2. Raderbergkonzert 2015/16
Robert Schumann
12 Lieder nach Gedichten von Justinus Kerner, op. 35
Alexander Zemlinsky
6 Gesänge nach Gedichten von Maurice Maeterlinck, op. 13
Gustav Mahler
Ausgewählte Lieder
Anke Vondung, Mezzosopran
Christoph Berner, Klavier
Aufnahme vom 3.11.15 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Wer im Schaffen eines Komponisten nach biografischen Bezügen sucht, wird in Liedern zumeist schneller fündig als in Werken anderer Gattungen. Besonders leicht scheint es bei Robert Schumann zu sein, verdankt sich doch die Hälfte seiner Lieder dem Hochgefühl des Glückes unmittelbar vor und nach der Eheschließung mit Clara Wieck im Jahr 1840. Binnen kürzester Zeit entstanden ganze Liederzyklen, darunter in einer Woche, "die unter Componiren mit viel Herzen und Küssen verging", ein Großteil der Zwölf Lieder auf Texte von Justinus Kerner. Ungebrochene Freude spricht freilich nicht aus dieser Liederreihe, sondern auch mancher Gedanke an Kummer, Krankheit und Tod, gerade so, als hätte Schumann vorausgeahnt, welche Schatten sein Leben bald schon verdunkeln würden. Zunehmend verschattet zeigt sich das Glück auch in den 'Sechs Gesängen' nach Maurice Maeterlinck von Alexander Zemlinsky und ausgewählten Liedern von Gustav Mahler, mit denen Anke Vondung (Mezzosopran) und Christoph Berner (Klavier) der Spur der Romantik bis an die Schwelle der Moderne folgen.