Freitag, 19. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 06.05.2017

  • 00:05 Uhr

    Verdacht. Stimmen aus einer Landstadt
    Von Guntram Vesper
    Regie: Otto Kurth
    Mit Paul Edwin Roth, Marianne Kehlau, Franz Josef Steffens, Horst Michael Neutze, Werner Schumacher, Peter Striebeck, Hermann Lenschau, Eva Brumby und Herbert Leonhardt
    NDR/SFB 1974
    Länge: ca. 54‘

    Den Kriminalfall, der in den Neuen Pitaval unter dem Titel 'Der Raubmörder und der Stillwächter in Eldagsen' eingegangen ist, hat Guntram Vesper anhand zeitgenössischer Gerichtsdokumente und Berichte noch einmal selbst erforscht und auf seine eigene Weise rekonstruiert. Im Februar des Jahres 1854 wurden im niedersächsischen Ort Eldagsen zwei Frauen ermordet. Über mutmaßliche Täter wird gerätselt. Es mehren und verdichten sich Gerüchte, die zwei bestimmte Verdächtige in die Arme der ermittelnden Justiz treiben: den arbeitslosen Bäckermeister Ziegenmeyer und den wegen Diebstahls vorbestraften Maurergesellen Busse. Alle Alibinachweise helfen nichts, sie werden verhört, eingesperrt und zu geschärfter Todesstrafe verurteilt. Erst zwei Jahre später entdeckt man den wahren Täter.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Zu Gast: Der italo-britische Singer/Songwriter Piers Faccini

    Vorgestellt: Die Liederbestenliste Mai

    Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriter-Alben u.a. von Camille, Ray Davies, Ásgeir, Benjamin Biolay

    Original im Ohr: Ungewöhnliche Coverversionen

    On Tour: Konzerthighlights des Monats

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Piers Faccini, bekannt durch die Zusammenarbeit mit u.a. Ben Harper, Rokia Traoré oder Ibrahim Maalouf, lädt ein ins Sizilien des 12. Jahrhunderts, wo Muslime, Christen und Juden friedlich zusammenlebten. Der Sänger mit der sanften Stimme hat seine Texte - die vom Englischen ins Sizilianische wechseln - in verträumten Folk-Blues eingebettet. Sein siebtes Album 'I dreamed an Island' ist eine Hommage an die kulturelle Vielfalt.

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Die Filmschauspielerin Marlene Dietrich gestorben

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Kabarettist Michael Krebs

    Feine Ironie und zupackende Rhythmen sind die Markenzeichen des Rock’n’Roll-Kabarettisten Michael Krebs. Geboren in Schwäbisch Hall, aufgewachsen in einem kleinen Dorf, zog es den Musiker schnell hinaus in Gegenden mit einem weiteren Horizont. Mitte der 90er-Jahre studierte er an der Hamburger Musikhochschule Jazzklavier und landete mit "Hausverbot bei Aldi“ einen ersten Hit. Dieser Song war auch seine Eintrittskarte in die Welt von Comedy und Kabarett. Sein erstes Programm hieß 'Vom Wunderkind zum Spätentwickler', seither ist er mit ständig wechselnden Programmen im ganzen Land unterwegs.
    Sentimentale Songpoeten mag Michael Krebs ebenso wenig wie kabarettistische Welterklärer. Er will sich mit seiner ihm oft unverständlichen Umwelt auseinandersetzen, ohne vorschnelle Antworten zu geben. Seine Programme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, im vergangenen Jahr erschien seine begeistert aufgenommene CD 'An mir liegt’s nicht'. Netzwerkjunkies, Selbstoptimierer und arrogante Weltverbesserer bleiben das Lieblingsziel in seinen Shows, die locker aus dem Ärmel geschüttelt wirken, in Wahrheit aber fein kalkulierte Kommentare zu unserer Konsumgesellschaft sind.

  • 11:05 Uhr

    Armes reiches Land - Luxemburg jenseits glänzender Fassaden
    Mit Reportagen von Tonia Koch
    Am Mikrofon: Katrin Michaelsen
    DLF 2016

    Luxemburg, das europäische Land mit dem zweithöchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt, kennt keine Armut - sollte man meinen. Tatsächlich aber ist sie dort nur den Blicken entzogen und kommt oft unauffällig daher. Das Augenmerk richtet sich meist auf die Gebäude der pittoresken Hauptstadt und auf die gläsernen Fassaden von Banken und Investmentfonds hoch oben auf dem Kirchberg. Die Armut zeigt sich anderswo, in den kleineren Städten im Süden oder rund um den Bahnhof in Luxemburg Stadt. Mit finanzieller Unterstützung des Staates verteilen ehrenamtliche Helfer hier kostenlos Essen und organisieren Schlafplätze. Luxemburg kennt seit Jahrzehnten einen Mindestlohn, der regelmäßig steigt. Trotzdem reicht dieses Einkommen nicht, um am gesellschaftlichen Leben teil zu haben. Das Armutsrisiko derjenigen, die damit auskommen müssen, ist höher als anderswo in der EU - und es wächst. Die luxemburgische Gesellschaft muss sich Gedanken darüber machen, wie es weitergehen kann, ohne dass ihr Zusammenhalt auf dem Spiel steht.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    „Wir sind mehr wert!“
    Welche Schule wünschen Schülerinnen und Schüler
    'Campus & Karriere' fragt: Welche Schule wünschen sich die Schülerinnen und Schüler? Unter welchen (baulichen) Umständen müssen sie derzeit lernen? Wollen Sie G8 oder G9? Funktioniert die Inklusion an ihren Schulen - oder muss sich hier etwas ändern? Und: Wie wollen sie mitgestalten und mitbestimmen?

