• Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 07.08.2022

  • 00:05 Uhr

    „Er spielte immer wie zum ersten und zum letzten Mal“
    Eine Lange Nacht über Swjatoslaw Richter
    Autorin: Beate Bartlewski
    Regie: die Autorin
    (Wdh. v. 21./22.3.2015)

    Der Spiegel des Komponisten wolle er sein, weiter nichts, bekannte Swjatoslaw Richter, dabei war er doch der individuellste Spieler von allen. Ein Konzertabend mit ihm, mit unbedingter Wahrhaftigkeit zelebriert, war jedes Mal neu und aufregend. Die erschütternde Traurigkeit der einzelnen Töne und die plötzliche Explosion von Klängen, so eine Ohrenzeugin, könne man sich nicht vorstellen, wenn man sie nicht gehört habe. Swjatoslaw Richter, 1915 im damals russischen Schitomir geboren und in Odessa aufgewachsen, lernte das Klavierspielen mehr oder weniger autodidaktisch. Erst mit 22 Jahren, nachdem er sich bis dahin als Korrepetitor durchgeschlagen hatte, ging er nach Moskau, um beim legendären Heinrich Neuhaus zu studieren. Neuhaus erkannte in Richter ein Genie, dem er eigentlich nichts mehr beibringen könne. Er machte ihn mit Sergej Prokofjew bekannt. Mit der Uraufführung dessen 6. Sonate begann seine russische Karriere. Als sogenannter Volksdeutscher durfte er lange Zeit nicht im Westen auftreten. Erst mit 45 Jahren, nachdem ihm ein legendärer Ruf vorausgeeilt war, gab er in New York sein frenetisch umjubeltes Debüt. In der Folge konzertierte er in allen wichtigen Musikzentren der Welt, er gründete sein eigenes Festival in Frankreich und öffnete sich mehr und mehr auch der Kammermusik. Aber Richter war kein Tastenlöwe, er war eher scheu und introvertiert, zeitweise litt er an Depressionen. So verweigerte er sich nach und nach dem kommerziellen Konzertbetrieb. 1997 ist er auf seiner Datscha in der Nähe von Moskau an einem Herzinfarkt gestorben.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Festival Alte Musik Knechtsteden 2021

    Alessandro Melani: Marienvesper (Auszüge)

    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Aufnahme vom 18.9.2021 aus der Klosterbasilika Knechtsteden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Alfred Schnittke
    Der Liebling des Publikums. Suite für Orchester
    Vater Sergius. Suite für Frauenchor und Orchester

    Rundfunkchor Berlin
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Frank Strobel

  • 06:05 Uhr

    Zum Schaden des Öffentlich-Rechtlichen: Der RBB und die Affäre Schlesinger

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Schütz
    "Nicht uns, Herr, sondern deinem Namen". Psalm 115 für gemischten Chor und Basso continuo, SWV 43
    David Erler, Countertenor
    Georg Poplutz, Tenor
    Dresdner Kammerchor
    Dresdner Barockorchester
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

    Johann Sebastian Bach
    "Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz". Kantate, BWV 136
    Markus Forster, Alt
    Johannes Kaleschke, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Wilhelm Friedrich Ernst Bach
    "Vater unser". Oratorium für Tenor und Bass mit Chören
    Howard Crook, Tenor
    Gotthold Schwarz, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Louis Marchand
    Grand dialogue C-Dur
    Willi Kronenberg, Orgel

    Stéphane Delplace
    "Lux aeterna" für 5-stimmigen Chor und Orgel
    Olivier Penin, Orgel
    Ensemble Basilica
    Leitung: Marc Korovitch

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Briefe an den Literaturnobelpreisträger - Eine Ausstellung über Gabriel García Márquez in Mexiko

    Lockdowns in Schulen und die Folgen für Kinder und Jugendliche - Ein Interview mit Jörg Fegert, Prof. für Kinder- und Jugendpsychiatrie

    Wenn Hass im Netz in den Selbstmord treibt - Ein Interview mit der Digitalexpertin Ingrid Brodnig

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Alarmstufe Rot - Der China-Taiwan-Konflikt. Ein Interview mit dem Politologen Alexander Görlach

    Denk ich an Deutschland: der ehemalige Boxer Axel Schulz

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Wer sein Kind liebt, der züchtigt es? Gewalt in der Geschichte diakonischer Hilfe
    Von Pfarrerin Cornelia Coenen-Marx
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Thor Heyerdahl landet mit der „Kon-Tiki" auf dem Raroia-Riff im Südpazifik

