Programm: Vor- und RückschauSonntag, 07.04.2024

Fürsorge und Menschenwürde
Eine Lange Nacht vom Wert der unsichtbaren Arbeit
Von Almut Schnerring und Sascha Verlan
Regie: die Autoren

2020/21 wurde auf Deutschlands Balkonen geklatscht für die Pflegekräfte in Krankenhäusern und auf Intensivstationen, wurde die Systemrelevanz der Care-Berufe beschworen. Es gab Analysen der mangelnden Wertschätzung, schlechten Bezahlung und ungleichen Verteilung der Arbeit. Substanziell und nachhaltig verändert hat sich dennoch wenig. Im Gegenteil, in vielen Care-Bereichen ist die Lage seitdem schlimmer geworden. Care- und Sorgearbeit, da scheint es einen breiten Konsens zu geben, ist die unabdingbare Basis von Leben und Gesellschaft. Warum erfahren dann jene, die diese Aufgaben übernehmen, so wenig finanzielle wie ideelle Wertschätzung? Die „Lange Nacht" unternimmt eine Spurensuche im Lebensverlauf. Beginnend mit Geburt und Familie wird der Frage nachgegangen, welche Rolle Sorgearbeit in den unterschiedlichen Lebensphasen spielt und welche Folgen es nach sich zieht, wenn sie zu kurz kommt. Die „Lange Nacht" endet mit einer Bestandsaufnahme von Alter und Sterben, von denen wir uns mehrheitlich wünschen, sie mögen menschenwürdig sein. In der Retrospektive werden Bausteine gesammelt für die Utopie einer fürsorglichen Gesellschaft.

Debatte über Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk: Das unkonkrete Manifest
Von Martin Krebbers

Leonhard Paminger
„Agni paschalis". Motette
Stimmwerck

Nicolaus Bruhns
„Erstanden ist der heilige Christ". Geistliches Konzert für 2 Tenöre, 2 Violinen und Basso continuo
Dann Coakwell, Tenor
James Taylor, Tenor
Yale Institute of Sacred Music
Leitung: Masaaki Suzuki

Johann Sebastian Bach
„Christ ist erstanden". Choralvorspiel für Orgel, BWV 627
Martin Neu, Orgel

Johann Sebastian Bach
„Halt im Gedächtnis Jesum Christ". Kantate zum Sonntag Quasimodogeniti für Soli, Chor und Orchester, BWV 67
Bogna Bartosz, Alt
Gerd Türk, Tenor
Klaus Mertens, Bass
Amsterdam Baroque Choir
Amsterdam Baroque Orchestra
Leitung: Ton Koopman

Wolfgang Amadeus Mozart
„Regina coeli". Antiphon für Sopran, gemischten Chor, Orchester und Orgel C-Dur, KV 108 (KV 74d)
Carolyn Sampson, Sopran
Choir of the King's Consort
The King's Consort
Leitung: Robert King

Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

"Bereue keine Entscheidung" - Zum 80. Geburtstag von Gerhard Schröder

Initiation und Erwachsenwerden. Ein Interview mit der Psychologin Karina Weichold

Stresstest Meinungsfreiheit. Ein Interview mit dem Staatsrechtler Christian Hillgruber

Religiöses Wort
„Der Luftraum ist noch frei für dich“
Das Leben des Flugradbauers und Gottsuchers Gustav Mesmer
Von Pfarrerin Claudia Thiel und Pfarrer Thomas Thiel
Evangelische Kirche

Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

Vor 200 Jahren: Beethovens Missa solemnis wird zum ersten Mal aufgeführt

Sinfonische Musik

Opfer - Eine Sozialfigur der Moderne
Die Historikerin Svenja Goltermann im Gespräch mit Thorsten Jantschek

