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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 09.01.2022

  • 00:05 Uhr

    „Der Weg gehüllt in Schnee ... “
    Eine Lange Nacht über das Reisen im Winter
    Von Stefan Zednik
    Regie: Beate Ziegs
    (Wdh. v. 6./7.1.2018)

    Der Winter ist nicht die Zeit, in der es sich zu reisen empfiehlt. Dies galt zumindest bis zur Erfindung moderner Verkehrsmittel wie Eisenbahn, Automobil und Flugzeug. Reisen im Winter, Reisen durch die erfrorene Natur - das wird oft mit Tod, mit Untergang verknüpft. Der Mangel an frischen Lebensmitteln, die erschwerte Begeh- und Befahrbarkeit der Wege, die Kürze der Tage und die Notwendigkeit, zur Nacht ein geschütztes Lager finden zu müssen, all dies machte das Reisen im Winter gefährlich. Napoleons Armeen scheiterten im winterlichen Russland ebenso wie die deutschen Soldaten 1942 in Stalingrad. Auch der Einzelne, der Pilger, der Händler früherer Tage, zog kaum im Winter los. Und dennoch ist seit der Romantik, vor allem seit der „Winterreise“ von Wilhelm Müller und Franz Schubert, das Reisen in der kalten Jahreszeit ein starkes Motiv der Kulturgeschichte. „Nun ist die Welt so trübe, der Weg gehüllt in Schnee“, heißt es im ersten Lied des berühmten Zyklus. Die „Lange Nacht" wird das Reisen im Winter in seinen literarischen, philosophischen, musikalischen und auch filmischen Umsetzungen beleuchten. Denn das Sujet fasziniert Dichtung und Literatur, Musik, Theater und Film bis heute. Von Schuberts Sammlung „schauerlicher Lieder“ bis hin zur „Winterreise“ von Elfriede Jelinek hat die Metapher für die Isolation des Individuums in einer gefühlskalten Gesellschaft nichts von ihrer Faszination eingebüßt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Richard Strauss
    Enoch Arden. Melodram für Sprecher und Klavier, op. 38

    Isabelle Vogt, Sprecherin
    Lars Vogt, Klavier

    Aufnahme vom 27.6.2020 aus der Jesus-Christus-Kirche Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Gustav Mahler
    Sinfonie Nr. 6 a-Moll (Auszüge)

    Düsseldorfer Symphoniker
    Leitung: Adam Fischer

  • 06:05 Uhr

    Expertenrat und Bürgerrat: Neue Impulse für die Corona-Politik

  • 06:10 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    "In gering und rauhen Schalen". Kantate für Singstimme, Blockflöte und Basso continuo, TWV 1:941
    Dorothee Mields, Sopran
    Stefan Temmingh, Blockflöte
    Daniel Rosin, Violoncello
    Domen Marincic, Bassgambe
    Wiebke Weidanz, Cembalo

    Johann Sebastian Bach
    "Liebster Jesu, mein Verlangen". Kantate Sopran, Bass, Chor, Streicher und Basso continuo, BWV 32
    Miriam Feuersinger, Sopran
    Markus Volpert, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    "Singet dem Herrn ein neues Lied". (Der 98. Psalm) Für Soli, achtstimmigen gemischten Chor und Orchester, op. 91, MWV A 23
    Andrea Lauren Brown, Sopran
    Monica Groop, Alt
    Werner Güra, Tenor
    Michael Volle, Bass
    Kammerchor Stuttgart
    Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
    Leitung: Frieder Bernius

    Massimo Nosetti
    Toccata für Orgel
    Riccardo Adamo, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Kasachstan: Präsident Tokajew nutzt Unruhen für Machtumbau

    Kontaktlose Kontakte - Der Mensch als soziales Wesen in der Pandemie. Ein Interview mit dem Psychologen Dieter Frey

    "Nein, danke" oder "Ja, bitte" - Zur Akzeptanz der Atomkraft in Deutschland und Frankreich ein Interview mit dem Politologen Christoph Rat-Fischer

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Entspannung statt Eskalation - Russland, Ukraine und der Westen. Ein Interview mit Antje Vollmer, Ex-Vizepräsidentin des Bundestags

    Denk ich an Deutschland: Michael Hüther, Direktor des IW Köln

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor Dir auf.“
    Vom Geheimnis des Weihrauchs
    Von Harald Schwillus
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 225 Jahren: Der Sibirienforscher Ferdinand von Wrangel geboren

  • 09:10 Uhr

    Alte Musik

    Concertos pour violin mit Johannes Pramsohler, Violine / Ensemble Diderot
    Audax Records

  • 09:30 Uhr

    Steuern, Ungleichheit und Demokratie
    Der Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Zucman im Gespräch mit Andreas von Westphalen