  • 09:30 Uhr

    Zukunftsaussichten (1/4)
    Wie global denken wir die Zukunft?
    Von Shida Bazyar, Emma Braslavsky, Patricia Nana Yaa Seiwaa Anin und Matthias Lohre
    (Teil 2 am 14.08.2022)

    Literatur als Erkenntnismaschine: kurze Essays über die Globalisierung, über Identität, Konzepte des lebenswerten Lebens und die Zukunft der Literatur. „Essay und Diskurs” sendet im August Texte von Schriftstellerinnen und Schriftstellern die beleuchten, was uns kommende Zeiten bringen.
    Im Rahmen des Festivals „Und seitab liegt die Stadt“ haben die Schriftstellerinnen Shida Bazyar und Emma Braslavsky zur Diskussion über das Thema „Zukunft“ geladen. Die Essays wurden im Mai 2022 im Literarischen Colloquium Berlin von den Autorinnen und Autoren vorgestellt. „Essay und Diskurs” präsentiert ein Labor, in dem sich schon jetzt Alternativen für spätere Lebensweisen austesten lassen und die unterschiedlichsten Perspektiven über den Fortgang der Menschheit zur Sprache kommen.
    Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller machten sich Gedanken über den Stand der Globalisierung und die deutsche Identität in der Migrationsgesellschaft. Sie prüfen, wieviel Individualismus und Gemeinsinn der Gesellschaft zuträglich sind. Sie entwerfen Konzepte zur Ernährung der Menschheit und zu einem nachhaltigen Wirtschaften in lebenswerten Städten. Sie suchen Antworten in einer Welt zwischen Digitalisierung und der Weltflucht ins Analoge. Sie überlegen, wen wir in den literarischen Kanon aufnehmen werden und wie wir in Zukunft lesen und schreiben werden.
    „Und seitab liegt die Stadt“ ist eine Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Literarischen Colloquiums Berlin. Sie wird gefördert im Rahmen des BKM-Förderprogramms Kultur in ländlichen Räumen. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Nikolaus auf Langeoog
    Zelebrant: Domkapitular Theo Paul
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Andrij Melnyk, ehemaliger ukrainischer Botschafter in Deutschland

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wenn Neugierde unters Wasser treibt
    Schnorcheln in Seen der Holsteinischen Schweiz

    Landsitz des ersten US-Präsidenten George Washington
    Touristenattraktion Mount Vernon

    Eine Brücke schreibt Geschichte
    Die "Stari Most" in Mostar

    Orte mit Nationalgefühl
    Im Herzen Kataloniens

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Verkehrsplaner Hermann Knoflacher im Gespräch mit Paulus Müller

    Hermann Knoflacher hat schon in den 70er-Jahren erkannt: Straßenverkehr tötet. In einer Phase, als alles fürs Auto optimiert wurde, forderte er, dass die Städte wieder den Menschen gehören müssten. Der Professor für Verkehrstechnik und Verkehrsplanung streitet für die menschengerechte Stadt - auch mit unkonventionellen Mitteln wie dem „Gehzeug“.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Ralf Rothmann: „Die Nacht unterm Schnee“
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Meike Feßmann

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Zeitenwende im Orbit
    Europas strategischer Zugang zum All
    Von Karl Urban

    Im Mai 2022 kehrt der Astronaut Matthias Maurer von der Internationalen Raumstation auf eine andere Erde zurück: Während seiner Zeit im All hat Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen. Trotz mehr oder weniger deutlicher Drohungen aus Russland arbeiten die Staaten auf der ISS reibungslos zusammen. Doch am Boden werden Raketenstarts abgesagt, Teleskope abgeschaltet und gemeinsame Pläne auf Eis gelegt. Mehrere Satelliten müssen vorerst am Boden bleiben.
    Schon vor dem Krieg haben Politiker gefordert, die europäische Raumfahrt neu zu denken: Europa brauche bessere Trägerraketen, die mit internationalen Konkurrenten Schritt halten. Auch eine eigene Megakonstellation aus hunderten Satelliten für schnelle und sichere Internetverbindungen gilt vielen als Gebot. Europa müsse im All nicht nur unabhängiger werden, sondern auch günstiger und innovativer. Aber wie ausgereift sind diese Pläne?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Großausstellungen als Geldmaschinen?
    Kunsthändler Dirk Boll vom Auktionshaus Christie's über Kunst und Markt im Gespräch mit Thorsten Jantschek

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Verrückt nach Trost" - Uraufführung von Thorsten Lensing bei den Salzburger Festspielen

