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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 26.11.2017

  • 00:05 Uhr

    „Castles Made Of Sand“
    Eine Lange Nacht zum 75. Geburtstag von Jimi Hendrix
    Von Michael Frank
    Regie: Jan Tengeler

    Schon auf der ersten LP der Jimi Hendrix Experience 1967 gab es deutliche Jazz-Anklänge, eine traditionelle 12-taktige Blues-Nummer, Klangexperimente, wie sie damals nur im Studio zu realisieren waren, Hard-Rock und eine zart dahinfließende, ätherische Ballade. Einem Reporter erzählte er damals, ihre Musik sei „wie ein Glas voller Süßigkeiten, alles wild durcheinander. Eine Musik, die sich noch in der Entwicklung befindet, die gerade anfängt - die Musik der Zukunft. Wenn sie schon einen Namen tragen muss, wie wäre es mit ‚Free Feeling’?“ 1969 hatte ihm seine Fantasie dann den Begriff ‚Electric Church Music‘ zugeflüstert - Musik als eine Art Religion. Mit 24 Jahren schrieb er den Song ‚Castles Made Of Sand‘ über die Vergänglichkeit menschlichen Strebens und Fühlens. In dessen Fatalismus offenbarte sich aber auch die Hoffnung auf ein Wunder. Als Jimi Hendrix am 18. September 1970 im Alter von 27 Jahren starb, hatte er Hunderte Konzerte gegeben, drei Studioalben, ein paar Singles und eine Liveplatte veröffentlicht. In dieser ‚Langen Nacht‘ werden die verschiedenen Seiten dieses Ausnahmemusikers hörbar: sein abenteuerlicher Umgang mit den Klangmöglichkeiten einer elektrisch verstärkten Gitarre, die Fantasie beim Erfinden von Klanggemälden im Studio, seine Individualität als Sänger und seine Sensibilität als Komponist und Textdichter. Jimi Hendrix wurde vor 75 Jahren, am 27. November 1942, in Seattle geboren.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    „Inspired by Love“ - Die Liebe in der Musik des barocken London

    Werke von
    Johann Christoph Pepusch, Jakob van Eyck, Solomon Eccles, Georg Friedrich Händel u.a.

    Dorothee Mields, Sopran
    Stefan Temmingh, Blockflöte
    Kathrin Sutor, Violoncello
    Wiebke Weidanz, Cembalo

    Aufnahme vom 7.5.2017 aus der Schlosskirche Altlandsberg/Brandenburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Viviane Chassot - Haydn

    Joseph Haydn
    Konzert für Klavier und Orchester D-Dur, Hob XVIII:11

    Konzert für Klavier und Orchester G-Dur, Hob XVIII:4

    Ausgeführt mit Akkordeon und Orchester

    Viviane Chassot, Akkordeon
    Kammerorchester Basel

  • 06:05 Uhr

    Ein bisschen Schadenfreude und viel Geduld - Europa wartet auf Berlin

  • 06:10 Uhr

    Georg Böhm
    'Ach wie nichtig, ach wie flüchtig'. Choralpartita für Orgel
    Thiemo Janssen, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    O Ewigkeit, du Donnerwort'. Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 20
    Markus Forster, Altus
    Daniel Johanssen, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Johann Sebastian Bach
    'Christ lag in Todes Banden'. Choralbearbeitung für Orgel, BWV 718
    Ton Koopman, Orgel

    Hugo Distler
    'Wachet auf, ruft uns die Stimme'. Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, op. 12 Nr. 6
    Kölner Kantorei
    Leitung: Volker Hempfling

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Die Rolle der Kultur im kolumbianischen Friedensprozess

    Ist der IS am Ende? Ein Interview mit dem Islamwissenschaftler Wilfried Buchta

    Volkskrankheit Depression - Ein Interview mit dem Neurowissenschaftler und Psychotherapeuten Joachim Bauer

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Vertrauen - Schmierstoff der Politik? Ein Interview mit dem Philosophen Martin Hartmann

    Denk ich an Deutschland: der Schönheitschirurg Werner Mang

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Deadline - Totentanz. Vom Umgang mit dem Tod
    Von Pfarrer Frank-Michael Theuer
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der Film "Casablanca" wird in New York uraufgeführt