    „Der Triumph der Steuerungerechtigkeit ist vor allem eine Absage an die Demokratie“ - so die zentrale Botschaft von Gabriel Zucman. Beispielsweise gleiche das Steuersystem der USA inzwischen weniger einer Demokratie als einer Plutokratie. „Mit Spitzensteuersätzen von gerade einmal 20 Prozent wird sich der Reichtum dort weiterhin nahezu ungehindert vermehren, und damit auch die Macht der Reichen.”
    Der 35-jährige Franzose gilt als Shootingstar der Wirtschaftswissenschaften. Der Schüler von Thomas Piketty lehrt an der Universität von Kalifornien in Berkeley und leitet seit Juni 2021 die neugeschaffene Europäische Steuerbeobachtungsstelle, eine von der EU geförderte Forschungseinrichtung an der Paris School of Economics. Bloomberg Businessweek nennt Zucman den „weltweit führenden Experten für die Geldverstecke der Reichen“. In seinem aktuellen Buch „Der Triumph der Ungerechtigkeit: Steuern und Ungleichheit im 21. Jahrhundert“ befasst er sich gemeinsam mit Emmanuel Saez insbesondere mit den gefährlichen Konsequenzen für Demokratie und Gemeinwohl und bietet konkrete Lösungen an.
    Andreas von Westphalen veröffentlichte „Die Wiederentdeckung des Menschen“ im Westend-Verlag. Zuletzt interviewte er für den Deutschlandfunk Thomas Piketty.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus dem Funkhaus des Deutschlandradios in Berlin
    Predigt: Pfarrer Gregor Hohberg, Rabbiner Andreas Nachama, Imam Kadir Sanci
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, CDU

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Im georgischen Sibirien
    Sprache und Glauben der "Duchoboren"

    Tor zum Harz
    Das jüdische Halberstadt

    Tourismus an der Ostsee
    Die polnische Hafenstadt Swinemünde

    Der Riese mit dem Blei im Blut
    Das Italienische National-Museum Jatta und seine antiken Schätze

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Regisseurin und Kunst-Entgifterin Olga Wildgruber im Gespräch mit Florian Felix Weyh

    Großgeworden in einer Theaterfamilie, lag Schauspielregie nahe. Doch irgendwann reichten Olga Wildgruber die Bühnenbretter nicht mehr aus: Sie studierte „Entrepreneurship & Business Development” und gründete mit Freunden eine innovative Firma. Heute macht sie beides: Theaterstücke inszenieren und - im Wortsinn! - Kunst entgiften. Ein Leben zwischen Ensemblearbeit und isolierendem Schutzanzug.

  • 15:05 Uhr

    Cyberfunk auf der Sprungschanze
    Die österreichische Rockband Mother’s Cake
    Von Fabian Elsäßer

    Auch wenn die Band Mother’s Cake sich selbst als Untergrund-Band versteht, scheut sie die große Inszenierung nicht: 2008 gegründet, zehn Jahre später, im Herbst 2018, nahm das Trio ein Live-Album mitten auf der Sprungschanze seines Herkunftsortes Innsbruck auf, ohne dabei ins Schlittern zu geraten. Der Auftrittsort passt zur Musik, denn die ist oft ein spektakulärer Sturzflug durch die Rockgeschichte. Psychedelic, Progressive und Hardrock werden dabei gestreift, und auch der Titel des 2020er-Albums „Cyberfunk“ hat seine Berechtigung: Bei aller musikalischen Komplexität können Yves Krismer, Benedikt Trenkwalder und Jan Haußels nämlich auch grooven. Als Einfluss nennen die Musiker zwar unter anderem die ausufernd vertrackte Prog-Psych-Band Mars Volta, doch ihre Musik ist wesentlich kompakter.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Hanya Yanagihara: „Zum Paradies“
    Aus dem Englischen von Stephan Kleiner
    (Claassen Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Ursula März

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Psycho-Revolution
    Neustart für die Diagnosen der Psychiatrie
    Von Martin Hubert

    Wer zum Psychiater kommt, erwartet, dass er erfährt, was ihm fehlt. Doch daran hapert es seit  vielen Jahren. Psychiatrische Diagnosen sind oft  zu allgemein, sodass sie auf verschiedene Störungsbilder zutreffen und die individuellen Schwierigkeiten nicht genau erfassen. Im ICD11, dem neu überarbeiteten Diagnosehandbuch der WHO, soll das Problem jetzt behoben werden -  jedenfalls für Persönlichkeitsstörungen. In Zukunft soll es keine Diagnosen wie Narzissmus, Ängstlich-Vermeidende oder paranoide Persönlichkeitsstörung mehr geben, sondern nur noch so genannte "Dimensionen", ein Baukasten aus Kriterien, mit denen sich eine Störung  individuell beschreiben lässt: Kleine Hinweisschilder statt großer Schubladen, wenn man so will. Doch schon gibt es Kritik am neuen Ansatz und manche Psychiater basteln bereits an Alternativen für alle psychischen Erkrankungen.