    Philosophie und Rassismus - Ein neues Forschungsprojekt an der Uni Jena
    Philosophin und Projektleiterin Andrea Esser im Gespräch

    Sommerreihe: Die Kultur und ihr Publikum
    "Wer mich engagiert, engagiert Harald Schmidt" - Entertainer und Publikumsliebling Harald Schmidt im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    65 Jahre spanische Ikone: Auf der Fährte des "Osborne"-Stiers

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga

    Fußball - VfB Stuttgart - RB Leipzig
    Fußball - Leipzig holt Timo Werner zurück?
    Debatte nach Polizeieinsatz in Wolfsburg
    Fußball - Nachteile im Abstiegskampf? Der VfL Bochum vor der 2. Saison
    Fußball - Rechte in der Bundesliga
    Fußball - Modeste zum BVB?
    Fußball - 1. FC Köln - FC Schalke 04
    Fußball - Der Nachhaltigkeits-Check: wie ernst meint es die Liga?

    2. Fußball-Bundesliga
    1. FC Kaiserslautern - FC St. Pauli
    1. FC Magdeburg - Holstein Kiel
    Eintracht Braunschweig - SV Darmstadt 98

    Energiekrise - Was droht der DEL in Herbst und Winter?
    Energiekrise - Wie wichtig ist der Schwimmsport? Müssen Bäder schließen?

    Breitensport - Sanierungsprogramm für kommunale Sportstätten gestartet

    Reiten - WM in Herning/Dänemark

    Kanu - Sprint WM in Halifax/Kanada (Flash bis 19:00, Bilanz-BmE bis 21:00)

    European Championships - Ausblick

    Sportgespräch - Erste Präsidentin im Profifußball

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Captain America
    Superheld mit Traumata
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: Deutschlandfunk 2022

    1941 verprügelt er Hitler, jetzt liegt er auf der Couch und kämpft mit seinen Identitätskrisen: Captain America. Ein Superheld, der als Nationalsymbol die amerikanischen Moralvorstellungen leben sollte und nun genau damit ringt.
    Captain America wird vom nationalen Helden zum nationalen Psycho. Er muss all die Krisen durchleben, die das amerikanische Selbstverständnis seit Vietnam bis hin zu Donald Trump durchgemacht hat. In ihm sollten sich eigentlich die US-amerikanischen Tugenden bündeln: Tatkraft, bedingungslose Loyalität und die felsenfeste Überzeugung von der Überlegenheit des American Way of Life. Doch im Lauf der Zeit symbolisiert Captain America alias Steve Rogers etwas anderes: In ihm spiegeln sich alle Widersprüche, die Korrumpierung und sogar die Blindheit der amerikanischen Politik. Die Comicfigur zeigt erhebliche Schwierigkeiten, sich dem neuen Zeitgeist anzupassen und erleidet mehr Identitätskrisen als die meisten anderen Superhelden.
    Ein Feature über Captain America: ein lebendes Symbol einer Nation, die immer wieder ihre Mitte und ihr Selbstverständnis verliert und in ihren Helden und Heldinnen nach dem Ausdruck ihrer Leiden sucht.

  • 21:05 Uhr

    Mozartfest Würzburg 2022

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sinfonie Nr. 20 D-Dur, KV 133

    Carl Philipp Emanuel Bach
    Sinfonie D-Dur, Wq 183/1

    Christoph Willibald Gluck
    Intrada zur Oper „Alceste”

    Georg Anton Benda
    "Ariadne auf Naxos". Duodrama in einem Akt

    Anna Schudt, Rezitation
    Stefan Wilkening, Rezitation
    Lautten Compagney Berlin
    Leitung: Wolfgang Katschner

    Aufnahme vom 14.6.2022 aus dem Kaisersaal der Residenz Würzburg

    Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

    In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich eine spezielle Form von Musiktheater: das Melodram, in dem Text, Gestik und Instrumentalmusik vereint sind. Die oft dramatische Musik akzentuiert die Worte, die nur deklamiert, nicht gesungen wurden. Eines der effektvollsten Beispiele dieser Gattung behandelt das Schicksal des antiken Liebespaares Ariadne und Theseus, vertont vom Gothaer Hofkapellmeister Georg Anton Benda. Im Rahmen des Mozartfests Würzburg 2022 übernahmen die bekannten Schauspieler Anna Schudt und Stefan Wilkening die Sprecherrollen. Die Lautten Compagney Berlin stellt diesem Werk Instrumentalkompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Philipp Emanuel Bach und Christoph Willibald Gluck gegenüber.