaften - Kommunen - ihren Rohstoff- und Energieverbrauch um bis zu zwei Drittel. In Niederkaufungen bei Kassel zum Beispiel kaufte eine Handvoll Idealistinnen und Idealisten vor 40 Jahren einen alten Bauernhof, um dort eine Kommune zu gründen. Getreu dem Motto „Jeder gibt, was er kann und jeder bekommt, was er braucht.“ Die Kommune Niederkaufungen blüht und gedeiht wie viele weitere überall auf der Welt. Allein das Verzeichnis europtopia listet in Deutschland rund 600 solcher Lebensgemeinschaften auf. Alle wirtschaften in eine Kasse und versorgen sich daraus. Die „Lange Nacht" der Gemeinschaften lädt Sie ein zu Utopisten und Realisten (den -innen natürlich auch), nimmt Sie mit auf den Bio-Acker, in den Kuhstall, die Gemeinschaftsküche und den Elfenbeinturm der Gesellschaftswissenschaften.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Klavier-Festival Ruhr 2021

    Franz Liszt
    „Valse de bravoure", S 214/1

    Richard Wagner / Franz Liszt
    „Isoldes Liebestod", S 447

    Franz Schubert / Franz Liszt
    „Ständchen", S 560/4 aus: „Schwanengesang“, D 957

    Sigismond Thalberg
    Grande Caprice sur des motifs de La Sonnambula, op. 46

    Mariam Batsashvili, Klavier

    Aufnahme vom 25.9.2021 aus dem Kulturzentrum Rheinkamp, Moers

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Michael Blake

    A fractured landscape. Für Klavier
    Connectivity. Für Violoncello und Klavier
    Pentimenti. Für Violoncello solo und imaginäre Begleitung

    Friedrich Gauwerky, Violoncello
    Daan Vandewalle, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Nie wieder Krieg: Plädoyer für einen realistischen Pazifismus

  • 06:10 Uhr

    Balthasar Erben
    "Ich freue mich im Herrn". Geistliches Konzert für Sopran, Streicher und Basso continuo
    Abendmusiken Basel

    Johann Sebastian Bach
    "Herr Jesu Christ, wahr' Mensch und Gott". Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 127
    Julia Doyle, Sopran
    Georg Poplutz, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Peter Philips
    Fantasia für Orgel
    Fabien Moulaert, Orgel

    Wolfgang Amadeus Mozart
    "Missa brevis" für Soli, Chor und Orchester G-Dur, KV 49/KV 47d
    Christine Schäfer, Sopran
    Ingeborg Danz, Alt
    Kurt Azesberger, Tenor
    Oliver Widmer, Bass
    Arnold Schönberg Chor
    Concentus Musicus Wien
    Leitung: Nikolaus Harnoncourt

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Eine Stadt für den zweiten Blick - Halle wird Standort des neuen Zukunftszentrums "Deutsche Einheit"

    Proteste und Streiks in Frankreich - Ein Interview mit dem Journalisten Nils Minkmar

    Kritik in der Krise - Ein Interview mit dem Philosophen Martin Booms

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Die Macht der Bilder im Krieg - Ein Interview mit der Philosophin Claudia Paganini

    Denk ich an Deutschland: der Comedian Bülent Ceylan

    Am Mikrofon: Adalbert Siniawski

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    In Abrahams Schoß. Besuch im biblischen Harran
    Von Pastor Matthias Viertel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der französische Filmregisseur Louis Feuillade geboren

  • 09:30 Uhr

    „Wladolf Putler“? 
    Was Putins Regime mit Faschismus und Stalinismus gemein hat
    Von Claus Leggewie

    Die Frage nach dem Charakter Wladimir Putins und die häufige Gleichsetzung mit Hitler lenkt ab von der weit relevanteren Frage, welche Parallelen sein Regime mit dem Faschismus oder dem Stalinismus aufweist. Und welche Hypotheken das für die Zeit nach Putin birgt.
    Gleichsetzungen unliebsamer Figuren mit Adolf Hitler sind inflationär, die meisten Zeithistoriker lehnen solche Vergleiche ab. Die Einordnung eines Mannes aber, der dem kollektiven Westen den Krieg erklärt hat und die Ukraine auslöschen will, ist keine akademische Übung. Ein deutscher Kanzler stufte ihn allen Ernstes als lupenreinen Demokraten ein, Gegner in Russland hingegen als Boss einer kriminellen Mafia, wieder andere als Nachfolger Josef Stalins, dessen Terror mehr Opfer forderte als das NS-Regime. Manche verharmlosen Putin zum Autokraten, von denen es rund um den Globus viele gibt, wieder andere sprechen von „Putinismus“ und rücken so die Person ins Zentrum. In dem Essay geht es weniger um die Beschreibung eines Charakters als um Merkmale und Dynamiken eines Herrschaftsregimes und seiner imperialen Unterdrückung und Vernichtungspolitik. Das ist auch bedeutsam für die Frage, was nach Putin kommen kann. Der Essay erörtert Unterschiede und Parallelen zu den historischen Regimeformen und untersucht Kontinuitäten des russischen Imperialismus.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Margareta in Wadersloh
    Zelebrant: Pfarrer Martin Klüsener
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Harmonie und Klang
    Castelfidardo, Heimat des italienischen Akkordeons

