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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 16.05.2015

  • 00:05 Uhr

    Science-Fiction
    Arizona Phoenix Israel
    Von Matthias Wittekindt
    Regie: Christine Nagel
    Komposition: Peter Ehwald
    Mit: Bernhard Schütz, Anita Vulesica, Niklas Kohrt, Matthias Matschke, Cathlen Gawlich, Lars Rudolph u.a.
    Produktion: RBB 2014
    Länge: 51'33

    Es ist immer dieselbe Szene: Ein Mann und eine Frau betreten in Phoenix, Arizona, das Hotelzimmer eines Schriftstellers, den sie 'Daddy' nennen. Er erschießt sie, immer und immer wieder. Geschieht dies wirklich? Ist es eine Szene aus einem seiner Thriller? Daddy kann sich nicht erinnern. Kein Wunder, denn Daddy ist tot. Seine Tochter Tanja arbeitet als Informatikerin am Hannah-Arendt-Institut in Israel und versucht, ihren Daddy durch das Einspeisen seiner Bücher als Datensatz zu reanimieren. Doch was zunächst nur eine Frage der richtigen Programmierung scheint, erweist sich als ein rasant wachsendes und bald nicht mehr zu überblickendes virtuelles Feld, das zu allem Übel auch von Trojanern gehackt wird. Daddy entwickelt ein Eigenleben.

    Matthias Wittekindt, geboren 1958 in Hamburg, schreibt Hörspiele, u.a. für den ARD Radio Tatort, Theaterstücke, Fernsehdrehbücher, TV-Dokumentationen und Romane.

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Alter Wein in neuen Flaschen
    Von unterschiedlichen Umgängen mit der Tradition
    Musik von Ray Charles, Charlie Parker, Jason Moran, Terri Lyne Carrington, Dianne Reeves, Mostly Other People Do The Killing u.a.
    Live im Studio: Karsten Mützelfeldt

    04:05 Uhr   Milestones

    Caravan - Eine Komposition im Wandel der Zeit
    Interpretationen von Jon Hassell, Tony Scott, Louis Sclavis, Martial Solal, Krassport, Rabih Abou-Khalil, Cassandra Wilson, Supergenerous, u.v.a.
    Von Thomas Loewner

  • 05:05 Uhr

    Zum Tode von B.B. King
    Live im Studio: Karl Lippegaus

  • 06:05 Uhr

    Joachim Dorfs, Stuttgarter Zeitung:
    Die Flüchtlingsquoten der EU: Ein erster Funken Menschenverstand

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Der amerikanische Puppenspieler Jim Henson gestorben

  • 09:10 Uhr

    Was wird aus Vogelsang? - Die ehemalige NS-Ordensburg im Wandel
    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Künstlerin Ziska Riemann

    Die meisten Künstler entscheiden sich für eine Ausdrucksform - sei es Musik oder bildende Kunst, Wort oder Film. Bei Ziska Riemann ist das anders. Sie fühlt sich überall zu Hause: Ob sie nun Drehbücher oder Songtexte schreibt, ihre Lieder selbst singt oder die Musik dazu komponiert, ob sie Filme dreht oder Comics zeichnet. Geboren wurde Ziska Riemann 1973 in München - der Vater Bildhauer und Puppenspieler, die Mutter Architektin. Unter anderem hat Ziska Riemann Comics für das ZEITmagazin und Illustrationen für den Klassiker 'Per Anhalter durch die Galaxis' gezeichnet. Sie hat die Drehbücher zu 'Die Hunde sind schuld', 'Ich bin aufgewacht und hab gesehn' und 'Tabula Rasa' geschrieben. Und eigene Songs hat sie auf der CD 'Wo hier bitte geht’s nach Shambhala?' veröffentlicht. In all ihren Arbeiten drückt Ziska Riemann aus, was sie umtreibt, beobachtet, spürt, was sie rührt - und das mit einer Offenheit, die man in der Comicsprache wohl 'krass' nennen würde.

