Reinigungsarbeit
Von äußerer und innerer Sauberkeit
Von Bettina Mittelstraß
Regie: Philippe Brühl
Produktion: Deutschlandfunk 2014
Saubermachen heißt: Dreck wegputzen. Der Fleck muss weg, damit Weißes wieder weiß wird, nicht nur sauber, sondern rein.
Was die Waschmittelwerbung verspricht, gehört zu den alltäglichen Praktiken in menschlichen Kulturen. Denn erfolgreiche Reinigungsarbeit steht auch für ein sauberes Gewissen, im Widerstreit gegen geistigen Schmutz, dreckige Gedanken oder unreine Gefühle. Menschen fegen und fasten, schrubben, spülen, desinfizieren und entgiften. Basierend auf einer Vorstellung von äußerer und innerer Reinheit, getrieben vom Mythos um die reinigende Wirkung, getreu nach dem Motto: Rein ist gut - unrein ist böse. Angestrebt wird ein reiner Geist oder ein Handeln nach der reinen Vernunft. Vom Großreinemachen bis zur Putzmanie, von Reinigungsritualen und deutschen Saubermännern bis hin zu abstrusen Vorstellungen von reinem Blut und reiner Rasse: ein Feature über Putzkolonnen und Ethnologen, im Gespräch mit Hygienikern und Fastenfanatikern, Religionswissenschaftlern und Philosophen.