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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 24.01.2021

  • 00:05 Uhr

    „Der Traum eines großen Poeten“
    Die Lange Nacht über den Polarforscher Alfred Wegener
    Von Günther Wessel
    Regie: Klaus Michael Klingsporn

    In drei Stunden kann viel passieren. Europa bewegt sich etwa 0,004 Millimeter nach Osten, der Atlantik wächst um 0,01 Millimeter, der Pazifik schrumpft minimal, und Indien schiebt sich den Bruchteil eines Millimeters weiter in den Eurasischen Kontinent hinein. Kontinentalverschiebung. Erstmals sprach Alfred Wegener 1912 davon, der am 1. November 1880 geborene und im November 1930 bei einer Polarexpedition auf Grönland verstorbene Meteorologe und Geowissenschaftler. Arktisforschung und Kontinentalverschiebung - das sind die beiden Pole, zwischen denen sich das wissenschaftliche und auch sehr abenteuerliche Leben Wegeners bewegte. Seine physikalischen und meteorologischen Erkenntnisse aus der Arktis wurden bewundert - Wegener unternahm lange Forschungsreisen auf Grönland und baute die erste meteorologischen Stationen dort auf. Er durchquerte die arktische Insel mit Skiern und Schlitten, vermaß die Küste bis zum 8. Breitengrad und schrieb eindringliche Reiseberichte. Lange hingegen belächelte die Fachwelt seine Arbeiten zur Kontinentalverschiebung. Dass unsere Kontinente auf Platten liegen, dass die Festländer nicht fest sind, dass sie auseinandertreiben, es einen Urkontinent gab, der vor Jahrmillionen zerbrach, war für die damaligen Fachwissenschaftler unvorstellbar. 1915 erschien Wegeners Schrift „Entstehung der Kontinente und Ozeane“. „Seine Theorie ist ein wunderbarer Traum von Schönheit und Anmut“, schrieb bewundernd der Direktor des französischen Amtes für geologische Landesaufnahme Pierre-Marie Temier. „Der Traum eines großen Poeten.“ Das war die freundlichste aller ablehnenden Stellungnahmen aus der Fachwissenschaft. Heute ist Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung als Plattentektonik anerkannt. Martin Meschede, Professor für Geologie: „Alles, was irgendwie an Prozessen auf der Erdoberfläche abläuft, hängt letzten Endes ursächlich mit der Plattentektonik zusammen.“

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2019

    Claudio Monteverdi
    Madrigale aus den Büchern I - VIII
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Aufnahme vom 11.5.2019 aus der Evangelischen Stadtkirche Ludwigsburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Henri Dutilleux
    Tout un monde lointain. Konzert für Violoncello und Orchester

    Johannes Moser, Violoncello
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Thomas Søndergård

  • 06:05 Uhr

    USA unter Biden: Wichtige Signale für Mexiko und Mittelamerika

  • 06:10 Uhr

    Pierre de la Rue
    „Pater et caelis". Motette zu 6 Stimmen, 2 Posaunen und Dulzian
    Pro Cantione Antiqua
    London Cornett And Sackbut Ensemble
    Leitung: Bruno Turner

    Daniel Selichius
    Laudate pueri Dominum à 10
    Weser Renaissance Bremen
    Leitung: Manfred Cordes

    Franz Tunder
    "Jesus Christus, wahr' Gottes Sohn" für Orgel solo
    Emanuele Cardi, Orgel

    Johann Philipp Förtsch
    „Ich freue mich im Herrn". Aria für 2 Soprane, 2 Violen da gamba, Dulzian und Basso continuo
    Monika Mauch, Sopran
    Barbara Bübl, Sopran
    L'arpa festante
    Leitung: Rien Voskuilen

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sonate für Orgel c-Moll, op. 65 Nr. 2
    Ludger Lohmann, Orgel

    Johann Heinrich Rolle
    „Der Herr ist König". Motette für Chor a cappella
    Sächsisches Vocalensemble
    Leitung: Matthias Jung

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Brückenbauer - Der Hanauer Verein für Toleranz und Zivilcourage 19. Februar