  • 11:05 Uhr

    Boden, Bauern und Barone - Das Ringen um Ungarns Agrarland
    Mit Reportagen von Jan-Uwe Stahr
    Am Mikrofon: Britta Fecke
    (DLF 2013)

    Als Speisekammer des Kaiserreiches galt Ungarn zu Zeiten der k.-u.-k-Monarchie. Das fruchtbare Agrarland befand sich überwiegend in der Hand adeliger Großgrundbesitzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie enteignet, die landwirtschaftlichen Flächen verstaatlicht. Bis heute hält der ungarische Staat großen Landbesitz. Doch die national-konservative Regierung von Viktor Orbán hat sich vorgenommen, einen neuen privaten Bauernstand zu entwickeln und besonders jungen Familien den Einstieg in die Landwirtschaft zu erleichtern. Gleichzeitig möchte sie ausländische Investoren von der "heiligen ungarischen Erde" fernhalten. Kritiker sehen in Orbáns Bodenpolitik jedoch einen Verstoß gegen EU-Recht, 'Amigowirtschaft' und die Rückkehr zu feudalen Verhältnissen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Joachim Dorfs, Stuttgarter Zeitung:
    Die Flüchtlingsquoten der EU: Ein erster Funken Menschenverstand

    Tom Strohschneider, neues deutschland:
    Sinkende Wahlbeteiligung: Arme werden auch demokratisch abgehängt

    Holger Stark, Spiegel:
    Geheimdienstaffäre: Deutschland muss sich außenpolitisch von den USA abnabeln

    Jochen Hubmacher, Deutschlandfunk:
    Berliner Philharmoniker: Ein menschlicher Moment im Klassik-Kommerz

    Am Mikrofon: Ulrike Winkelmann

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Burundi: Nach dem gescheiterten Militärputsch

    Zwischenstopp Alexandria - Ägypten und das Flüchtlingsproblem

    Brasilien: Skandal um Petrobras-Raffinerie: Symbol des wirtschaftlichen Abstürze

    USA: Los Angeles macht sich erdbebensicher(er)

    Am Mikrofon: Johanna Herzing

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Kinderunis in Deutschland: (Wie) wirken sie?
    'Campus & Karriere' fragt nach dem Für und Wider bei Kinderunis, fragt nach den Erfahrungen und stellt einige aktuelle Beispiele aus dem Bundesgebiet vor.

    Gesprächsgäste:
    Ulla Steuernagel, Journalistin, Buchautorin und Miterfinderin der ersten deutschen Kinderuni in Tübingen
    Dr. Josef König, Teamleiter Informationsdienst Wissenschaft und davor über 20 Jahre Pressechef der Ruhr-Uni Bochum
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Kinderuni Tübingen
    Kinderuni Dresden
    Kinderuni Düsseldorf
    Kinderuni Münster/Steinfurt

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Warum haben Zebras Streifen, kann man Häuser drucken oder warum waren die Römer so gute Baumeister? Auf diese und andere spannende Fragen geben sogenannte Kinderunis regelmäßig Antworten. Zu diesen etwas anderen Vorlesungen kommen Kinder verschiedener Altersstufen, lernen Dinge verstehen, haben Spaß und entdecken die Wissenschaft. Erfunden wurde die Kinderuni 2002 in Tübingen, aber inzwischen gibt es bundesweit über 60 überzeugte Nachahmer, auch im Ausland. Doch sie hat nicht nur Freunde. Kritiker halten sie für reine Marketingaktionen von Hochschulen, die sowieso kaum Geld hätten. Pädagogisch käme da nicht viel bei rum und überhaupt sei die Aufgabe eines Professors nicht, Kinder zu bespaßen, sondern Studierende zu unterrichten. Was aber sagen die Kinder, die Eltern, die ProfessorInnen und die Veranstalter über die Effekte?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Künstliche Klänge als Stilmittel - Experimental-Pop von Holly Herndon
    Die amerikanische Produzentin und Klangkünstlerin Holly Herndon benutzt trotz ihrer klassischen Musikausbildung am liebsten den Laptop als Instrument. Auf ihrem aktuellen Album "Platform" lotet sie erneut die Räume zwischen Melodie und Geräusch aus, in dem sie ihre Stimme bis zur Unkenntlichkeit verfremdet oder Klopfgeräusche vom Smartphone einsetzt. Doch sie will nicht nur experimentieren, sondern mit ihrer Musik auch gesellschaftspolitische Diskurse befeuern - etwa mit einer ironischen Liebeserklärung an einen NSA-Agenten.

