Teufelsmütter
Wenn Töchterseelen zerbrechen
Von Rosvita Krausz
Regie: Antje Vowinckel
Produktion: Dlf 2019
Franziska wurde von ihrer Mutter eingesperrt, sie ließ sie hungern. Klaras Mutter verkaufte sie als Dreijährige an Familie und Nachbarschaft. Susanne, Judith und Dorothee wurden von ihren Müttern an einen Satanskult verkauft, sie wurden als Kinderprostituierte herumgereicht und gefoltert. Wie kann eine Tochter damit leben, dass sie von ihrer eigenen Mutter gequält wurde? Susanne zum Beispiel entkam der Satanssekte erst mit Mitte 40. Unter neuem Namen begann sie in einer anderen Stadt ein zweites Leben. Dorothee, 54, weiß erst seit vier Jahren mit Gewissheit, was geschehen ist. Sie fand den Ort - eine abgelegene Kirche am Rande eines Industriegebietes - an dem sie als Achtjährige eingesperrt und gefoltert wurde, solange, bis sie versprach, selbst ein Kind dem Satanskult auszuliefern. Wer von besonders traumatischen Kindheitserinnerungen berichtet, wird von Außenstehenden schnell für verrückt erklärt. Tatsächlich sind die Erinnerungen der Betroffenen oft bruchstückhaft, eigentümlich zeitlos. Das ist typisch für diese Art der Traumata und genau das wollen die Täter: Wer weder Ort noch Zeit des Verbrechens nennen kann, wird als Zeuge vor Polizei und Gericht nicht ernst genommen.