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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 03.04.2022

  • 00:05 Uhr

    Erzählen vom Unaussprechlichen
    Eine Lange Nacht über die Schriftsteller Primo Levi und Jean Améry
    Von Christoph David Piorkowski
    Regie: Vera Teichmann

    Nicht mehr lange, dann werden die letzten Zeugen des Holocaust für immer verstummt sein. In einer Zeit, da die Shoah von verschiedenen Seiten her relativiert wird, kommt dem Genre der Lagerliteratur eine besondere Bedeutung zu. Viele Überlebende haben von Auschwitz unisono als einem „Schwarzen Loch“ der menschlichen Zivilisation gesprochen. Dennoch haben die „Barackengenossen“ Jean Améry (1912-1978) und Primo Levi (1919-1987) aus ihren Erfahrungen gegensätzliche Schlüsse gezogen - und gerieten darüber nach der Befreiung gar in einen öffentlichen Streit. Während den italienischen Juden Primo Levi die Niederschrift seiner „grausigen Erinnerungen“ erleichtert, wird der von den Nazis zum Juden gemachte Österreicher Jean Améry in seinem Leben nicht mehr heimisch. In „Jenseits von Schuld und Sühne“ beschreibt er, wie die Tortur dauerhaft in ihn eingedrungen ist. Levi sucht einen Sinn in der Hölle - Amérys Weltvertrauen ist dauerhaft zerstört. 1978 setzt er seinem Leben ein Ende. Jahre später stürzt Primo Levi in den Treppenschacht seines Turiner Wohnhauses. Ob er ebenfalls Hand an sich legte, ist nicht eindeutig geklärt. Die „Lange Nacht" erzählt vom Leben und Denken der beiden Persönlichkeiten, deren Schicksale gleichzeitig so viel verband - vom antifaschistischen Widerstand über die entmenschlichenden Erfahrungen im Konzentrationslager bis hin zum Versuch literarischer Bewältigung.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Ouvertüre aus „Die Zauberflöte“. Singspiel in 2 Akten, KV 620

    Gustav Mahler
    „Kindertotenlieder“. Liederzyklus nach Gedichten von Friedrich Rückert

    Elisabeth Kulman, Mezzosopran
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Marek Janowski

    Aufnahme vom 16.4.2021 aus dem Kulturpalast Dresden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Sergej Ljapunow
    Auszüge aus: 12 Etudes d'exécution transcendante. Für Klavier, op. 11

    Florian Noack, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Von wegen völkerverbindend: Die Kultur und ihr Umgang mit dem Ukrainekrieg

  • 06:10 Uhr

    Hans Leo Haßler
    "O Mensch, bewein dein Sünde groß", für 4 Stimmen und Ensemble
    Currende
    Leitung: Erik van Nevel

    Leonardo Leo
    "Judica me Deus" für Singstimmen und Basso continuo
    Les Talens Lyriques
    Leitung: Christophe Rousset

    Salvatore Sciarrino
    "Responsorio delle tenebre" zu 6 Stimmen
    Singer Pur

    Johann Sebastian Bach
    Sonate für Orgel Nr. 5 C-Dur, BWV 529
    Hans-Eberhard Roß, Orgel

    Johann Philipp Förtsch
    "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt". Geistliches Konzert für Alt, Tenor, Streicher und Basso continuo
    Alex Potter, Altus
    Hans Jörg Mammel, Tenor
    L'arpa festante
    Leitung: Rien Voskuilen

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Brandherd Balkan? Ein Interview mit der Osteuropa-Wissenschaftlerin Marie-Janine Calic

    Die Suche nach Sicherheit - Ein Interview mit dem Historiker Eckart Conze

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Ästhetik und Rhetorik des Krieges - Ein Interview mit dem Sozialpsychologen Harald Welzer

    Denk ich an Deutschland: der Musiker Peter Fischer

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Gutes Geld und schnöder Mammon. Wie geht "ethisches Investment"?
    Von Michael Kinnen, Trier
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Die Wiener Secession wird gegründet

  • 09:30 Uhr

    Kölner Kongress 2022
    „Sagen Sie doch mal was Positives!“
    Vom Nutzen und Nachteil der Schwarzmalerei
    Von Eva Horn