    Wie Lord Byron mit einer Les Paul - Altrocker Michael Des Barres im Corsogespräch
    Er war Glamrocker der ersten Stunde, sang vor einem Weltpublikum beim Live-Aid, war MacGyvers Gegenspieler im Fernsehen und stand mit Clint Eastwood vor der Kamera. Michael Des Barres war als Musiker wie als Schauspieler erfolgreich - aber ein Weltstar ist er nie geworden. Der britische Adelsspross, der schon lange in Los Angeles lebt, hat nun mit "The Key to the Universe" mal wieder eines seiner seltenen Soloalben veröffentlicht. Die Musik ist rau, die Texte spiegeln das Seelenleben eines alternden Romantikers. Er selbst vergleicht sich im Gespräch mit dem britischen Dichter Lord Byron - nur eben mit E-Gitarre.

    Verrücktes Mix-Tape aus der Wüste - das Debüt von Shamir
    Solange man eine gute Melodie habe, könne man es in jedem Genre schaffen - und genau das wolle er mit seiner Musik zeigen. Shamir Bailey aus dem US-Wüstenstaat Nevada findet selbstbewusste Worte für seine Kunst. Doch vielleicht ist das nicht einmal unberechtigt, denn nach nur einer EP und dem gerade erschienenen Debüt-Album "Ratchet" bejubeln Kritiker Shamir als riesiges Talent, das unterschiedlichste Musikeinflüsse zusammenbringt. Manche sehen in ihm gar den Newcomer des Jahres.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Eine Graphic Novel zur Franklin-Expedition

    Die Autorin Anna Kuschnarowa im Gespräch über Piratenroman: Libertalia
    (Beltz & Gelberg)

    Kristina Gehrmann:Im Eisland
    (Hinstorff Verlag)
    Ein Beitrag von Siggi Seuss

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Begehrte Frequenzen
    Das Digitale Antennenfernsehen soll für den mobilen Breitbandausbau weichen

    Begehrte Moneten
    Das Gerangel um die erhofften Erlöse aus der zweiten Digitalen Dividende

    Aktuell:
    HD über deutschen Dächern
    In Berlin wird das digitale Antennenfernsehen der zweiten Generation erprobt

    Extra-Welle
    Mobilfunkexperten wollen Massenstreams über Rundfunk ausstrahlen

    Das Digitale Logbuch
    Zufall

    Info-Update

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Facebook auf dem Weg zur Inhalte-Plattform
    Auch deutsche Verlagshäuser machen bei "Instant Articles" mit Kollegengespräch mit Nico Rau

    Kommt da noch was?
    Ein Jahr nach dem Start der Krautreporter-Kampagne

    Die Restriktionen gehen weiter
    Myanmar und die Pressefreiheit

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Selbstgefährdungen im Netz nehmen zu - Jugendschützer fordern mehr Achtsamkeit für Kinder bei sozialen Medien
    Zeitungen müssen vorerst nicht für Amateur-Fußballvideos zahlen - BFV will gegen Entscheidung des Landgerichts München Widerspruch einlegen
    Netzneutralität weiter in der Diskussion - Video-Dienst Netflix will nicht an Telekomkonzerne zahlen

    Auf den Spuren von Oswalt Kolle
    Neue Sexformate im Fernsehen und Internet

    Am Mikrofon: Christoph Sterz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Bühnenreife Konflikte - Der internationale Richard-Wagner-Kongress und ein Ring-Zyklus in Dessau

    Vermintes Terrain - Russische Avantgardekunst in der Neuen Galerie in New York

    Verlust von Millionen - Das neue polnische Emigrationsmuseum von Gdingen

    Original und Fälschung - China streitet um den Nachbau historischer Architektur

    "Don't Mind the Gap" - Die Frühjahrstagung der Akademie der Sprache und Dichtung als deutsch-britische Begegnung in London

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Vom Leben ohne Schule: Freilerner in Deutschland

  • 20:05 Uhr

    Flughunde
    Von Marcel Beyer
    Bearbeitung und Regie: Iris Drögekamp
    Komposition: Andreas Bick
    Mit: Jens Wawrczeck, Natalie Spinell, Ulrich Matthes u.a.
    Produktion: SWR 2013
    Länge: 98'48

