Ohne Präsenz
Wie läuft das Corona-Semester an den deutschen Hochschulen?
Gäste:
Prof. Dr. Dr.-Ing. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Lenzen, Präsident der Exzellenz-Universität Hamburg
Juliane Bogner, Gesangsstudentin an der Musikhochschule Köln und gleichzeitig Asta-Mitglied
Julius Friedrich, Projektleiter Hochschulforum Digitalisierung, Gemeinnütziges Centrum für Hochschulentwicklung, CHE
Am Mikrofon: Manfred Götzke
Die Corona-Krise hat auch von den Hochschulen in kürzester Zeit kreative und flexible Lösungen gefordert. Denn um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, sind Hochschulen schon seit Mitte März weitgehend geschlossen. Fast der gesamte Lehr- und Forschungsbetrieb läuft in diesem Semester digital. Selbst Prüfungen werden, soweit es möglich ist, digital abgenommen.
Eine besondere Herausforderung stellt dieses Semester ohne Präsenz für viele naturwissenschaftliche, künstlerische und musische Fächer dar, denn auch Ensembleproben oder Gesangseinzelunterricht laufen derzeit nur per Videokonferenz. Übungen und Experimente im Labor können oft gar nicht stattfinden.
Wissenschaftspolitiker und Hochschulchefs betonen zwar, dass keinem Studierenden durch Corona Nachteile entstehen sollen. In den meisten Bundesländern gilt: Die erbrachten Studienleistungen können angerechnet werden, das Semester zählt nicht für die Regelstudienzeit.
Dennoch sorgen sich viele Studierende, wie es für sie in den kommenden Wochen weitergeht, vor allem wenn Abschlussprüfungen und ein Masterstudium im nächsten Semester bevorstehen. Andere haben wegen weggebrochener Jobs Existenzsorgen, denken an Studienabbruch.
Wie gut also meistern die deutschen Hochschulen das Corona-Semester? Kommen Lehrende und Studierende mit der digitalen Lehre klar? Welche Formate haben sich in den vergangenen Wochen bewährt? Wie fair und gerecht kann digital geprüft werden? Und welche Chancen bietet das digitale Semester für die Zukunft der Hochschulen?