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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.10.2018

  • 00:05 Uhr

    „Jeder Mensch trägt die ganze Gestalt des Menschseins in sich"
    Eine Lange Nacht mit Michel de Montaigne
    Von Astrid Nettling
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Unendlich viel ist über ihn geschrieben worden - über Michel de Montaigne (1533-1592), der im Alter von 38 Jahren sein Amt als Parlamentsrat in Bordeaux aufgibt und sich in seinen berühmten Turm auf Schloss Montaigne zurückzieht. Dabei sind seine ‚Essais' alles andere als Zeugnisse eines Rückzugs aus der Welt. Dieses Buch lebt von einer erstaunlichen Welthaltigkeit eines Denkens, das sich die Freiheit zu einer rückhaltlosen und bis dahin ungekannten Selbst- und Welterforschung nimmt. Eine wichtige Rolle spielt dabei seine ausgedehnte Reisetätigkeit, ebenso die Erfahrung der französischen Religionskriege, in die er als katholischer Adliger und parteiloser Vermittler immer wieder involviert wird. Skeptisch gegenüber jedem absoluten Wahrheitsanspruch - sei es von Religion, sei es von Wissen - findet er in seinen ‚Essais' zu einer Toleranz gegenüber der unerschöpflichen Vielfalt menschlicher Lebensformen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Mozartfest Würzburg 2017

    Josef Mysliveček
    Sinfonie C-Dur

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Klavier und Orchester B-Dur, KV 595

    London Mozart Players
    Howard Shelley, Klavier und Leitung

    Aufnahme vom 9.6.2017 aus der Würzburger Residenz

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Anton Bruckner
    Missa solemnis für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel b-Moll, WAB 29

    Robert Führer
    Christus factus est. Graduale für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel f-Moll, KolF 87/14

    Joseph Leopold von Eybler
    Magna et mirabilia. Offertorium für gemischten Chor, Orchester und Orgel B-Dur, IHV 108

    Johanna Winkel, Sopran
    Sophie Harmsen, Mezzosopran
    Sebastian Kohlhepp, Tenor
    Ludwig Mittelhammer, Bariton
    RIAS Kammerchor
    Akademie für Alte Musik Berlin
    Leitung: Łukasz Borowicz

  • 06:05 Uhr

    Nach dem Brexit: Die Zukunft der europäischen Sicherheitspolitik

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Aus tiefer Not schrei ich zu Dir'. Choralbearbeitung, BWV 686
    Felix Friedrich, Orgel

    Johann Rosenmüller
    'Lauda Jerusalem'. Kantate für Bass, Violine und Basso continuo
    Peter Kooij, Bass
    CordArte

    Johann Wilhelm Hertel
    Sonate für Orgel A-Dur, op. 1, Nr. 5
    Martin Rost, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    Ein feste Burg ist unser Gott'. Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 80
    Dorothee Mields, Sopran
    Terry Wey, Countertenor
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Die Schriftstellerin und Familienbiografin Maria Stepanova über Erinnerungskultur in Russland

    Vor 35 Jahren: Udo Lindenberg in Ostberlin - Ein Interview mit dem Autor Thomas Hüetlin

    Vier Jahre Pegida - Ein Interview mit der Historikerin Katharina Trittel

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Blasphemie - ein Anachronismus? Ein Interview mit dem Theologen Thomas Weißer

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Wolf Wondratschek

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Frieden ist möglich - 50 Jahre Sant'Egidio
    Von Corinna Mühlstedt
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 380 Jahren: Ein Kugelblitz zerstört die Kirche im südenglischen Widecombe-in-the-Moor

  • 09:30 Uhr

    Bürgerbeteiligung im Elsass
    Der Philosoph Joseph "Jo" Spiegel im Gespräch mit Michael Magercord

    Die repräsentative Demokratie wird zunehmend infrage gestellt, ausgerechnet von jenen, die von sich behaupten, sie sprächen für das Volk. Was tun, um der populistischen Herausforderung entgegenzutreten? Mehr Demokratie wagen, rät Joseph Spiegel, Philosoph und langjähriger Bürgermeister im elsässischen Kingersheim - und tut es auch: Seine Gemeinde ist zum Pilotprojekt stringenter Bürgerbeteiligung in Frankreich geworden. Regelmäßig finden Bürgerkonferenzen statt, Planungsstäbe mit ausgelosten Teilnehmern arbeiten die Vorlagen für den Stadtrat aus. Partizipativ, konsultativ ist diese Form der Beteiligung und darüber hinaus sehr anspruchsvoll: Bürger und Politiker brauchen neben dem Willen, ergebnisoffen und konstruktiv zusammenzuwirken, vor allem Geduld.
    Bisher wird der demokratische Diskurs bestimmt von Politikern, die alle Probleme kompliziert und dringlich erscheinen lassen, Bürgerbewegten aus der soziokulturellen Elite, die den Beitrag der Bürgerseite okkupieren, und infantilisierten Bürgern, die verlangen, man müsse sich besonders um ihre Anliegen und Meinungen kümmern. Erst ein institutionell gestalteter Prozess zur Reife der Entscheidung, der in eine kollektive Intelligenz mündet, wäre, so Joseph Spiegel, das Antidot gegen den Populismus. Davon allerdings ist auch Kingersheim noch weit entfernt und die hohen Ergebnisse für den Front National bei den Wahlen der letzten Jahre lassen viele Fragen offen. Im Gespräch zieht Joseph Spiegel Bilanz und versucht einen Ausblick auf die Entwicklung der Demokratie.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Johanneskirche in Künzelsau
    Predigt: Pfarrerin Gudrun Ederer
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Franziska Giffey, SPD, Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Kirchtag am Karwendel - Zu Gast im oberbayrischen Mittenwald
    Live aus dem Veranstaltungssaal des TSV Mittenwald
    Von Susan Zare, Tereza Bora und Andreas Stopp (Moderation)