    Es hat ihn wirklich gegeben: Hermann Karnau, Wachmann im Berliner Führerbunker, den Westalliierten erster Zeuge für Hitlers Tod. In Marcel Beyers Roman wird aus der verbürgten Randfigur der Zeitgeschichte etwas anderes: ein bizarrer Stimmenforscher, für den die Flughunde, jene fledermausähnlichen Flattertiere mit hundeähnlichem Kopf, Sinnbild sind einer vor dem Zugriff menschlicher Stimmen geschützten Welt. Ihm zur Seite, im Kontrast, steht die zweite Erzählerstimme des Stücks. Es ist die von Helga. Helga ist die älteste Tochter von Joseph Goebbels. Mehrfach begegnen sich die beiden, nicht erst im Bunker der letzten Tage des Dritten Reiches. Ein Zeitsprung führt in den Sommer 1992: Karnau, der nach dem Krieg untertauchen konnte, findet in seinem Plattenarchiv die Gespräche der ermordeten Goebbels-Kinder wieder. Er hatte sie aufgezeichnet während ihrer letzten Tage und Nächte.

    Marcel Beyer, geb. 1965, ausgezeichnet mit dem Kleist-Preis und dem Oskar Pastior Preis 2014 sowie mit dem Literaturpreis der Stadt Bremen 2015.

  • 22:05 Uhr

    Stimmen. Spuren. Ränder.
    Zehn Jahre 'Deutsches Komponistenarchiv' Dresden-Hellerau
    Von Georg Beck

    Mit dem Weitwinkelobjektiv in die jüngere kompositorische Produktion. Nicht die Spezialisierung, nicht der Blick auf die Großkomponisten - in Hellerau steht das zeitgenössische Musikleben in seiner stilistischen, funktionalen und organisatorischen Vielseitigkeit im Focus. Sichtbar machen, was sonst nicht im Blickfeld ist. Angemessen und allumfassend dokumentieren, das war das Ziel als man im Frühjahr 2005 das Deutsche Komponistenarchiv mit Unterstützung der GEMA-Stiftung und der Kulturstiftung der Länder aus der Taufe gehoben und 2009 ans Europäische Zentrum der Künste Dresden gebunden hatte. Eine Dekade später bietet das Jubiläum Anlass für Zwischenbilanz und Nachfrage. Bei Initiatoren und Organisatoren, aber auch bei den Künstlern und deren Rechtsnachfolgern. Ist die Idee des Weitwinkels aufgegangen? Gibt es Momente der Verzeichnung? Und: Was überhaupt ist Aufgabe und Selbstverständnis eines Deutschen Komponistenarchivs?

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    „Hier hat jeder eine Waffe, Doktor!“
    Eine Lange Nacht über Ostanatolien
    Von Manuel Gogos
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Ostanatolien, das ist sprichwörtlich Hinterland. Dichter am georgischen Tiflis und am armenischen Eriwan gelegen, als an Istanbul oder Ankara. Während Türken selbst Ostanatolien häufig als sibirisch empfinden, genießen die seltenen Besucher aus dem Westen seine wahrhaft mongolische Weite. Fährt man von Trabzon am Schwarzen Meer nach Van, passiert man auf der Fahrt den höchsten Berg der Türkei, den mythischen Ararat mit seinen 5137 Metern, und den größten See - den Vansee, sieben Mal so groß wie der Bodensee und tief in der Farbe der Türken leuchtend: in Türkis. Ostanatolien ist ein Mosaik verschiedenster Religionen und Kulturen. Im magischen Ort Ani direkt an der Grenze zu Armenien haben die Urartäer ihr Reich der 1000 Kirchen errichtet. Doch Ostanatolien wurde auch zum Schauplatz der Todesmärsche der armenischen Bevölkerung um das Jahr 1915. Ostanatolien, das ist auch Kurdistan: Einstmals im Besitz kurdischer Stammesführer, nahmen im Rebellenland in den 90er-Jahren kurdische Frauen in geblümten Pumphosen im Kampf für ein freies Kurdistan das Gewehr in die Hand. Die 'Lange Nacht' lauscht uralten Musiktraditionen: den Surnas, jenen Tröten, die auf den berühmten kurdischen Hochzeiten für ausgelassene Stimmung sorgen, oder Duduks - armenischen Schnabelflöten, deren getragene Lieder mit der grandiosen Landschaft in der Grenzregion zu Armenien korrespondieren. Yaşar Kemal hat in seinen Büchern immer wieder auf seine Kindheitserinnerungen in Ostanatolien zurückgegriffen. Und Orhan Pamuk lässt im Roman 'Schnee' seinen Protagonisten ins ferne Kars reisen, um eine mysteriöse Selbstmordserie junger türkischer Mädchen aufzuklären.