  • 17:05 Uhr

    Denkfabrik 2022: Soziologe Andreas Kemper über Klassismus und die Wirkmächtigkeit sozialer Herkunft im Gespräch mit Annette Riedel

  • 17:30 Uhr

    Was kostet die Kunst?
    Härter arbeiten als die Männer?
    Die Dirigentin Anja Bihlmaier im Gespräch

    Welche Absicherung, welche Reformen? Freie Künstlerberufe und die KSK

    Re-Edo-Cation - Von Japan zur Ressourcenknappheit lernen
    Der Filmemacher Andres Veiel im Gespräch

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Krieg seit 2014 - Was die Ukraine von den internationalen Gesprächen erwartet

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Novak Djokovic vor der Gerichtsentscheidung

    Fußball - Bundesliga, 18. Spieltag:
    Hertha BSC - 1. FC Köln
    VfL Bochum - VfL Wolfsburg

    Fußball - Italien, Serie A: Profifußballliga ächzt unter Coronakrise

    Biathlon - Weltcup in Oberhof

    Ski Alpin - Slalom in Adelboden
    Ski Alpin - Slalom in Kranjska Gora
    Skispringen - Teamspringen in Bischofshofen
    Nordische Kombination - Weltcu p in Val di Fiemme
    Bob/Skeleton - Weltcup in Winterberg
    Eisschnelllaufen - Europameisterschaften in Heerenveen

    Olympia 2022 - Olympiakritik: Interview mit Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig
    Olympia 2022 - Serie (Teil 2): Politik und Sport in China: Spielfeld für Nationalismus

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Kleine Freiheit
    Vom Spazierengehen
    Von Uta Rüenauver
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk 2022

    Am Anfang des Spazierengehens steht ein Versprechen: Freiheit. Die Verlockung, sich zu verlaufen und dabei zu finden - sich selbst und anderes. Kein Wunder, dass das Spazierengehen für manche mehr ist als ein Gang um den Block.
    Die Corona-Pandemie hat dem Spazierengehen einen unverhofften Hype beschert. Die an den heimischen Schreibtisch gefesselten Menschen, beraubt auch der meisten Sport- und Freizeitmöglichkeiten, trieb es auf die Straßen, auf die Felder, in die Parks und in die Wälder. Eigentlich aber führt das absichtslose, müßiggängerische Gehen in einer beschleunigten, auf Effizienz ausgerichteten Welt ein eher glanzloses Dasein. Lieber wird, soll’s nicht gleich handfester Sport sein, gewalkt oder gewandert. Und für die lahmen Langweiler bleibt der Sonntagsspaziergang und gelegentliches Füßevertreten. Doch eines spüren wir alle: Der Spaziergang bietet uns neben frischer Luft und Bewegung auch die kleine Freiheit, kurz dem Alltagstrott zu entfliehen.

  • 21:05 Uhr

    Julian Anderson
    „The Crazed Moon“ für Orchester

    Ludwig van Beethoven
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur, op. 58

    Sergei Rachmaninoff
    Sinfonie Nr. 3 a-Moll, op. 44

    Lars Vogt, Klavier
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Robin Ticciati

    Aufnahme vom 12.11.2021 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Raoul Mörchen

    So begeistert sich das Publikum dem Pianisten Sergej Rachmaninow zu Füßen geworfen hat, so zurückhaltend blieb es beim Komponisten. Auch die dritte und letzte Sinfonie des Russen ist bei ihrer Premiere 1936 in den USA eher kühl aufgenommen worden, obwohl sie mit dem Dirigenten Leopold Stokowski einen berühmten Anwalt gefunden hatte. Heute gilt sie als Rachmaninows Meisterwerk. Der Brite Robin Ticciati, seit vier Jahren Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, stellt sie ins Zentrum. Und flankiert die schwere Spätromantik der Dritten mit der klassizistischen Eleganz von Beethovens viertem Klavierkonzert und einer schwermütigen Nachtstudie seines Landsmanns Julian Anderson. In „The Crazed Moon“, seinem 1997 entstandenen Orchesterwerk, verfolgt Anderson an der Seite des Dichters W. B. Yeats der Spur eines „verrückt gewordenen, taumelnden Mondes“.

  • 23:30 Uhr

    Vor der Handball-EM

    DHB-Präsident Andreas Michelmann im Gespräch mit Thorsten vom Wege