  • 09:10 Uhr

    Alte Musik

    Monteverdi Nachlese

  • 09:30 Uhr

    Noch feinere Unterschiede? - Das Denken Pierre Bourdieus im 21. Jahrhundert
    Von Michael Reitz

    Der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930 - 2002) ging davon aus, dass gesellschaftliche Unterschiede wesentlich feiner sind, als sie beispielsweise von der marxistischen Theorie beschrieben werden. Der traditionellen Aufteilung der Gesellschaft in Klassen stellt er ein hochdifferenziertes Modell entgegen, das geprägt ist von vier Kapitalarten: ökonomisches, kulturelles, soziales und symbolisches Vermögen. Eine zentrale Rolle kommt dabei dem sogenannten Habitus zu. Bourdieu versteht darunter Gewohnheiten, Güter und Lebensstil, die jemanden als Angehörigen einer bestimmten sozialen Gruppe kennzeichnen. Doch sind diese feinen Unterschiede heute noch aufrechtzuerhalten, bzw. müssten sie nicht noch feiner werden? Die Möglichkeit der Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken beispielsweise stellt das Habitus-Konzept auf den Kopf; der hybride Konsument kauft sowohl in Billigläden als auch in hochpreisigen Märkten. Ging Bourdieu noch davon aus, dass der Erwerb kulturellen Kapitals sozialen Aufstieg bedeuten könnte, sprechen heutige Soziologen wie Oliver Nachtwey von Abstiegsgesellschaften.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Elisabeth in Nordhorn
    Predigt: Pfarrer Clemens Loth
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wunderbar wild
    Rund um den Issyk-Kul-See in Kirgistan
    Anke Ulke live im Studio

    Es lebe der Zentralfriedhof!
    Morbides und Merkwürdiges in Wien

    Orte des Patriotismus
    Notizen aus Kiew

    Advent im Hafenviertel
    Die skandinavischen Weihnachtsbasare von Hamburg

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Künstler Michael Najjar im Gespräch mit Joachim Scholl

    „Als Künstler im Weltall“ - Michael Najjar gilt als einer der bedeutendsten Fotokünstler der Welt. Jetzt plant er seine spektakulärste Aktion: die Erde vom Weltall aus zu fotografieren. In Landau in der Pfalz ist Michael Najjar geboren, als Künstler kennt man ihn auf dem ganzen Globus. Seine fotografischen Arbeiten verbinden gesellschaftliche, wissenschaftliche und philosophische Motive, vermischen fiktive und realistische Gehalte. Seit einiger Zeit trainiert der Künstler für sein aufwendigstes Projekt ,Outer Space’ : Eine Reise in den Weltraum, als ‚galactic pioneer‘, finanziert von privaten Sammlern.

  • 15:05 Uhr

    Weiblich, metallhart, international erfolgreich
    Die Gitarristin Jen Majura
    Von Tim Schauen

    Im Alter von sechs Jahren lernte Jen Majura Klavier spielen und wechselte mit acht zur Gitarre. Nach dem Musikleistungskurs spielte sie in (Cover-)Bands, bis sie mit der deutschen Metal-Band Rage zusammenarbeitete, bei Equilibrium Bass spielte, bei Knorkator wiederum Gitarre. Im Juli 2015 bekam die Karriere der 34-jährigen gebürtigen Schwäbin internationalen Schub, denn sie wurde - auf Empfehlung des amerikanischen Kollegen Alex Skolnick und ohne vorzuspielen - Mitglied der amerikanischen Alternative Rock-Band Evanescence. Seitdem ist Majura Shootingstar der Gitarrenszene. Ende November veröffentlicht sie ihr zweites Soloalbum ‚inZENinity‘.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    François-Xavier Fauvelle: "Das goldene Rhinozeros. Afrika im Mittelalter"
    Aus dem Französischen von Thomas Schultz
    (C.H. Beck Verlag, München)
    Ein Beitrag von Thomas Palzer

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Dr. med. Internet
    Segen und Fluch von Ratgebern im Netz
    Von Martina Keller