    Gesprächsgäste:
    Claudia Gans, die über die Mittenwalder Lüftlmalerei erzählt
    Peter Wimmer, der sich Tradition, Tracht und Dialekt verschrieben hat
    Michael Watzke, Deutschlandradio-Bayernkorrespondent
    Beate und Martl Kraus, die hungrige Wanderer auf ihrer Auhütte bewirten
    Sabrina Blandau, die aus Liebe zu den Bergen von Berlin nach Bayern kam
    Josef Karner, der Besucher durch das steinige Isartal führt
    Georg Neuner, bei dem man Instrumentenbau lernen kann

    Musikalische Begleitung:
    Duo Veitl - Jocher, Almhüttenmusik, Schützenhaus Musi (Zweigesang), Cantorix Dekanatschor Weilheim, Jan-Hendrik Esser und CelloWongrale Musi (Tanzlmusi)

    Ganz im Süden Bayerns, umrandet von wilden Alpengipfeln, liegt malerisch der kleine Luftkurort Mittenwald. Umgeben ist die Marktgemeinde von Buckelwiesen, türkisblauen klaren Bächen und steilen Felsen. Der Ort im oberen Isartal an der Tiroler Grenze ist bekannt für seine bunte Lüftlmalerei an den Häusern und für seine Bilder an den Gebäudefassaden. Mittenwald ist auch Wiege des Geigenbaus. Diese Kunst wird dort schon seit Jahrhunderten gelehrt. Ein Ort wie aus dem Bilderbuch, an dem die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Am Kirchtag, der in Bayern traditionell am dritten Oktobersonntag gefeiert wird, wollen wir im ,Sonntagsspaziergang' diese Mittenwalder Welt erleben. Wir fragen die Einheimischen, was ihnen ihre Heimat bedeutet und wie sie selbst und ihre Besucher Berge und Natur genießen, Tradition, Sprache und Brauchtum erleben.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Neurobiologe Ernst Pöppel im Gespräch mit Michael Langer

    Nach drei Sekunden ist Schluss: Dann endet die optimale Informationsverarbeitung des Gehirns. Ernst Pöppel ist einer der führenden Neurowissenschaftler unserer Zeit und er kennt die Geheimnisse des wohl komplexesten menschlichen Organs.

    Dr. Ernst Pöppel ist emeritierter Professor für Medizinische Psychologie an der Universität München, wo er auch heute noch arbeitet. Außerdem ist er Gastprofessor an der Peking University, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Darüber hinaus hat er mehrere populärwissenschaftliche Bücher verfasst, u. a.  (mit Beatrice Wagner) "Je älter desto besser“ und "Von Natur aus kreativ“.

  • 15:05 Uhr

    Kämpferische Utopie
    Die britische Musikerin Anna Calvi und ihr drittes Album
    Von Marcel Anders

    Was für eine Stimme! Was für eine Gitarre! Was für eine Frau! Die 38-jährige Engländerin Anna Calvi sieht aus wie ein Model, singt wie ein Engel und spielt Gitarre wie eine Reinkarnation von Ikone Jimi Hendrix. So auch auf ihrem dritten Album ,The Hunter’, ihrem ersten musikalischen Lebenszeichen seit fünf Jahren, das ihr als regelrechtes Manifest geraten ist: ein Dutzend Songs gegen den Macho-Zeitgeist, gegen Patriarchalismus in Wirtschaft, Politik und Staat, gegen überholtes Geschlechterdenken. Musik für mehr Freiheit, Fortschritt und mentale Offenheit. Eine kämpferische Utopie - vorgetragen von einer Frau, die wirkt als könne sie kein Wässerchen trüben. Doch Anna Calvi kann!