    Die Macht der Seuche - Ein Interview mit dem Historiker Volker Reinhardt

    Bildung in Coronazeiten - Ein Interview mit dem Neurowissenschaftler Gerald Hüther

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Zum Auschwitz-Gedenktag: Jung und jüdisch, zwischen Vergangenheit und Gegenwart - Ein Interview mit der Politikerin und Publizistin Marina Weisband

    Denk ich an Deutschland: der Kabarettist Alfons

    Am Mikrofon: Änne Seidel

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Nicht nur ein Problem der Anderen. Ein Gespräch über Antisemitismus
    Von Pfarrerin Angelika Obert
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Die ersten Aussiedler aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten treffen in der Bundesrepublik ein

  • 09:30 Uhr

    Das Zeitalter der Clowns
    Von Torsten Körner
    (Wdh. v. 1.12.2019)

    Die Clowns kapern die Politik und die Politiker agieren wie Clowns. Wir leben in einer Ära der politischen Clownerie: Aus der Downing Street ist längst die Clowning Street geworden und das Weiße Haus ist zur Kulisse einer absurden Fernsehshow mutiert. Wie hängen Populismus und der Auftritt der Clowns zusammen? Haben wir es mit regressiven oder progressiven Clowns zu tun? Und warum wird der Clown zur globalen Erlöserfigur? Ein Essay über heillose Heilstifter, kluge Narren und mörderische Masken an der Macht.
    Autor Torsten Körner schrieb Bestseller-Biografien über Heinz Rühmann, Franz Beckenbauer und Götz George und ist seit vielen Jahren Juror des Grimme-Preises. Unter anderem wurde er 2010 mit dem Bert-Donnepp-Preis ausgezeichnet, dem Deutschen Preis für Medienpublizistik. Als freiberuflicher Autor und Journalist schreibt Torsten Körner Medien- und Fernsehkritiken.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Seminarkirche in Hildesheim
    Zelebrant: Domkapitular Wolfgang Voges
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Von Hodgenville bis Springfield
    Stationen auf dem Lebensweg des 16. Präsidenten der USA,
    Abraham Lincoln

    Am Fuße des Scherbenberges
    Das ur-römische Viertel Testaccio

    Kleine Dinge am Wegesrand
    Thüringer Gedanken zum Tourismus von morgen

    Mediterran anmutende Umgebung
    Winkel am Rhein - Auf den Spuren von Christa Wolf

    Sterngucker
    Ein Astrophysiker und sein Blick auf die Magellansche Wolke

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Petra Morsbach im Gespräch mit Joachim Scholl

    Lange hatte Petra Morsbach als Theaterregisseurin und Dramaturgin gearbeitet, ehe sie zur Schriftstellerin wurde. Als filigrane literarische Zeichnerin von menschlichen Verwicklungen wird sie von der Kritik hoch geschätzt.
    2004 erregte ihr Roman "Gottesdiener" über einen niederbayrischen Priester Aufmerksamkeit. 2017 beschreibt Petra Morsbach im Roman "Justizpalast" das Leben einer Richterin im so komplexen wie psychologischen Geflecht deutscher Justiz. Und so kam es, dass ein breites Publikum auch die anderen, bisher weniger gelesenen Romane und Erzählungen entdeckte. Auch als Essayistin hat sich Petra Morsbach, Jahrgang 1956, profiliert - zuletzt in dem umfangreichen Band "Der Elefant im Zimmer", wo sie drei akribisch recherchierte, spektakuläre Fälle von öffentlichem Machtmissbrauch dokumentiert und mit 33 Empfehlungen zum Widerstand aufruft.