    Gesprächsgäste:
    Daniel Rosenkaymer, Vorstand der Landesschülervertretung NRW
    Kira Kock, Landesschülersprecherin in Schleswig Holstein
    Petra Vogt, bildungspolitische Sprecherin der CDU im NRW-Landtag
    Eva-Maria Voigt-Küppers, SPD-Bildungspolitikerin im NRW-Landtag
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    In den Wahlkämpfen in NRW und Schleswig-Holstein und auch im sich anbahnenden Bundestagswahlkampf ist Bildung eines der Top-Themen. Dabei machen diesmal auch die Betroffenen selbst ihren Standpunkt deutlich: die Schülerinnen und Schüler. In Nordrhein-Westfalen gehen an diesem Samstag die Schüler auf die Straße und fordern unter dem Motto „Wir sind mehr wert“ eine bessere Bildungsfinanzierung. Sie wollen mehr Personal für die Inklusion, die Beseitigung des Unterrichtsausfalls - und individuelle Förderung und Schullaufbahnen im G8/G9-Streit. In Schleswig-Holstein können die Schüler bei dieser Wahl sogar selbst mitentscheiden. Erstmals dürfen im Norden bereits 16-Jährige wählen. Und auch hier ist die Inklusion und das Gezerre ums Gymnasium ein hoch strittiges Thema.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Von Tokio und Toronto durchs Netz in Londons Clubs: Wave wird zum Sound der Stunde
    Grime ist durch, Punk lange her, aber auch im gentrifizierten, überteuerten London brechen immer noch Subkulturen durch. Die neueste heißt, nach ihrem Auf und Ab im Sound: Wave. Entschleunigtes Tempo, Beats mit viel Raum für große Gefühle - Anti-Clubmusik eigentlich, deren Machern noch gar nicht klar ist, dass sie gerade das nächste große Ding lostreten

    „Man hatte es immer schwer als Mann in Stöckelschuhen“: Perfume Genius entdeckt den Pop
    Zerbrechlich, flehend, schonungslos hat Mike Hadreas alias Perfume Genius drei Alben lang seine Drogensucht, Familiendramen und Coming-Out-Probleme besungen. Auf dem neuen Album „No Shape“ verpackt er seine Geschichten statt in Klaviermoritaten in Glamrock, Soul und triumphalen Pop. Der Weg zur Emanzipation, räumt er ein, ist trotzdem noch weit

    „Lieder wie eine beste Freundin“: Die neuseeländische Newcomerin Fazerdaze im Corsogespräch
    Amelia Murray produziert als Fazerdaze im Homerecording-Verfahren ihre ganz eigene Version von Dreampop: charmant beiläufige Gitarrensongs vom Erwachsenwerden, die im Netz schon begeisterte Rezensionen einfahren. Und deren sommerlich sonnige Ausstrahlung natürlich dem Schatten abgerungen ist: dem Kampf gegen Unsicherheit, Liebeskummer und Wohnungskrise

    Schlusswort: Rocko Schamoni über gute Musik im Radio
    Eine O-Ton-Collage

    Am Mikrofon: Bernd Lechler

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Die Besten 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Mai
    Vorgestellt von Karin Hahn

    Oliver Jeffers/Sam Winston: Wo die Geschichten wohnen, (Mixtvision)
    Zoran Drvenkar/Jutta Bauer: Weißt du noch, (Hanser)
    Riad Sattouf: Esthers Tagebücher. Mein Leben als Zehnjährige, (Reprodukt)
    Christian Duda/Julia Friese: Gar nichts von Allem, (Beltz & Gelberg)
    Stefanie Höfler: Tanz der Tiefseequalle, (Beltz & Gelberg)
    Bertrand Santini: Hugo und die Dämonen der Nacht, (Jacoby & Stuart)
    Neil Smith: Das Leben nach Boo, (Schöffling & Co)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Moderne Entwicklungsumgebungen
    Game Engines, App-Tools und ihr abstrakter Unterbau

    Jenseits von Java und C#
    Über die Dominanz von Programmiersprachen und Alternativen

    Aktuell:
    Polit-Hack
    Wie eine elitäre Hackergruppe Wahlkämpfe in Europa manipuliert

