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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 01.06.2024

  • 00:05 Uhr
    00:05 Uhr   Fazit

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

    01:05 Uhr   Jazz Live

    Rituale und Kalimba-Grooves
    Das Kahil El'Zabar Quartet beim Enjoy Jazz Festival
    Aufnahmen vom 2.10.2023 aus dem Karlstorbahnhof, Heidelberg
    Am Mikrofon: Jan Paersch
    (Wdh.)

    02:07 Uhr   JazzFacts

    „Es ist ein Spiel!“
    Porträt des amerikanischen Pianisten Sullivan Fortner
    Von Karsten Mützelfeldt
    (Wdh.)

    03:05 Uhr   Rock et cetera

    Roadtrip fürs Wohnzimmer
    Die US-amerikanische Indie-Rockband Dehd
    Von Mike Herbstreuth
    (Wdh.)

    04:05 Uhr   On Stage

    Zeitgenössisch alt
    Das Duo Hat Fitz & Cara
    Aufnahme vom 15.5.2016 beim Bluesfestival Schöppingen
    Am Mikrofon: Tim Schauen
    (Wdh.)

    05:05 Uhr   Spielraum

    Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots
    Am Mikrofon: Tim Schauen
    (Wdh.)

    05:40 Uhr   Spielraum

    Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots
    Am Mikrofon: Tim Schauen
    (Wdh.)

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Thomas Steiger, Stuttgart
    Katholische Kirche

    07:35 Uhr   Börse

    Der internationale Wochenrückblick

    08:35 Uhr   Börse

    Der nationale Wochenrückblick

  • 09:05 Uhr

    Vor 325 Jahren: Maria Sibylla Merian beginnt ihre Forschungsreise nach Surinam

  • 09:10 Uhr

    Kommunalwahlen -   Warum Politik vor der Haustür so wichtig ist

    Am Mikrofon: Claudia Hennen

    Nirgendwo sonst hat die Beteiligung der Menschen einen so unmittelbaren Einfluss wie in den Kommunen: Politiker und Politikerinnen vor Ort entscheiden, ob eine Umgehungsstraße gebaut oder die Schule saniert wird. In acht Bundesländern finden am 9. Juni Kommunalwahlen statt - neben der Europawahl. Reportagen im „Wochenendjournal“ zeigen, warum die Kommunalpolitik das Fundament unserer Demokratie ist.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Schriftsteller Ilija Trojanow

    Ilija Trojanow ist Kosmopolit, Anarchist und ein unbändiger, kritischer Geist. Mit analytischer Schärfe schreibt er über den Verlust der Privatsphäre in einem Staat zunehmender Überwachung, kritisiert die Arbeit der Geheimdienste und geht mit falsch gemeinter Wohltätigkeit hart ins Gericht. 1965 in Bulgarien geboren, floh Ilija Trojanow als Sechsjähriger mit seinen Eltern nach Deutschland. Ein Jahr später zog die Familie nach Kenia. Ein Studium der Rechtswissenschaften und Ethnologie in München brach er ab, gründete stattdessen den auf afrikanische Literatur spezialisierte Marino-Verlag und zog 1999 nach Indien, 2003 nach Kapstadt, 2007 nach Mainz. Mit seinem Abenteuerroman „Der Weltensammler" gewann Ilija Trojanow 2006 den Preis der Leipziger Buchmesse, weitere Bücher sowie Literaturpreise folgten. Sein jüngster Roman heißt „Tausend und ein Morgen". Wir haben den Schriftsteller in seiner Wahlheimat Wien zur Aufzeichnung dieser Sendung getroffen.

  • 11:05 Uhr

    Österreich und die EU - Szenen einer Entfremdung
    Von Antonia Kreppel

    Das Ergebnis war eindeutig. Bei einer Volksabstimmung vor 30 Jahren, im Juni 1994, entschieden sich über 66 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für einen Beitritt zur Europäischen Union. Die Euphorie von damals ist jedoch verflogen. Laut einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage zählt die österreichische Bevölkerung zu den größten Skeptikern der EU, obwohl der EU-Beitritt dem Land auch viel gebracht hat. So profitiert Oberösterreich vom Export in die EU und der Ski-Tourismus in Tirol von der guten Erreichbarkeit. Woher kommt also diese Ernüchterung? Die „Gesichter Europas" begeben sich auf eine Reise durch die Alpenrepublik und besuchen Orte der Entfremdung.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Friedensplan für Gaza - Reaktionen aus Nahost

    Reaktionen auf Kurswechsel beim Waffeneinsatz durch die Ukraine

    Messerattacke in Mannheim: Tatverdächtiger ist identifiziert

    Politiker erschüttert über Messerangriff in Mannheim

    Islamismusverdacht nach Messerattacke? - Interview mit Susanne Schröter, Uni Frankfurt

    So gut wie amtlich: ANC verliert Parlamentswahl in Südafrika deutlich

    Süden Deutschlands bereitet sich auf Hochwasser vor

    Überschwemmungen in Bayern: Augsburg löst Katastrophenalarm aus

    Sport

    Am Mikrofon: Bettina Klein

  • 13:10 Uhr

    Ukraine-Unterstützung: Westliche Waffen auch gegen russisches Gebiet
    Von Christoph Hickmann

