Michael Opitz liest aus seiner Biografie über ,Wolfgang Hilbig' (S.Fischer) (1/2)
(Teil 2 am 8.11.2017)
Bis heute umgibt den 1941 geborenen und vor zehn Jahren gestorbenen Dichter Wolfgang Hilbig eine Aura des Rätsels. Hineingeboren in eine Umgebung aus Sprachlosigkeit, galt er spätestens seit seinem Roman ,Ich’ als einer der sprachmächtigsten Autoren der deutschen Literatur - und blieb doch ihr geheimnisvollster Außenseiter. Hilbig, der jahrelang als Heizer arbeitete, war in der DDR gezwungen, eine Doppelexistenz zu führen. Für diese erste große Biografie hat der Literaturwissenschaftler Michael Opitz unbekannte Archivmaterialien und nie veröffentlichte Briefe und Tagebücher gesichtet sowie die Akten ausgewertet, die die Staatssicherheit der DDR über den feindlich-negativen Autor angelegt hat. Behutsam und einfühlsam zeichnet er den Weg eines faszinierenden Schriftstellers, der erst im Schreiben zu seinem wahren Leben fand.
Michael Opitz, 1953 in Berlin geboren. Literaturwissenschaftler und Publizist, Mitautor der ,Deutschen Literaturgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart’, Mitherausgeber des Metzler Lexikons ,DDR-Literatur’ (2009) sowie Mitarbeiter von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur. Er liest selbst den Anfang seiner Hilbig-Biografie.