  • 15:05 Uhr

    Rhythmische Schimpftiraden
    Das britische Electro Punk-Duo Sleaford Mods
    Von Marcel Anders

    Jason Williamson war lange arbeitslos und hat sich mit schlecht bezahlten Jobs über Wasser gehalten. Doch seit er vor 14 Jahren die Sleaford Mods gründete, hat er nicht nur ein Ventil für seine Unzufriedenheit gefunden, auch sein Leben hat sich schlagartig verbessert: „Ich bin jetzt glücklicher - und habe mehr Kohle“, so der 50-Jährige, der mit Frau und Kindern in Nottingham lebt und auf mittlerweile elf Alben seine Meinung zu Politik, Gesellschaft, Popkultur und anderen gesellschaftlichen Verfehlungen wütend, aber rhythmisch, auf den Punkt bringt: Sein bissiger Sprechgesang mit heftigem Akzent strotzt vor verbalen Unflätigkeiten und ist unterlegt von monotonen Beats, für die Partner Andrew Fearn zuständig ist. Das neue Album der Sleaford Mods „Spare Ribs“ ist ihr bislang ambitioniertestes und reifstes. Und alles andere als auf Niedrigtemperatur gegart.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Wyndham Lewis: „Die Affen Gottes“
    Aus dem Englischen von Jochen Beyse und Rita Seuß
    Mit einem Nachwort von Paul Edwards
    (Diaphanes Verlag, Zürich/Berlin)
    Ein Beitrag von Christoph Haacker

    Am Mikrofon: Catrin Stövesand

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Big Data, Big Theory
    Welcher Weg führt zu Erkenntnis?
    Von Lydia Heller

    Relativitätstheorie, Spieltheorie, Evolutionstheorie - fast alle Wissenschaftsbereiche sahen sich irgendwann einmal mit einer Theorie konfrontiert, die sie in den Grundfesten erschütterte und bestehendes Wissen in einen völlig neuen Rahmen setzte. Traditionell sind es auch Theorien - ob revolutionär oder nicht - die den Leitfaden für Versuchsanordnungen vorgeben. Vor ihrem Hintergrund werden Fragen gestellt, Daten erfasst und schließlich gedeutet. Akteur ist der Mensch, der "Denker".
    Seit einigen Jahren nun verändern große Datenmengen das wissenschaftliche Arbeiten. Künstliche Intelligenz lebt von solchen Datenbergen - und liefert im Gegenzug beachtliche Ergebnisberge. Nur: Wie weit geht der Erkenntnisgewinn? Algorithmen analysieren Daten automatisiert auf Korrelationen scheinbar jeglicher Komplexität. Dass sie dabei Risse in den Modellen unserer Welt entdecken, die menschlichen Betrachtern entgangen wären, liegt auf der Hand. Doch schaffen sie auch wirklich Neues?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Auf der Suche nach dem Wir V: Spielt Solidarität noch eine Rolle?
    Die Politologin Barbara Prainsack im Gespräch mit Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Innovationsmotor Kultur" - Neue Denkräume durch Nichtstun
    Der Architek Friedrich von Borries im Gespräch

    Wie behaupten sich freie Schauspieler*innen auf dem Markt der Medien?

    Corona und die Kultur
    Eine Diskussion an der Berliner Schaubühne

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Kriegsfall Syrien - Diplomatie und Strafjustiz

  • 19:10 Uhr

    1. Fußbal Bundesliga, 18. Spieltag:
    FC Schalke 04 - FC Bayern München
    TSG Hoffenheim - 1. FC Köln

    Bundesliga - Hertha BSC entlässt Trainer Bruno Labbadia und Manager Michael Preetz

    Erinnerungskultur vor dem Holocaust-Gedenktag

    2. Fußbal Bundesliga, 17. Spieltag:
    1. FC Nürnberg - Hannover 96
    SV Darmstadt 98 - Holstein Kiel
    SV Sandhausen - VfL Bochum

    Grünen-Anfrage zur Hooligan-Szene bei Corona-Demos

    Moderner Fünfkampf - Auch Fünfkämpfer entziehen Belarus WM-Gastgeberrolle

    Turnen - DTB veröffentlicht Untersuchungsbericht über psychische Gewalt

    Biathlon - Weltcup in Antholz
    Ski Alpin - Weltcup in Kitzbühel
    Rodeln - Weltcup in Innsbruck
    Ski nordisch - Weltcup in Lahti

    Operation Aderlass - Weitere Doping-Prozesse in Vorbereitung

    Am Mikrofon: Raphael Späth

  • 20:05 Uhr

    Die Oneironauten
    Mit Traumreisenden durch die Nacht
    Von Christoph Spittler
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk 2017