    Rund 40 Millionen Deutsche recherchieren im Netz, wenn sie Fragen zum Thema Gesundheit haben. Dank Internet kommen sie leichter als früher an Informationen. Aber sind sie deshalb auch besser informiert?
    Neben wissenschaftlich geprüften Auskünften liefert das Netz auch Falschinformationen, Halbwahrheiten, Werbung und Mythen. Wenn es um Gesundheit geht, kann das lebensgefährlich sein. Doch Wahrheit von Lüge zu unterscheiden ist schwierig. Das Ranking von Suchmaschinen bietet keine Gewähr für Qualität, und beeinflusst dennoch stark, wie Menschen sich ihre Meinung bilden. Wissenschaftler, Psychologen und Journalisten arbeiten daran, den Fehlinformationen etwas entgegenzusetzen - eine Sisyphosaufgabe. Denn längst weiß man: Fakten allein reichen nicht aus, um Menschen zu überzeugen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Haus mit Hüter - Der Staatsrechtler Christoph Möllers zur Regierungskrise

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Wartesaal" - Stefan Pucher inszeniert nach Feuchtwanger an den Münchener Kammerspielen

    Herausgeputzt - Die "Rosa Röhre" in Berlin wurde saniert

    Spielbetrieb mit Risiko - Zum desolaten Zustand der Frankfurter Bühnen

    Zwischen NS- und Nachkriegskunst - Eine Tagung über Künstlerbiographien 1937-55

    Die Rolle der Kultur im kolumbianischen Friedensprozess

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Fluch oder Segen - Wie der Geldregen aus dem Ausland Madagaskar verändert

  • 20:05 Uhr

    Drifting Away - Von Schlaf und Traum
    „Der Alp steckt seine Zunge den Leuten ins Maul"
    Auf den Spuren des Alptraums
    Von Matthias Käther und Teresa Schomburg
    Regie: Katrin Moll
    Produktion: DLF 2009

    Dunkle Schatten, verwirrende Perspektiven, fantastische Kreaturen: Kein Horrorfilm, kein surreales Gemälde verfügt über das atemberaubende Material an verstörenden Plots und Bildern wie ein Alptraum. In der Fähigkeit, im Schlaf Ängste zu visualisieren, sind fast alle Menschen echte Meister. Die wenigsten allerdings freuen sich darüber. Im Gegenteil, Alpträume sind unwillkommene Gäste. Schon im Mittelalter wurden sie dämonisiert, wurden angeblich von Kobolden oder übelwollenden Mitmenschen geschickt. Warum wir Alpträume haben, ist bis heute nicht restlos geklärt. Das Feature ist eine Zustandsbeschreibung des Phänomens Alptraum, die zeigt, dass die Menschen ihre Urängste mit dem Wertvollsten bekämpfen, das ihnen zur Verfügung steht: ihrer Kreativität.

  • 21:05 Uhr

    Antonín Dvořák
    Stabat mater' op.58 für Soli, Chor und Orchester

    Simona Šaturová, Sopran
    Elisabeth Kulman, Alt
    Steve Davislim, Tenor
    Jan Martiník, Bass
    Schola des Rundfunkchors Berlin
    Benjamin Goodson, Choreinstudierung
    Rundfunkchor Berlin
    Raustam Samedov, Choreinstudierung
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Jakub Hrůša, Dirigent

    Aufnahme vom 17.11.2017 aus der Philharmonie Berlin
    Am Mikrofon: Susann El Kassar

    „Es stand die Mutter schmerzerfüllt” beginnt ein mittelalterliches Gedicht, in dem die Mutter Jesu um den gekreuzigten Christus trauert. Für Antonín Dvořák war ihr Schmerz ein Spiegel für seinen Schmerz: Im Dezember 1875 starb eine neugeborene Tochter nach nur zwei Tagen, und im August 1877 erlagen innerhalb weniger Tage die elf Monate alte Tochter Ružena einer Vergiftung und der dreijährige Sohn Oskar den Pocken. Dvořák und seine Frau waren wieder kinderlos. Sein Leiden goss der Komponist in das klangopulente Werk für Soli, Chor und Orchester ,Stabat Mater’, op. 58, uraufgeführt 1880 in Prag. Der aus Tschechien stammende, junge Dirigent Jakub Hrùša leitet bei der Aufführung von ,Stabat Mater’ zum ersten Mal auch den Rundfunkchor Berlin.