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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 14.11.2021

  • 00:05 Uhr

    Bohémienne, erotische Ikone, Mordopfer
    Eine Lange Nacht über Dagny Juel
    von Sven Brömsel
    Regie: Heike Tauch

    Wie aus dem Nichts wird die seit November 1892 in Berlin lebende norwegische Pianistin Dagny Juel (1867 - 1901) zur Legende. Sie ist eine zentrale Figur der Bohème und hat eine nahezu hypnotische Wirkung auf die Avantgarde. Dem Maler Edvard Munch ist sie elektrisierende Inspiration, der in den Metropolen gespielte Dramatiker August Strindberg verliebt sich in sie, Lyriker widmen ihr Gedichte, Kunsthistoriker und -kritiker sind hingerissen, ein unglücklicher Dichter nimmt sich ihretwegen das Leben, andere Künstler benennen ihre Kinder nach ihr. Dagny Juel wird schier unbegrenzt porträtiert. Für Munch ist sie Vorbild seiner Madonna und vieler anderer Bilder. Sie glüht für die Bohème und gilt als Femme fatale. Mit ihren Kurzgeschichten und Dramen wird sie als „norwegische Tschechow“ gefeiert. Am 5. Juni 1901 geschieht das Unfassbare: Gerade einmal 33 Jahre alt, wird sie von einem befreundeten jungen Mann erschossen. Die Kunde ihres gewaltsamen Todes verbreitet sich wie ein Lauffeuer durch Europa.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Josef Suk
    Serenade für Streicher Es-Dur, op. 6

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Aufnahme vom 28.2.21 aus dem Haus des Rundfunks, Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Théodore Dubois
    Quartett für Violine, Viola, Violoncello und Klavier a-Moll

    Nina Karmon, Violine
    Anja Kreynacke, Viola
    Jakob Spahn, Violoncello
    Oliver Triendl, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Provokation aus Belarus: Ein Vorgehen ohne russisches Zutun

  • 06:10 Uhr

    Gottfried Heinrich Stölzel
    "Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir". Kantate für Bass, Streicher und Basso continuo
    Max van Egmond, Bass
    Ricercar Consort
    Leitung: Erik van Nevel

    Massimo Nosetti
    "Messa per i defunti". Für Orgel
    Omar Caputi, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    "Herr, gehe nicht ins Gericht". Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 105
    Sibylla Rubens, Sopran
    Jan Börner, Altus
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Tobias Wicky, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Einigung bei der Weltklimakonferenz in Glasgow - Zum Ende der COP26

    Rechte für die Natur - Brauchen wir eine ökologische Revolution des Rechts? Ein Interview mit der Juristin Katja Gelinsky

    Schutz mit Schranken. Zur Debatte über das Impfen. Ein Interview mit dem Philosophen Jörg Phil Friedrich

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Kalkül und Erpressung. Hybridkrieg an der EU-Außengrenze. Ein Interview mit dem Politologen Andreas Heinemann-Grüder

    Denk ich an Deutschland: der Lyriker Tom Schulz

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Chisti Leib für dich gestreamt? Gemeinschaft, Glauben und Nähe
    Pfarrerin Anne Kampf
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der spanische Komponist Manuel de Falla gestorben

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    55 Stimmen für die Demokratie (Teil 4)
    Mit Vorträgen von Helmut Anheier, Melissa Chan und Bernhard Pörksen
    Von Stephanie Metzger

