Amateure am Braukessel
Von Marius Elfering
Deutschland ist eine Biernation, in der gebraut und getrunken wird, was das Zeug hält. Klar, dass Craft Beer auch hierzulande voll im Trend ist. Unabhängige Brauereien und Privatleute experimentieren mit neuen Geschmacksrichtungen und Rezepten. Und sie tauschen sich aus - auf der ersten ,HeimBrau Convention’.
Über 300 Profis und Hobbybrauer treffen sich, um über Hopfenmengen, Schankanlagen und die Hefeernte zu fachsimpeln. Hier stehen nicht der Profit, sondern das Handwerk, die Experimentierfreude und die Liebe zum Bier im Vordergrund. Bierbrauen erfreut sich zunehmender Beliebtheit: Knapp 1.500 Brauereien gab es 2018 in Deutschland. In den vergangenen Jahren ist die Zahl stetig gestiegen. Besonders in den deutschen Großstädten werden viele kleine Brauereien gegründet. Unter dem Schlagwort Craft Beer brauen oft junge, hippe Menschen Bier, das es bei keiner der großen Brauereien zu kaufen gibt. Zum Beispiel ,Elvis Juice’, ein India Pale Ale mit Grapefruitgeschmack, oder ,Brutal Alkoholfrei’ mit Bio-Hopfen. Ist das die moderne Weiterführung alter Bierbrautradition oder der Untergang der Bierkultur? Denn nicht nur Profis stehen an den Braukesseln, auch in den deutschen Eigenheimen gärt es.
Marius Elfering begleitet Hobbybrauer bei ihrem Szenetreffen: Beim Fehlaromen-Seminar erfahren sie, wie ungeliebte Aromen im Bier verhindert werden können und beim ,Beer Judge Certification Program’ können die Teilnehmenden ihre Urteilskraft in puncto Gerstensaft testen. Und natürlich wird auch jede Menge Bier verkostet - Prost!