    "Höhenflug Sauerland"
    Auf dem Fernwanderweg von Altena nach Korbach

    Viertgrößte Stadt der Ukraine
    Dnipro, 2016 und heute

    Tag der Muttersprache
    Zwischen Köln und Bangladesch

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Daniela Krien im Gespräch mit Florian Felix Weyh

    Sie mischt sich nicht in Debatten ein, doch nimmt mit ihren Figuren Stellung zu Leben und Zeit. Die Leipziger Schriftstellerin Daniela Krien schildert meisterlich ein Milieu, das im westdeutschen Kultur- und Medienbetrieb gern überhört und übertönt wird: ein ostdeutsches Bürgertum, dem eigenes Denken wichtiger ist als Anpassung an den Zeitgeist.

  • 15:05 Uhr

    Nach zehn Jahren zurück im Olymp?
    Die belgische Band dEUS
    Von Marc Mühlenbrock

    Auch für eine Band wie dEUS wurde der Begriff Artrock gefunden: Anfangs standen die Mitglieder als urbane Bohemians in den Gassen von Antwerpen und entwarfen mit Gitarre, Geige, Pinsel und ein bisschen Farbe eine cineastisch-musikalische Parallelwelt. Die zog die Fans recht schnell in einen Bann, der bald kultisch-religiöse Züge bekam. 30 Jahre ist das her, und die Jüngerinnen und Jünger kommen von dEUS nicht mehr los, denn diese ebenso spannende wie eigenwillige Melange aus Stilen von Alternative Rock und Avantgarde über Folk, Jazz bis zur Musique Concrète überrascht immer wieder neu. Nach gut zehn Jahren Pause war für den 17. Februar unter dem Titel „How To Replace It“ ein neues dEUS-Album angekündigt - und alleine diese Nachricht verzückte diejenigen, die so lange auf Musik der Angebeteten warten mussten.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Ulrike Draesner: „Die Verwandelten“
    (Penguin Verlag, München)
    Ein Beitrag von Angela Gutzeit

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Schall ins Dunkel
    Wie das Leben laut wurde
    Von Dagmar Röhrlich

    Über Jahrmilliarden hinweg ist auf der Erde nichts anderes zu hören als die Klänge von Wasser oder Geröll oder Eis - für uns Menschen eine gespenstische Klanglandschaft. Doch als vor 540 Millionen Jahren mit der Kambrischen Explosion wie aus dem Nichts plötzlich die großen Tiere auftauchen, füllen sich die Meere mit ganz neuen Lauten: Über den Meeresboden krabbeln Trilobiten. Die Segmente ihrer Körperpanzer reiben aneinander und wer von einem der räuberischen Gliederfüßer erwischt wird, dessen Panzer bricht mit einem Knacken. Wer hört, ist im Vorteil, wer Geräusche von sich gibt, leichte Beute. Das Rufen ließ auf sich warten.
    Heute ist die Biosphäre voller Zirpen und Pfeifen, voller Gesang und Gebrüll. War die Evolution der akustischen Kommunikation unvermeidlich? "Ich glaube schon", sagt der Biologe David Haskell. "Denn als Lebewesen vor Raubtieren fliehen konnten, war sie so nützlich und leistungsfähig, dass sie zahllose neue Möglichkeiten eröffnet hat."
    Schall kann sich durch dichte Vegetation sehr schnell und weit bewegen, auch nachts, im Nebel oder in Flüssen, die so viel Schlick und Sand transportieren, dass ein Fisch nicht mehr als ein paar Zentimeter weit sehen kann. Schall ist also fast wie Telepathie. Und er lässt sich auch nur schwer aufhalten.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Wehrhafte Demokratie: Der Staatsrechtler Franz Mayer über Schwachstellen unserer Verfassung im Gespräch mit Sandra Schulz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Uraufführung Oryx and Crake - Eine Oper von Søren Nils Eichberg nach Margaret Atwood in Wiesbaden

    Berlinale - ein Blick auf das erste Festivalwochenende

    "Radziwill oder Der Riss durch die Zeit" - Ein Künstlerleben auf der Theaterbühne in Oldenburg

    Erstmals in leichter Sprache - Die Münchner Kammerspiele machen "Antigone"

    Die drei Körper des Künstlers - Schriftstellerin Nora Bossong über Kunst und Kritik

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Ende der Flucht am Evros: Namenlose Tote an der türkisch-griechischen Grenze

  • 19:10 Uhr

    Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof - Massenstart (F/M)