    Die eigenen Träume steuern? Angeblich funktioniert das. Klarträumen kann man lernen. Die Eingeweihten nennen sich Oneironauten, Traumreisende. Sie inszenieren nächtliche Erlebnisse, die in der Realität eher schwer umzusetzen sind. Fliegen. Donald Trump sein. Sex mit Marilyn Monroe. Klartraum-Anleitungen sind Bestseller, es gibt Internetforen mit Tausenden Mitgliedern und bei YouTube versprechen Tutorials den schnellen Weg zum luziden Träumen. Spirituelle Lehrer bieten Workshops an. Seit Christopher Nolans surrealem Klartraum-Filmepos „Inception“ ist die uralte Kulturtechnik des luziden Träumens in Mode. Die ewige Faszination des Menschen für alternative Realitäten findet zu ihren Wurzeln zurück: dem Traum. Billiger und besser als die Virtual-Reality-Brille.

  • 21:05 Uhr

    Jacques Offenbach und die Pandemien

    Mit Musik aus dem Antonia-Akt aus „Hoffmanns Erzählungen“
    Vorspiel, Szene und Arie der Antonia „Du entflohst, freundliche Taube“
    Arie des Frantz „Tag und Nacht werde ich geplagt“
    Romanze des Niclausse „Sieh, wie die Saite erbebt“
    Duett Antonia/Hoffmann „Schwing dich zu den Sternen“
    Terzett Hoffmann/Miracle/Crespel „Ist die Gefahr uns bekannt“
    Szene und Terzett Antonia/Miracle/Geist „Du gibst das Singen auf?“
    Finale Antonia/Crespel/Miracle/Muse/Hoffmann „Mein Kind“
    Apotheose der Muse Akt V „An Glut, die nie vergeht“

    Ârt House Opera:
    Susanne Elmark, Sopran
    Iris Vermillion, Mezzosopran
    Daniel Schliewa, Tenor
    Benedikt Kristjánsson, Tenor
    Wolfgang Newerla, Bariton
    Reinhard Hagen, Bassbariton

    Arno Waschk, Klavier
    Dietrich Henschel, Musikalische Leitung
    Thomas Höft, Texte & Sprecher

    Aufnahme vom 27.10.2020 aus den Balloni-Hallen, Köln

    Am Mikrofon: Jonas Zerweck

    Seit einigen Monaten hält uns die Corona-Pandemie im Griff. Erste zeitgenössische Künstler haben längst begonnen, diese Zeit mit ihren für uns ungewöhnlichen Situationen und Ausformungen zu verarbeiten. Ein Blick zurück in die Musikgeschichte zeigt, dass auch dort Pandemien und Epidemien ihren Weg in die Kunst fanden. Ein solches Beispiel hat sich der Regisseur und Dramaturg Thomas Höft angeschaut: In Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ nimmt eine Pandemie im Antonia-Akt erheblichen Einfluss auf die Geschichte. Im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie führte ein kleines Ensemble in einem Konzert ohne Publikum diesen vierten Akt auf. Thomas Höft erklärte dabei in Texten zwischen der Musik die Entstehung und Hintergründe dieses Opernaktes.

  • 23:30 Uhr

    Internationaler Holocaust-Gedenktag

    Erinnerungskultur im Sport - „Über den Sport lässt sich eine emotionale Verbindung aufbauen“

    Lange wollten Sportvereine ihre Verstrickungen im Nationalsozialismus nicht wahrhaben. Doch inzwischen hat sich eine lebendige Erinnerungsarbeit entwickelt. Das Netzwerk zwischen Sportlern und Historikern, Aktivisten und Pädagogen wächst. 

    Gesprächsrunde mit 
    Paula Scholz, Politikwissenschaftlerin und freie Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg
    Nina Reip, Deutschen Sport-Jugend, Leiterin der Geschäftsstelle des Netzwerks "Sport und Politik"
    Pavel Brunßen, Forscher zu Diskriminierung im Fußbal

    Die Fragen stellt Ronny Blaschke.