Christiane Neudecker liest aus ihrem Roman ,Der Gott der Stadt' (1/2)
(Teil 2 am 22.1.2020)
,Der Gott der Stadt’ heißt traditionsträchtig der neue Roman von Christiane Neudecker. Am Anfang steht der Tod. Jemand versinkt zwischen geborstenen Eisschollen und eine Leiche baumelt von der Decke eines Theaters. Die Todesfälle liegen Jahrzehnte auseinander, doch es ist der gleiche Todestag: der 16. Januar. Im Winter 1912 ertrank Georg Heym beim Schlittschuhlaufen, 1995 werden die Novizen einer elitären Schauspielschule im gerade wiedervereinten Berlin auf sein verrätseltes Faust-Fragment angesetzt. Angestachelt von ihrem Professor verstricken sie sich immer tiefer in den Gedankenlabyrinthen des genialischen Dichters. Der psychologische Druck steigt, Konkurrenz entflammt, Wahn und Wirklichkeit beginnen zu verschwimmen. Dann wird ein Toter auf der Probebühne der Schule gefunden. War es Mord, Selbstmord - oder doch ein Teufelspakt?
Christiane Neudecker, geb. 1974, studierte Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und lebt als freie Schriftstellerin und Regisseurin in Berlin. Seit 2001 arbeitet sie mit dem Künstlerkollektiv phase7 zusammen. Ihr neuer Roman ,Der Gott der Stadt’ wurde mehrfach ausgezeichnet, die zuletzt erschienene ,Sommernovelle’ von 2015 stand auf der Bestsellerliste. Sie liest nach einem Gespräch einen ersten Teil aus ihrem Roman ,Der Gott der Stadt’ vor.