    Drei neue Stimmen denken im Rahmen des Projektes „55 Voices for Democracy“ über die Verbindung von Demokratie, Wohlstand und sozialen Fragen nach. Wie kann missbrauchte Sprache rückerobert werden, wie funktioniert wirksame Protestkultur, kann die Gesellschaft sich auf sinnvolle politische Debatten verständigen?
    Der Soziologe Helmut Anheier hält in seinem Vortrag im Widerspruch zu Ralf Dahrendorf (1929 - 2009) fest an einer möglichen Verbindung von gesellschaftlichem Zusammenhalt, politischer Teilhabe und einer globalisierten Wirtschaft. Die Journalistin Melissa Chan und der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen beleuchten die Rolle von Journalismus und Medien für eine demokratische Diskussionskultur. Das Projekt „55 Voices for Democracy“ des Thomas Mann House in Los Angeles regt an, über die gegenwärtige Lage der Demokratie nachzudenken. Gleichzeitig erinnert es an die 55 BBC-Radioansprachen, in denen sich Thomas Mann während der Kriegsjahre an Hörer in Deutschland, der Schweiz, Schweden, den besetzen Niederlanden und Tschechien wandte. Medienpartner sind der Deutschlandfunk und die Süddeutsche Zeitung. Insgesamt sind bislang 13 Vorträge veröffentlicht (https:/www.vatmh.org/de/video-series-55-voices-for-democracy.html).
    Helmut K. Anheier, geboren 1954, ist deutsch-amerikanischer Professor der Soziologie und ehemaliger Präsident der Hertie School in Berlin. Bis September 2019 war er gleichzeitig ein Lehrstuhlinhaber am Max Weber Institut für Soziologie der Universität Heidelberg. Anheiers Forschungsschwerpunkte sind Zivilgesellschaft, soziale Innovationen, Organisationstheorie, Governance und Policy-Forschung und sozialwissenschaftliche Methoden und Indikatoren.
    Melissa Chan, geboren 1980 in Hongkong, amerikanische Rundfunkjournalistin, die derzeit DW News Asia im Fernsehen der Deutschen Welle präsentiert. Sie studierte an der Yale University, der London School of Economics and Political Science und an der Stanford University. Ihre Beiträge wurden u.a. im Guardian, der Washington Post, VICE News, POLITICO und Foreign Policy veröffentlicht. Sie arbeitete für Al Jazeera America und ABC News. Bevor sie zur Deutschen Welle wechselte, war sie Transatlantic Fellow der Robert Bosch Stiftung in Berlin.
    Bernhard Pörksen, geboren 1969, studierte Germanistik, Journalistik und Biologie in Hamburg und absolvierte auf Einladung von Ivan Illich Forschungsaufenthalte an der Pennsylvania State University. Promotionsthema war „Die Konstruktion von Feindbildern. Zum Sprachgebrauch in neonazistischen Medien“. Nach akademischen Tätigkeiten an der Universität Greifswald und an der Universität Hamburg vertrat er den Lehrstuhl für Kommunikationstheorie und Medienkultur an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wurde 2007 für Kommunikations- und Medienwissenschaft habilitiert. 2008 erhielt er einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen, wo er Gründungsbeauftragter und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Medienwissenschaft wurde.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Klosterkirche St. Anna in München
    Zelebrant: Pater Hans-Georg Löffler, OFM
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Dmitry Muratov, Träger des Friedensnobelpreises 2021, Journalist Novaya Gazeta

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Von Kolonialkriegern und Piraten
    North Carolina liebt und lebt seine Traditionen

    Auf dem Friedhof zuhause
    Der ehemalige Totengräber von Hallstatt

    "Alter Flecken"
    Die Altstadt von Freudenberg im Siegerland

    Wie ein Schachbrett
    Kirgistans Hauptstadt Bishkek

    Burgen, Seen und Käse
    Die Ruinen Eisenberg und Hohenfreyberg im Allgäu

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Helga Schubert im Gespräch mit Tanja Runow

    Im Alter von 80 Jahren gewann sie mit ihrer Erzählung „Vom Aufstehen“ den Bachmann-Preis und rückte schlagartig wieder in den Fokus der literarischen Öffentlichkeit. Ein später Triumph. Helga Schubert begann schon in den 60er-Jahren zu schreiben, arbeitete als Psychotherapeutin in der DDR und bereitete dort als Pressesprecherin des Zentralen Runden Tisches die ersten freien Wahlen mit vor.

  • 15:05 Uhr

    Schlagzeug & Gitarre hoch Zwei
    Die finnische Rockband The Holy
    Von Anja Buchmann

    Gleich zwei Schlagzeuger und zwei Gitarristen bietet die finnische Band The Holy - dazu eine Bassistin, die zudem die Keyboards bedient: Aus der Hauptstadt Helsinki kommen die fünf, haben bereits die wichtigsten finnischen Festivals vom Ilosaarirock bis zum Flow Festival bespielt und sind auch in weiteren europäischen Ländern aufgetreten. Die fünf jungen Musiker erfüllen die Erwartungen, die man an eine Band mit doppelter Gitarren- und Schlagzeug-Besetzung hat - und gleichzeitig auch wieder nicht: The Holy, gegründet während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 aus einer Schnapsidee heraus, spielt hoch energetisch und druckvoll, lässt jedoch Raum für Nuancen und den oft hymnischen Gesang von Eetu Henrik Iivari.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Juan Rulfo: „Unter einem ferneren Himmel. Gesammelte Werke“
    Aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz
    Kommentiert und mit einem Nachwort von Benjamin Loy
    (Carl Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Helmut Böttiger

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Heiß umkämpft
    Resumée des Weltklimagipfels in Glasgow
    Am Mikrofon: Lennart Pyritz

  • 17:05 Uhr

    Nachhaltig bauen - Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber über das "Neue Europäische Bauhaus" im Gespräch mit Jörg Biesler

  • 17:30 Uhr

    Irrfahrt nach Irrfahrt - Monteverdis "l ritorno d’Ulisse in patria" in Weimar

    Thomas Köck „Eure Paläste sind leer (all we ever wanted)“ in München

    "Gesichtslos" - Eine Ausstellung über Frauen in der Prostitution

    Jung und innovativ: Fast Forward - das europäische Festival für junge Regie

    Verzicht - der neue Luxus? Ein Gespräch mit dem Philosophen Lambert Wiesing

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Wenn die Klimakrise schon da ist: Warum Griechenland Vorreiter beim Klimaschutz sein will

