Kissinger Sommer 2016
Peter Tschaikowsky
„Romeo und Julia“. Fantasie-Ouvertüre
Sinfonie Nr. 3 D-Dur, op.29
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur, KV 365
Katia und Marielle Labèque, Klavier
Tschechische Philharmonie
Semyon Bychkov, Leitung
Aufnahme vom 10.7.2016 aus dem Regentenbau Bad Kissingen
Am Mikrofon: Sylvia Systermans
Man kann sich kaum eine intimere Konstellation vorstellen als zwei Musiker, die sich das Instrument teilen oder zumindest fast immer im Duo auftreten. Erst recht, wenn sie so unterschiedliche Persönlichkeiten sind wie Katia und Marielle Labèque. Bis heute ringen die baskischen Schwestern, wenn sie proben, um jeden Ton. Und bis heute verschmelzen sie im Konzert mit ihren Interpretationen überragend zur Einheit. Beim vergangenen Kissinger Sommer spielte das legendäre Duo das ‚Konzert für zwei Klaviere KV 365‘, das Mozart in jungen Jahren sich und seiner Schwester Nannerl in die virtuosen Finger schrieb. Wie durch enge Familienbande Menschen auch in dunkle Abgründe stürzen können, das zeigt Peter Tschaikowsky in seiner Ouvertüre zum Shakespeare-Drama ‚Romeo und Julia‘. In Kissingen ließ die Tschechische Philharmonie unter der Leitung von Semyon Bychkov die Gefühle aufwallen, von inniger Liebe bis Mord und Totschlag. Auch die zweite Konzerthälfte war Tschaikowsky gewidmet. Seine dritte Sinfonie verdankt ihren Beinamen ‚Die Polnische‘ dem Finalsatz: ‚Alla
Polacca‘. Den musikantischen Schwung der Polonaise verbindet Tschaikowsky darin mit einer kunstvollen Fuge.