    Zitronenfieber
    Der Verein DigitalCourage lobt wieder die Big Brother Awards aus

    Das Digitale Logbuch
    Erwins Ahnen

    Info-Update

    Sternzeit 06. Mai 2017
    Das erste Foto der Welt aus dem All


    Moderation: Manfred Kloiber

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Gas - Plädoyer einer verurteilten Mutter" - Alize Zandwijk inszeniert die deutschsprachige Erstaufführung des Stücks von Tom Lanoye in Bremen

    Literatur gegen Hass und Isolationismus - Das PEN America World Voices Festival in New York

    "Mentales Gelb. Sonnenhöchststand" - Ausstellung im Münchner Lehnbachhaus in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn

    Scheune, Bahnhof oder Tempel? Der Protest im Netz gegen das Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin

    Schwierig aber nicht hoffnungslos - Die Lage des polnischen Films in Zeiten der PiS-Regierung

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 18:40 Uhr

    Der öffentliche Blick - die Diskussion um die Videoüberwachung

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Coldhaven
    Von John Burnside
    Aus dem Englischen von Klaus Buhlert und Bernhard Robben
    Komposition und Regie: Klaus Buhlert
    Mit: Felix Goeser, Johannes Silberschneider, Corinna Harfouch, Astrid Meyerfeldt, Christopher Heisler, Moritz Kienemann
    und Another Plus Band
    Produktion: SWR 2017
    Länge: 61‘53

    anschließend:
    Hörspielmagazin
    Neues aus der Welt der akustischen Kunst

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    Begründiung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    John Burnside hat für sein Originalhörspiel das Dorf Coldhaven erfunden, in dem zwei Jugendliche sterben. Die schottische Märchen- und Sagenwelt ist in diesem Ort so lebendig, dass die Erklärung dieser Todesfälle nur über die Aussagen einiger Bewohner zu ermitteln ist, die Hexen, Zaubersprüche, Feen, Engel und die Seelen der Toten ins Spiel bringen, aber auch soziale Vorurteile. Die nicht-chronologische Rekonstruktion des Geschehens, über die ein dichtes und beziehungsreiches Geflecht aus Naturbeschreibung, knapper psychologischer Zeichnung der Charaktere und mythologischen Motiven gelegt ist, wird mit repetitiv eingesetzten Samples und einer poetischen, berührenden Sprache zusammengehalten und auf konzise Weise, also überzeugend realisiert.

  • 22:05 Uhr

    REVISITED
    Forum neuer Musik 2004

    Blues deconstructed
    Marcel Worms, Klavier

    Aufnahme vom 13.3.04 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

    Seit vielen Jahren bittet Marcel Worms, Pianist aus Amsterdam, Komponisten aus aller Welt um kurze avancierte Stücke für das Klavier. 'Blues deconstructed' nennt er diese noch immer wachsende Sammlung, die für ein Projekt Ernster Musik stilistisch sehr offen ist. Blues fungiert dabei eher als eine Chiffre, als Projektionsfläche, weniger als Genre oder musikalische Form. Sein Kölner Konzert beim Forum neuer Musik im März 2004 verstand Worms als musikalische Reise durch ein kulturell lebendiges Europa, das weiter ist als die seinerzeit gerade erweiterte Europäische Union. Musik, so Worms’ Motto, vermöge leicht Brücken zu schlagen - besser als jede politische Resolution. Unter dem Motto 'Revisited' passieren alle Konzerte des Forum neuer Musik aus heutiger Sicht noch einmal Revue.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Wikingersiedlung, Containerhafen und Hightech-Metropole
    Eine Lange Nacht über Aarhus, Kulturhauptstadt 2017
    Von Harald Brandt
    Regie: der Autor

    ‚Rethink‘ - neu denken/anders denken - ist das Motto der europäischen Kulturhauptstadt Aarhus 2017. Das Programm der Hafenstadt an der Ostküste von Jütland ist sehr politisch. In Kolloquien, Ausstellungen aber auch im öffentlichen Raum werden die Fragen gestellt, die im Moment viele Menschen beschäftigen: Was ist die Zukunft der Demokratie in Europa? Wie bewahren wir die Vielfalt des Denkens im Angesicht rechtsnationaler Abschottungstendenzen? Wie können nachhaltige Gesellschaften aussehen, die trotzdem keine Einschränkungen bei der Umsetzung ihrer digitalen Agenda hinnehmen wollen? Bei der Beantwortung dieser Fragen werden die Entwicklungen aufgegriffen und in einen erweiterten Kontext gestellt, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Stadt verändert und neu gestaltet haben. Die Verlagerung des Containerterminals nach Süden und die Entwicklung eines neuen Stadtviertels im Norden sind ein Beispiel für die Erschließung neuer Räume. ‚Aarhus 2017‘ versteht sich als Forum in dem kontroverse Themen in ihrer Komplexität erörtert werden. Die reiche Geschichte der Stadt und der Region sind der Hintergrund für neue Modelle des Zusammenlebens.