  • 19:10 Uhr

    Fußball - DFB - WM-Qualifikation in Jerewan: Armenien - Deutschland

    Corona - 2G-Debatte: Dilemma um ungeimpfte Fußball-Profis

    DOSB - Suche nach DOSB-Führung: Spitzenverbände tagen in Düsseldorf

    Eishockey - Olympia-Qualifikation der Frauen
    Eishockey - Deutschland-Cup in Krefeld: Deutschland - Slowakei

    Eisschnelllaufen - Weltcup-Auftakt in Polen

    Ski Alpin - Weltcup in Lech/Zürs

    Klima - Wie nachhaltig sind die Winterspiele in Peking?

    Handball - Bundesliga: THW Kiel - TSV Hannover-Burgdorf
    Handball - Wie die Handballerinnen aus Dortmund international erfolgreich wurden

    Queere Sportler*innen - Studie zeigt Toleranz der Teamkolleg*innen

    Formel 1 - "Großer Preis von Brasilien" in Sao Paulo

    Tennis - ATP-Finale in Turin

    Am Mikrofon: Raphael Späth

  • 20:05 Uhr

    Klare Kante in der Grauzone
    Der Schottergarten
    Von Ulrich Land
    Mit: Constanze Weinig, Jannek Petri, Nadine Kettler, Dorothea Gädeke, Ulrich Land
    Ton und Technik: Manfred Seiler und Angela Raymond
    Regie: Tobias Krebs
    Produktion: SWR 2020

    Gras. Blumen. Gras. Blumen. Gras … Schotter! Schon wieder ein Vorgarten, der mit Steinen zugeschüttet ist. Immer mehr Hausbesitzerinnen und Häuschenbesitzer in Dörfern und Siedlungen verzichten auf Grün und versiegeln ihr Grundstück mit grauem Kies. Ein Todesstreifen für Flora und Fauna, eine Mikroklimakatastrophe, eine ästhetische Zumutung sowieso.
    Die alte Vorstellung, dass ein Garten grün sein muss, ist überholt. Inzwischen hat sich eine Stein-Ästhetik breitgemacht, die vor allem, aber nicht nur, auf praktischen Erwägungen beruht: Eine Schotterfläche braucht weniger Pflege, aber sie ist in ihrer radikalen Kargheit auch ein Statement. Doch Naturschützer wollen die Schottermode stoppen. Wo keine Flora ist, könne auch keine Fauna gedeihen, argumentieren sie. In Baden-Württemberg ist die Anlage von Schottergärten sogar gesetzlich untersagt.
    Ist der Schottergarten nur eine Mode? Oder ein Zeichen dafür, dass irgendwas nicht stimmt zwischen allgemeinem Ökobewusstsein und individueller Bequemlichkeit? Aber natürlich könnte man sagen: Was gibt es Nachhaltigeres als Steine?

  • 21:05 Uhr

    Rheingau Musik Festival 2021

    Franz Liszt
    Choral "Nun danket alle Gott"

    Johann Sebastian Bach
    Toccata, Adagio und Fuge C-Dur, BWV 564

    Peteris Vasks
    Musica seria

    Johann Sebastian Bach
    Ricercar à 6 c-moll aus: "Musikalisches Opfer", BWV 1079

    Peteris Vasks
    Hymnus (Iveta Apkalna gewidmet)

    Iveta Apkalna, Orgel

    Aufnahme vom 1.9.2021 aus der Ringkirche Wiesbaden

    Am Mikrofon: Niklas Rudolph

    Eigentlich sollte Iveta Apkalna ihr Konzert in der Wiesbadener Marktkirche spielen, einem hochromantischen Leviathan mit mächtigem Orchesterklang. Für die Konzertmacher überraschend verhinderten aber Bauarbeiten an der Empore das Konzert. Stattdessen spielte Iveta Apkalna an der wesentlich kleineren Walcker-Orgel in der Ringkirche. Was wie ein Manko klingt, kann auch als Glücksfall betrachtet werden. Denn die Orgel der Ringkirche ist fast originalgetreu im Zustand von 1894 erhalten, allein ein elektrischer Spieltisch und ein zusätzliches Rückpositiv folgten in den 50er-Jahren. Mit Musik aus drei Epochen lotet Iveta Apkalna die Klangmöglichkeiten dieses historischen und 2016 restaurierten Instruments aus.

  • 23:30 Uhr

    Sportgespräch mit dem Fußballschiedsrichter Deniz Aytekin:

    "Im Fußball gibt es Verhaltensweisen, die nicht tolerierbar sind"

    Die Fragen stellt Maximilian Rieger