Nora Bossong liest aus ihrem Roman "36,9°" (2/2)
"36,9°" heißt der neue Roman von Nora Bossong. Kann man ein ganzes Land retten und gleichzeitig hoffnungslos verliebt sein?
Anton Stövers Ehe ist zerbrochen, seine Affären sind vorbei, als Wissenschaftler ist er in der Sackgasse. Er will in Rom über Antonio Gramsci, die prägende Gestalt des italienischen Kommunismus, forschen. Dort begegnet er einer jungen Frau, in die er sich obsessiv verliebt. Währenddessen beschäftigt er sich weiter mit der Vergangenheit: Der gebrechliche, fieberkranke Gramsci erholt sich in einem sowjetischen Sanatorium. Er soll Italien vor der Machtübernahme durch Mussolini bewahren, doch stattdessen verliebt er sich in eine russische Genossin. Nora Bossong erzählt mit Sinn für das Absurde vom Konflikt zwischen den großen Gefühlen für einen Menschen und dem Kampf für eine große Sache.
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Berlin, Leipzig und Rom Philosophie und Komparatistik. Sie veröffentlichte die Romane "Gegend" (2007) und "Webers Protokoll" (2009). Zuletzt erschienen der Gedichtband "Sommer vor den Mauern" (2011), der mit dem Peter Huchel-Preis ausgezeichnet wurde, und der Roman "Gesellschaft mit beschränkter Haftung" (2012). Nora Bossong liest selbst einen zweiten und letzten Teil aus ihrem Roman "36,9°".