Wo Gewalt sich entlädt, entsteht Leiden. Wie werden Leidtragende zu Opfern? Wer darf Opfer sein und was dürfen Opfer von der Gesellschaft, in der sie leben, erwarten? Die Antworten auf diese Fragen betreffen zentrale Anerkennungsprobleme unserer Zeit.
Gerade in Zeiten aufflammender Kriege und terroristischer Übergriffe wird die Kategorie des Opfers zu einer eminent politischen Größe. Mit der Anerkennung als Opfer, dem Status, Opfer zu sein, ist zumeist auch ein Anspruch zum Beispiel auf Entschädigung verbunden oder wird eingefordert. Wie aber, wenn nicht nur Opferhierarchien in Kriegen zwischen Kriegsteilnehmern und Zivilisten, Angreifenden und Verteidigenden, Schuldigen und Unschuldigen gebildet werden, sondern auch von „Opfern des Kapitalismus“ oder abstrakter des „Systems“ gesprochen wird? Schnell erweist sich, dass der Begriff des Opfers selbst in den Kämpfen um die Deutungshoheit eine genuin folgenreiche Beschreibung einer Sozialfigur der Moderne wird.
Svenja Goltermann lehrt Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Zürich. Sie forscht und publiziert zur Geschichte des internationalen Humanismus und unter anderem zu historischen Gewalterfahrungen. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift „Geschichte und Gesellschaft“ sowie des renommierten Online Magazins „Geschichte der Gegenwart“. Ausgezeichnet wurde sie unter anderem mit dem „Wedekindpreis für deutsche Geschichte“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Übertragung aus der Kirche im Alexianer Krankenhaus in Köln
Zelebrant: Pfarrer Wolfgang Pütz
Katholische Kirche

Prof. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats

Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

Die Algarve aus der Sicht von Holger Karsten Schmidt

Interview:
Das Hinterland der Algarve

Caspar David Friedrich
Geburtstag in Greifswald

Ein Besuch auf der Insel Sokotra

London aus einer anderen Perspektive

Am Mikrofon: Laura Kingston

Musik und Fragen zur Person
Der Quiz-Profi Sebastian Klussmann im Gespräch mit Joachim Scholl

Er ist mehrfacher Deutscher Quizmeister, sein TV-Spitzname ist „Der Besserwisser“: Sebastian Klussmann. Um kaum eine Antwort verlegen hat sich der Berliner in der ARD-Sendung „Gefragt- Gejagt“ etabliert, daneben gibt er Seminare und schreibt Bücher.

Das Magazin - Neues aus der Szene
Am Mikrofon: Tim Schauen

Buch der Woche

Anjet Daanje: „Der erinnerte Soldat“
Aus dem Niederländischen von Ulrich Faure
(Friedenauer Presse, Berlin)
Ein Beitrag von Helmut Böttiger

Am Mikrofon: Wiebke Porombka

KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

Künstliche Intelligenz im Kundenservice - Hallo, wie kann KI Ihnen helfen?
Von Moritz Metz und Carina Schroeder

Ob per Hotline oder Chat: Niemand kontaktiert gerne den Kundensupport. Statt schneller Lösungen dürfen sich Kunden auf lange Wartezeiten und gestresste Mitarbeitende einstellen. Wo kann KI unterstützen? Geschieht das längst im Hintergrund? Carina berichtet von verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und warum Kunden in Zukunft wohl noch mehr Daten von sich an die Unternehmen geben müssen. Moritz hat als Student eine spezielle Callcenter-Story erlebt.

Debatten und Dokumente

"Blendet maßgebliche Widersprüche aus": Soziologin Karin Stögner über Antisemitismus in Feminismus und postkolonialem Denken, im Gespräch mit Karin Fischer

Berichte, Meinungen, Rezensionen

Benjamin Button - Reinhard Febels neue Oper wird in Linz uraufgeführt

"Unser Deutschlandmärchen" - Dinçer Güçyeters Roman am Gorki Theater in Berlin

En jeu! Sport in der Kunst um 1900

Wissenschaftsfreiheit in Gefahr? Reaktionen auf die Ausladung von Nancy Fraser. Die Philosophin Eva von Redecker im Gespräch

"Morgen ist auch noch ein Tag" - Ein Film, Italien und die Debatte über Gewalt gegen Frauen

Am Mikrofon: Antje Allroggen

"Afrika im Aufbruch": Eigene Rohstoffe, eigene Wertschöpfung

Fußball - EM 2024 - Noch zwei Monate bis zum Start

1. Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag:
TSG Hoffenheim - FC Augsburg
VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach

Fußball - Laptoptrainer und das Gegenbeispiel Xabi Alonso?

2. Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag
Fortuna Düsseldorf - Eintracht Braunschweig
Hannover 96 - FC Schalke 04

Radsport - Paris - Roubaix (Männer)

Denkfabrik - Es könnte so schön sein, wenn Material im Sport keine Rolle spiele

Formel 1 - Großer Preis von Japan in Suzuka

Tennis - ATP plant Regeländerung im Männer-Doppel

Handball - SC Magdeburg - Stuttgart

DEL-Playoffs: 4. Spiel: EHC Red Bull München - Fishtown Pinguins
DEL-Playoffs: 4. Spiel: Straubing Tigers - Eisbären Berlin

Basketball - Alba Berlin - Ludwigsburg

Schach - WM-Kandidatenturnier und die problematische Rolle des DSB

KI und Doping

Am Mikrofon: Matthias Friebe

Feuerteufel
Die Lust am Zündeln
Von Günter Beyer
Regie: Matthias Kapohl
Produktion: Deutschlandfunk 2021

Der Blick ins Feuer fasziniert uns. Das Feuer selbst zu entfachen, manch einen auch - angefangen bei kleinen Kokeleien bis hin zur Brandstiftung. Was geht in jemandem vor, der die Lunte an eine Gartenlaube, einen Wald oder ein Dorf legt?
Julian T., 22 Jahre alt, steht vor Gericht. Elf Brandstiftungen legt die Staatsanwaltschaft ihm zur Last. Bevor er in Untersuchungshaft kommt, war er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Er gehörte auch zu einem Freundeskreis, der Brände in der Stadt aufmerksam meldet und Videoaufnahmen davon im Netz verbreitet: brennende Zeitungsstapel im Treppenhaus, Sofas in Flammen, Zimmerbrände. Keine riesigen Feuer, keine politische Brandstiftung, keine Verletzten. In der Nähe eines dieser Brandorte schnappt ihn die Polizei. Warum legte Julian T. die Feuer? Wollte er auf sich aufmerksam machen? Nicht jeder Zündler ist ein kranker Pyromane. Viele zündeln aus Frust, Lust und Langeweile. Minderwertigkeitskomplexe, extreme Kränkbarkeit, sexuelle Frustration können auch Motive für das Zündeln sein. Die ärztliche Heilung des Verlangens gilt als schwierig.

6. Raderbergkonzert 2023/24

Paul Taffanel
Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott g-Moll

Richard Dubugnon
Frenglish Suite, op. 19

Gustav Holst
Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn As-Dur, op. 14

Jean Françaix
Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Nr. 1 E-Dur

Monet-Quintett

Aufnahme vom 12.3.2024 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Am Mikrofon: Sylvia Systermans

Schillernde Seerosen, leuchtende Sonnenaufgänge - Claude Monet war ein Meister der Farben und des Lichts. Das Monet-Quintett macht seinem Namenspatron alle Ehre. Statt für's Auge schaffen die fünf Bläserinnen und Bläser farbige Klanglandschaften für's Ohr. Das 6. Raderbergkonzert eröffnete das junge Ensemble mit dem spätromantischen Bläserquintett von Paul Taffanel. Die Frenglish Suite von Richard Dubugnon entstand 1997. Virtuos variiert der Schweizer Komponist darin Volkslieder aus England und Frankreich. Ein Meister der Orchestrierung war Gustav Holst. Im Bläserquintett von 1903 klingt die Liebe des Briten zur Barockmusik an. Als Jean Francaix 1948 sein Bläserquintett schrieb, galt es zunächst als unspielbar. Heute ist es ein Klassiker des Bläserrepertoires: witzig, charmant und hochvirtuos.

Sportgespräch zum Deutschland-Achter

„Wir verwalten den Sport inzwischen, das funktioniert so nicht“

Der Deutschland-Achter, das Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbandes, ist für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert. Im Dlf-Sportgespräch sprechen die Bundestrainerin Sabine Tschäge und Schlagmann Hannes Ocik über Perspektiven für Paris und strukturelle Herausforderungen für Trainerin und Athleten.

Hannes Ocik und Sabine Tschäge im Gespräch mit Matthias Friebe