    „Erzähl mir etwas Neues!“ lautet das Motto beim digitalen Kölner Kongress 2022, auf dem die Literaturwissenschaftlerin Eva Horn sich dem Nutzen und Nachteil düsterer Prognosen widmet.
    Spricht man über Themen wie Klimawandel oder Leben mit Covid, wird man oft gebeten, doch lieber positive Visionen zu entwerfen als zu warnen und düstere Prognosen zu stellen. Wir bräuchten doch eher Utopien als dunkle Szenarien. Laut Eva Horn beruht diese Idee auf einer falschen Vorstellung von Zukunft und Zukunftshandeln. Zukunftsgestaltung funktioniert über Figuren der Negativitität: Prophezeiungen, Warnungen, Prävention, Prophylaxe, Vorsorge und Versicherung gegen Ereignisse, die wir gerade verhindern wollen. Solche Formen der Vorhersage funktionieren, auch wenn sie sich am Ende als falsch erweisen. Positive Zukunftsentwürfe mögen tröstlich sein, aber um Zukunft wirklich zu gestalten, braucht man ein gewisses Maß an Schwarzmalerei.
    Eva Horn ist seit 2009 Professorin für Germanistik an der Universität Wien. Sie forschte und lehrte zuvor in Konstanz, Frankfurt/Oder, Basel und New York. Zu ihren Interessengebieten gehören die Literatur und Kunst im Anthropozän sowie Narrative der Katastrophe. Zuletzt erschienen zu diesen Themen: Zukunft als Katastrophe: Fiktion und Prävention (Fischer 2014) und mit Hannes Bergthaller: Anthropozän - zur Einführung (Junius 2019).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Evangelischen Kirche in Wankendorf
    Predigt: Pastorin Ulrike Jenett und Pastor Ralf Jenett
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, SPD

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Saudi-Arabien
    Einblick in ein Nicht-Reiseland

    Unica, Famosa, Wirbelau…
    Der wilde Marmor von der Lahn

    Sehenswürdigkeiten, die man nicht sehen kann:
    Der Balkon von Verona

    Aus dem Dialektatlas:
    Allgäuerisch 

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Staudengärtnerin Fine Molz im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Reisen, neue Stauden finden, vermehren und in die Gärten bringen - die Staudengärtnerin und Landschaftsarchitektin Fine Molz hat sich zusammen mit ihrem Mann einen Traum erfüllt. In ihrer Gärtnerei am Rödelsee beschäftigen sie sich vor allem mit pflegereduzierten und dauerhaften Pflanzen und Pflanzungen. Der Klimawandel tut sein Übriges. Wie werden unsere Gärten und Städte künftig aussehen?

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Monica Ali: „Liebesheirat“
    Aus dem Englischen von Dorothee Merkel
    (Klett-Cotta Verlag, Stuttgart)
    Ein Beitrag von Gisa Funck

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Virus gegen Vakzin
    Deutschland sucht nach Corona-Impfrisiken
    Von Joachim Budde und Edda Grabar

    Bis heute wurden in Deutschland mehr als 170 Millionen Impfdosen verimpft. Auch seltenste Impfwirkungen fallen da auf. Bei 85 Todesfällen hält das Paul-Ehrlich-Institut die Impfung als Ursache für wahrscheinlich. Auch andere Risiken wurden entdeckt. Doch für alle gilt: Weit mehr Opfer hat das Virus gefordert.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Sinn und Selbstwert - Michael Quante zur Philosophie des arbeitenden Menschen im Gespräch mit Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Kunst und Leben. Das Brücke-Museum in Berlin setzt seine Selbstbefragung fort

    "Reich des Todes" - Robert Borgmann inszeniert Rainald Goetz in Wien

    Krieg, Klima und Coronakrise - Zur Lage der Museen,
    der Präsident des Deutschen Museumsbund Eckart Köhne im Gespräch

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Umnutzen und neu denken - Konzepte für bezahlbares Wohnen

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag:
    FC Augsburg - VfL Wolfsburg
    Borussia Mönchengladbach - 1. FSV Mainz 05

    Fußball - Bundesliga der Frauen: VfL Wolfsburg - FC Bayern München
    Fußball - Interview mit Bianca Rech, Sportdirektorin FC Bayern

