Hörspielmagazin extra
Nachmittags faulenze ich furchtbar
Der Regisseur Ulrich Gerhardt und sein Tagebuch von 1945
Von Heike Tauch
Regie: Heike Tauch
Mit Ulrich Gerhardt, Claudia Jahn
Ton und Technik: Gunther Rose und Oliver Dannert
Produktion: Deutschlandfunk 2021
Länge: 49‘
Ursendung
Hörstück mit und über den Regisseur Ulrich Gerhardt
Der Radio-Regisseur Ulrich Gerhardt entdeckt Anfang der Nullerjahre sein Tagebuch, das er als elfjähriger Schüler von März bis Mai 1945 schrieb. Jahrzehnte später liest, ergänzt, kommentiert er es, und er besucht den Ort seiner Kindheit erneut.
Anfang 1945 ist Ulrich Gerhardt elf Jahre alt und Schüler des Musischen Gymnasiums in Untermarchtal. Hier beginnt er am 4. März 1945 ein Tagebuch zu schreiben, das am 6. Mai auf der letzten verfügbaren Seite endet, als bereits die Franzosen und Amerikaner im Ort angekommen sind. Jahrzehnte später findet er sein Tagebuch wieder: ein Zeitdokument, das sich durch detailreiche Beschreibungen auszeichnet, die er nun mit dem Wissen seiner Jahre kommentiert. Er besucht erneut den Ort, an dem er wegen der Kriegswirren früh erwachsen werden musste, und lässt uns teilhaben an Erfahrungen und Einsichten, die den Boden für ein erfülltes künstlerisches Leben bilden.
Heike Tauch arbeitet seit 1992 als Autorin und Regisseurin für das Radio mit Schwerpunkt Hörspiel und Feature. Von 1996 bis 2012 leitete sie das Hörtheater von Deutschlandradio. Für ihr Feature „Bürger zweiter Klasse“ (Deutschlandfunk 2016) erhielt sie den n-ost-Reportagepreis. Zuletzt: „Seeleute für Erez Israel. Die deutsche Kapitänsfamilie Pietsch aus Danzig“ (Deutschlandfunk/SWR 2020). Im Künstlerduo „tauchgold“ schreibt und realisiert sie zusammen mit Florian Goldberg Hör- und Bühnenstücke.