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Steffen Mensching: „Schermanns Augen“
    (Wallstein Verlag, Göttingen)
    Ein Beitrag von Michael Opitz

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Cloxit - der Streit um die richtige Zeit in Europa

    Im Sommer eine Stunde vor, im Winter eine Stunde zurück - viele Menschen und Tiere leiden unter der Zeitumstellung. Die EU-Kommission will nun die Zeitumstellung abschaffen. Ende März 2019 sollen in der Europäischen Union zum letzten Mal die Uhren auf Sommerzeit umgestellt werden. Fachleute begrüßen das grundsätzlich. Aus ihrer Sicht widerspricht der künstliche Wechsel der Biologie.
    Aber: Sommerzeit als Standardzeit, wie es sich die Mehrheit in Deutschland wünscht, die an der Online-Umfrage der EU teilgenommen hat? Chronobiologen warnen vor der dauerhaften Einführung der Sommerzeit, denn sie erhöht die Wahrscheinlichkeit für Diabetes, Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme. In Anlehnung an den Austritt Großbritanniens aus der EU sprechen Forschende von einem ,Cloxit'.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Für Abschottung ist es zu spät" - Der Historiker und Politikwissenschaftler Achille Mbembe im Gespräch mit Christiane Habermalz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Drama und Theater" - Johann Heinrich Füssli im Kunstmuseum Basel

    "Der nackte Wahnsinn" - Michael Frayns rasante Theater-Komödie ist Martin Kusejs letzte eigene Inszenierung am Münchner Residenztheater

    Schriftstellerin und Familienbiografin Maria Stepanova über Erinnerungskultur in Russland

    Hochmittelalterlicher Kathedralbau - Naumburger Dom wird UNESCO-Weltkulturerbe

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Mit Frontex gegen die Flüchtlingskrise: Wie die EU ihre Grenzen sichern will

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 8. Spieltag:
    Hertha BSC - SC Freiburg
    Borussia Mönchengladbach - 1. FSV Mainz 05

    Fußball - 2. Liga, 10. Spieltag:
    Hamburger SV - VfL Bochum
    SC Paderborn 07 - 1. FC Union Berlin
    Jahn Regensburg - SV Darmstadt 98

    Fußball - Beitrag Afrika-Cup in Kamerun auf der Kippe?

    Handball - Bundesliga: THW Kiel - VfL Gummersbach
    Handball - Bundesliga: SC DHfK Leipzig - SG Flensburg-Handewitt

    Eishockey - Düsseldorfer EG vor der Wiederauferstehung?

    Ringen - WM in Budapest

    Tennis - Erster Spieltag WTA-Championship in Singapur

    Protest - 40 Jahre Black Power.: Alle reden über Smith/Carlos, keiner über Norman

    Wintersport - Sommerfeeling und Start der alpinen Ski-Saison. Wie passt das?

    Am Mikrofon: Bastian Rudde

  • 20:05 Uhr

    Soundeffekte
    Die Popmusik und ihre Klangkulturen
    Von Olaf Karnik und Volker Zander
    Regie: Hannah Georgi
    Produktion: DLF 2016

    Ohne Effekte keine Popmusik. Ob Hall, Verzerrer, Autotune, Tremolo, Wah-Wah, Echo und Delay: Effekte sind weit mehr als akustischer Zierrat. Sie markieren die Stile und Genres, dienen als Zeichen und Bedeutungsträger, sorgen dafür, dass die Fans zwischen Rock 'n' Roll und Rock, Funk, Dub, Techno und R&B unterscheiden können. Die Welt der Effekte scheint dabei mit der Welt der Affekte zu korrespondieren. Das Feature fragt nach Kunst und Technik im Klang des Pop und nimmt psychoakustische und emotionale Aspekte ins Visier. Musiker, Produzenten, Sounddesigner, Pop-Wissenschaftler und Fans spekulieren über Rolle und Wirkung der Soundeffekte in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

  • 21:05 Uhr

    Grundton D 2018 - Konzert und Denkmalschutz (6)

    Werke von Astor Piazzolla, Emmanuel Séjourné u.a.

    The Wave Quartet
    Bogdan Bacanu, Marimba
    Christoph Sietzen, Marimba
    Emiko Uchiyama, Marimba
    Vladi Petrov, Marimba

    Aufnahme vom 2.9.2018 aus der ehemaligen Kindler’ schen Fabrik in Gomaringen/Baden-Württemberg

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Die Marimba, jenes Riesen-Xylophon mit seinen rund 60 Holzplatten, liegt voll im Trend. Durch Virtuosen wie Martin Grubinger hat es längst sein Nischendasein hinter sich gelassen und die großen Konzertpodien erobert. Im Wave Quartett versammeln sich vier exzellente und vielfach preisgekrönte Marimba-Solisten in einer Formation. Sie agieren wahlweise mit zwei, vier oder sogar sechs Schlägeln in den Händen. Mit Emmanuel Séjournés ,Gotan Concerto' spielte das Wave Quartet beim ,Grundton D'-Konzert in Gomaringen ein Werk, das eigens für die vier Musiker geschrieben wurde. Und was erstmal nicht passt, das wird vom Wave Quartet geschmackvoll passend gemacht, also arrangiert. Etwa Tangos von Astor Piazzolla oder Popmusik von Josh Groban.