    2. Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag:
    FC Hansa Rostock - FC St. Pauli
    Karlsruher SC - Fortuna Düsseldorf
    SV Werder Bremen - SV Sandhausen

    FIFA - Wie sich Kritikerin Lise Klaveness im Weltfußball positioniert

    Volleyball - SC Potsdam Volleyball Frauen: Porträt des Meisterschaftsanwärters

    Radsport - Flandernrundfahrt

    Rückkehr zum Sport in der Pandemie - Wenn die Motivation verlorengeht

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Pflanzenkönig mit Spaltpotenzial
    Geschichten über den Hanf
    Von Antonia Kreppel
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Deutschlandfunk 2022

    Die einen schätzen Cannabis als Genuss- und Heilmittel, die anderen kriminalisieren den Konsum. Cannabis ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Ihre Legalisierung ist in Deutschland umstritten. Trotzdem wissen die meisten wenig über das Hanfgewächs.
    Eine Hanfbäuerin, eine Clique jugendlicher Kiffer, ein Arzt für Cannabinoid-Medizin, der Inhaber einer Textilwerkstatt, Literaten: Sie alle erzählen über ihren ganz eigenen Zugang zur Hanfpflanze. Sicher ist: Sie kann chronische Schmerzen lindern oder bei Schlafstörungen helfen. Reiner Stoff in geringen Mengen sei nicht gefährlich, behaupten die Liebhaber. Hochgezüchteter oder gar chemisch gestreckter Cannabis auf einem nicht kontrollierten Markt habe allerdings Suchtpotenzial und könne die Gesundheit schwer schädigen, warnen Experten.

  • 21:05 Uhr

    6. Raderbergkonzert 2021/22

    Johann Sebastian Bach
    Nr. 14: Canon per Augmentationem in Contrario Motu
    aus: "Die Kunst der Fuge", BWV 1080 für Streichquartett

    Leoš Janáček
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 2 "Intime Briefe"

    Billy Childs
    Streichquartett Nr. 3 "Unrequited"

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Quartettsatz für 2 Violinen, Viola und Violoncello e-Moll, KV 417d [Fragment]

    Vijay Iyer
    Mozart Effects

    Robert Schumann
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello A-Dur, op. 41 Nr. 3

    Parker Quartet:
    Daniel Chong, Violine
    Ken Hamao, Violine
    Jessica Bodner, Viola
    Kee-Hyun Kim, Violoncello

    Aufnahme vom 17.3.2022 aus der Paine Hall der Harvard University, Cambridge

    Am Mikrofon: Norbert Hornig

    Das letzte Raderbergkonzert der Saison 2021/22 findet ausnahmsweise nicht im Deutschlandfunk Kammermusiksaal in Köln statt. Aufgrund der Corona-Pandemie schickt das US-amerikanische Parker Quartet ein Konzert über den Atlantik. In der Paine Hall der Harvard University spielt es für das Radio-Publikum ein Programm, das mit der Kunstfertigkeit Bachs beginnt und sich am Ende in Schumanns A-Dur-Quartett dessen Schwanken zwischen Lebenslust und Melancholie überlässt. Dazwischen gibt das Streichquartett "Intime Briefe" von Leoš Janáček preis - seine Liebeserklärung an die 38 Jahre jüngere Kamila Stöslová. Ein Fragmentsatz Mozarts spiegelt sich im zeitgenössischen Blick des US-amerikanischen Jazzpianisten und Komponisten Vijay Iyer. Und dessen Kollege Billy Childs schildert ein Wechselbad der Gefühle, indem er fünf Phasen der unerwiderten Liebe kammermusikalisch durchleuchtet.

  • 23:30 Uhr

    Integration
    Wie der Sport ukrainischen Flüchtlingen helfen kann
    Hunderttausende ukrainische Geflüchtete haben sich auf den Weg nach Deutschland gemacht. „Die Sportvereine sind ziemlich gut vorbereitet“, sagte Thomas Geiß, Integrationsbeauftragter des hessischen Fußballverbands im Dlf. Man könne auf viele Erfahrungen der letzten Flüchtlingsbewegung zurückgreifen.

    Reem Alabali-Radovan (SPD)
    Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
    und
    Thomas Geiß, Integrationsbeauftragter des hessischen Fußballverbands
    im Gespräch mit Marina Schweizer