Oma, erzähl doch mal
Wie erlebte Geschichte weitergegeben wird
Gesprächsgäste:
Prof. Michaela Köttig, Biografieforscherin, Fachhochschule Frankfurt am Main
Katrin Rohnstock, seit 20 Jahren Autorin von Lebensgeschichten
Nikolai Schulz, Gründer von "Memoro - Die Bank der Erinnerungen e.V.“, München
Am Mikrofon: Andreas Stopp
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
„Oma, wann hast Du Deinen ersten Kuss bekommen?" „Opa, wie hast Du den Krieg erlebt?“ Fragen, die Enkelkinder stellen und die oft der Auslöser sind für Erzählungen, die von Generation zu Generation weitergetragen werden. Gerade in der Weihnachtszeit erwachen in vielen Familien Erinnerungen, lauschen wir altbekannten und manchmal auch lange Zeit verschwiegenen Geschichten. Sie gehen ein in das Familiengedächtnis und werden so vor dem Vergessen gerettet. Einige Menschen verfassen ihre eigene Biografie, andere lassen sie von Außenstehenden aufschreiben. Sterbenskranke geben ihre Erfahrungen, ihre Hoffnungen und Wünsche als Vermächtnis an die Kinder weiter, Zeitzeugen machen in Schulen oder an Gedenkstätten Geschichte lebendig. Und in vielen Städten treffen sich Menschen in Erzählsalons, hören einander zu und tauschen sich aus.
Welche Erinnerungen werden heute noch weitergeben, welche bewusst verändert oder gar nicht erst erwähnt? Wie groß ist das Interesse an den Lebensgeschichten und wie prägen sie uns? Welche Funktion hat das Geschichtenerzählen als Brücke zwischen Großeltern, Eltern und Kindern?