Terézia Mora liest aus ihrem Erzählungsband "Die Liebe unter Aliens" (1/2)
(Teil 2 am 12.10.16)
Mit Erzählungen hat Terézia Mora den Reigen ihrer erzählenden Bücher eröffnet. Erzählungen von der ungarsichen Grenze, zeitlich und räumlich sehr konkret und dennoch hintergründig politisch. Nach mehreren Romanen und vielen Übersetzungen legt sie nun wiede einen Erzählungsband vor: 'Die Liebe unter Aliens': Ein Ausflug ans Meer soll ein junges Paar zusammenführen. Ein Nachtportier fühlt sich heimlich zu seiner Halbschwester hingezogen. Eine Unidozentin flieht vor einer gescheiterten Beziehung und vor der Auseinandersetzung mit sich selbst. Ein japanischer Professor verliebt sich in eine Göttin.
Kunstvoll erzählt Terézia Mora von Menschen, die sich verlieren, aber nicht aufgeben, die verloren sind, aber weiter hoffen. Wir begegnen Frauen und Männern, die sich merkwürdig fremd sind und zueinander finden wollen. Einzelgängern, die sich ihre wahren Gefühle nicht eingestehen. Träumern, die sich ihren Idealismus auf eigensinnige Weise bewahren. Mit präziser Nüchternheit spürt Mora in diesen zehn Erzählungen Empfindungen nach, für die es keinen Auslass zu geben scheint, und erforscht die bisweilen tragikomische Sehnsucht nach Freundschaft, Liebe und Glück.
Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren. Sie lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman 'Das Ungeheuer' erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Bereits 1999 wurde sie mit ihrem literarischen Debüt, dem Erzählungsband 'Seltsame Materie', mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien der Band 'Nicht sterben' mit ihren Frankfurter Poetikvorlesungen. Nach einen kurzen Gespräch liest sie selbst aus ihrem Band 'Die Liebe unter Aliens'.