Das dritte Geschlecht
Heute gesellschaftlich akzeptiert?
Gesprächsgäste:
Vanja, Initiator*in der Klage beim Bundesverfassungsgericht, Leipzig
Lucie Veith, Gründungsmitglied des bundesweiten Vereins Intersexuelle Menschen .e.V.
Hannah, Mutter eines 5-jährigen intersexuellen Kindes
Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt, Sexualwissenschaftlerin, Psychologische Psychotherapeutin, bis 2014 stellvertretende Direktorin des Instituts für Sexualforschung am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
Am Mikrofon: Daniela Wiesler
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
„Junge oder Mädchen?“- diese Frage lässt sich für die meisten Eltern, spätestens nach der Geburt des Kindes, recht einfach beantworten. Aber nicht für alle.
Denn es gibt viele Menschen in unserer Gesellschaft, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, weil in ihrem Körper beide Möglichkeiten in unterschiedlichen Variationen und Ausprägungen angelegt sind. Operationen, meist ohne Einwilligung oder Wissen der Betroffenen, hormonelle Manipulation und Ausgrenzung waren und sind oft der Leidensweg, den intersexuelle Menschen beschreiten müssen.
Doch allmählich setzt ein vorsichtiges Umdenken ein. Kann es sein, dass wir Menschen diskriminieren, nur weil sie nicht in unser gängiges Mann-Frau-Schema passen? Das Bundesverfassungsgericht hat reagiert: im Geburtenregister muss der Geschlechtseintrag in Zukunft in Zweifelsfällen nicht mehr offen gelassen werden, also eine Leerstelle bleiben, es soll auch möglich sein, ein neues, drittes Geschlecht zu definieren.
Und: Ist damit alles gut? Was muss, was kann geschehen, um intersexuellen Menschen ihre volle Autonomie zu geben? Denn es betrifft mehr Menschen, als viele annehmen. Diskutieren Sie mit uns und unseren Gästen!