    Snowboard - WM in Georgien: Parallel-Riesenslalom

    Ski alpin - WM in Courchevel: Slalom der Männer
    Ski alpin - Bilanz der WM in Courchevel
    Skisport - Nachwuchssorgen im Deutschen Skiverband

    Skispringen - Weltcup in Rasnov

    Bob - Weltcup-Finale in Sigulda - Zweierbob (F) und (M)

    Rodeln - Weltcup in St. Moritz - Einsitzer (F) und Teamstaffel

    Ukraine - 1 Jahr nach Kriegsausbruch

    Olympia 2024 - Der Druck auf das IOC wächst

    Fußball - Auftakt ins WM-Jahr 2023: DFB-Frauen haben Großes vor

    Fußball - Bundesliga, 21. Spieltag:
    1. FC Union Berlin - FC Schalke 04
    Borussia Dortmund - Hertha BSC

    Fußball - 2. Liga, 21. Spieltag:
    Hamburger SV - DSC Arminia Bielefeld
    1. FC Heidenheim - 1. FC Nürnberg
    Fußball - Die rasante Transformation des 1. FC Kaiserslautern

    Basketball - TOP4 Finale in Oldenburg

    Handball - SC Magdeburg - HSV Hamburg

    Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Dortmund - 2. Wettkampftag

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Natur an Autorin - Autorin an Natur
    #Strandgänge
    Von Elke Heinemann
    Regie: Martin Zylka
    Produktion: WDR/BR 2020

    Nature Writing ist mehr als Naturlyrik. Es ist die literarische Antwort auf das Zeitalter des Anthropozäns. Autorin Elke Heinemann gelingt ein Selbstversuch in der Tradition von Henry David Thoreaus „Walden“.
    Eine Literaturmode aus Großbritannien und den USA ist bei uns angekommen: das „Nature Writing“. Beschreibungen der Natur entstehen hier aus einem persönlichen, oft philosophischen oder literarischen Interesse. Das Genre „Nature Writing” gründet in der Krise der Natur. In den letzten 20 Jahren sind rund 80 Prozent der weltweiten Insektenbiomasse verschwunden. Der Mensch, heißt es, habe im sogenannten Anthropozän das sechste Massensterben der Erdgeschichte eingeleitet. Autorin Elke Heinemann versucht an einem Strand im Norden von Wales Antwort auf die viel diskutierte Frage zu finden, wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Natur heute neu definieren ließe. Ihre Erfahrungen hält sie in einem Audioblog fest - ganz in der literarischen Tradition des amerikanischen Schriftstellers Henry David Thoreau, dessen Tagebuch „Walden“ der Urtext des „Nature Writing” ist.

  • 21:05 Uhr

    Kammermusikfest Spannungen 2022

    Franz Schubert
    Fantasie für Violine und Klavier C-Dur, D 934 (op. 159 posth.)

    Arnold Schönberg
    „Pierrot Lunaire". Dreimal 7 Gedichte für Sprechstimme, Klavier, Flöte/ Piccoloflöte, Klarinette/ Bassklarinette, Violine/ Viola und Violoncello, op. 21

    Peter Tschaikowski
    „Souvenir de Florence". Sextett für 2 Violinen, 2 Violen und 2 Violoncelli d-Moll, op. 70

    Claudia Barainsky, Sopran
    Clara Andrada de la Calle, Flöte
    Sharon Kam, Klarinette
    Anna Reszniak, Violine
    Antje Weithaas, Violine
    Barbara Buntrock, Viola
    Elisabeth Kufferath, Viola
    Claudio Bohórquez, Violoncello
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Markus Becker, Klavier

    Aufnahme vom 20.6.2022 aus dem Kraftwerk Heimbach

    Am Mikrofon: Johannes Jansen

    Welten scheinen sie zu trennen, obwohl zwischen der Entstehung des Streichsextetts von Peter Tschaikowski und Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire” nur 22 Jahre liegen. Zusammen mit der Fantasie aus dem letzten Lebensjahr von Franz Schubert zeigen sie die ganze Ausdrucksbreite des sogenannten „langen” 19. Jahrhunderts, das im Ersten Weltkrieg unterging. Aber auch die kühnsten Vorreiter der Moderne ließ die Vergangenheit nicht los. Eines der erstaunlichsten Zeugnisse dafür liefert Schönberg selbst, der 1947 schrieb: „Ich aber wünsche nichts sehnlicher (wenn überhaupt) als dass man mich für eine bessere Art von Tschaikowski hält - um Gottes willen: ein bisschen besser, aber das ist auch alles. Höchstens noch, dass man meine Melodien kennt und nachpfeift.” - Das Kammermusikfest in Heimbach, spannend wie immer, ermöglicht den direkten Vergleich.

  • 23:30 Uhr

    "Ein Jahr Invasion - Wie Russlands Angriff den Ukrainischen Sport verändert hat"

    Fechterin Léa Krüger und Ex-Fechter Mark Perelmann
    im Gespräch mit Maximilian Rieger