    Krieg in Nahost: Auch die deutsche Debatte zerreibt den Frieden
    Von Benjamin Hammer

    Das sterbliche Europa: Zehren von Substanz
    Von Moritz Koch

    Katholischer Kirchentag: Zwischen Selbstvergewisserung und Positionsbestimmung
    Von Kirsten Dietrich

    Am Mikrofon: Katharina Peetz

  • 13:30 Uhr

    Shangri-La-Dialog - Bedeutende Sicherheitskonferenz für den Asia-Pazifik-Raum

    Israel - Sicherheitssorgen an der Grenze zum Westjordanland

    Comedy im Südsudan - Lachen gegen den Krieg

    Senegal - Was der Bauboom in Dakar bewirkt

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Mitmischen, engagieren - Mit Bildung und Teilhabe
    Politik für junge Menschen attraktiv machen
    In „Campus & Karriere“ gehen wir diesen Fragen nach: Wie wichtig sind Wahlen, wenn es darum geht, junge Menschen zur politischen Teilhabe zu motivieren? Wie wichtig ist es für ihre Haltung zur Politik, dass sie selbst die Stimme abgeben können bzw. auch Gleichaltrigen ihre Stimme geben können? Welche Rolle spielt Bildung, wenn es darum geht junge Menschen dazu zu bewegen, sich politisch zu engagieren?

    Gesprächsgäste:
    Jana Freis, parteilos, Kandidatin für die OB-Wahl in Bretten, Baden-Württemberg, Sprecherin der Akademie Jugendpolitik
    Frederic Wegner, Vorsitzender Akademie Jugendpolitik
    Nico Kappe, Lehrer, TikToker, Buchautor
    Nelson Ragg, 16 Jahre, Schüler, kandidiert für die CDU für die Gemeinderatswahl in Niedereschach
    Prof. Dr. Thorsten Faas, Leiter der Arbeitsstelle Politische Soziologie der Bundesrepublik Deutschland am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft
    Am Mikrofon: Petra Ensminger

    Hörertelefon: 00800 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Immer mehr junge Menschen haben durch die Herabsenkung des Wahlalters die Möglichkeit mitzubestimmen. Was bringt das auch mit Blick auf die politische Motivation? Wie wichtig ist es das mit Demokratiebildung zu begleiten? Am 9.6.2024 wird es mit den Kommunalwahlen und der Wahl zum Europaparlament gleich zwei Premieren geben: bei der Europawahl dürfen auch erstmals Minderjährige in ganz Deutschland ihre Stimme abgeben und bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg dürfen 16- und 17-jährige sogar als Kandidaten für Gemeinderäte und Co antreten. Damit setzt sich der Trend fort, bei Wahlen den jungen Menschen mehr Mitentscheidungsmöglichkeiten zu geben. Schließlich soll mit der früheren Wahlmöglichkeit auch das politische Interesse der jungen Leute geweckt werden. Allerdings, - so sehen es auch Forschende: wesentlich für das politische Interesse der Jugendlichen sei auch ein politisch interessiertes Elternhaus, danach folgen schulische Aktivitäten.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Macht mit beim Bündnis „Unrechts" gegen Rechtsextremismus
    Sängerin Soffie im Gespräch mit Fabian Elsäßer

    Neue Stimme der LGBTQI+-Community: Becks auf Tour
    Die Sängerin und Songwriterin im Corsogespräch mit Fabian Elsäßer

    Neues aus der Clubkolumne
    Was los ist in der Welt der elektronischen Musik

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7

    Christopher Paul Curtis: „Die Watsons fahren nach Birmingham - 1963“
    Aus dem Englischen von Gabriele Haefs
    (Dtv/Reihe Hanser, München)

    Yorick Goldewijk: „Cato und die Dinge, die niemand sieht“
    Aus dem Niederländischen von Sonja Fiedler-Tresp
    (Dragonfly Verlag, Hamburg)

    Benjamin Tienti und Beatrice Davies (Illustration): „Wer schnappt Ronaldo?“
    (Oetinger Verlag, Hamburg)

    Magdalena Miecznicka und Franziska Ludwig (Illustration): „Toni sieht alles“
    Aus dem Polnischen von Thomas Weiler
    (Moritz Verlag, Frankfurt/M)

    Annette Pehnt, Jutta Bauer und Josefine Mark (Illustration): „Der Bärbeiß“
    (Kibitz Verlag, Berlin)

    Larissa Theule und Rebecca Green (Illustration): „Herr Kafka und die verlorene Puppe“
    Aus dem Englischen von Mathias Jeschke
    (Sauerländer Verlag, Frankfurt/M)

    Ximo Abadia: „Strand“
    Aus dem Katalanischen von Sophie Zeitz
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Startschuß:
    ist Endgame der Beginn eines wirksamen Kampfes gegen Cybercrime?

    Hybridkrieg:
    Das Internet der Dinge wird zum Schlachtfeld

    Schmetterlingseffekt:
    Wenn die digitale Zahnbürste zum Sicherheitsproblem wird

    Das Digitale Logbuch:
    Gerne

    Info-Update

    Sternzeit 1. Juni 2024:
    Der Sonnensturm mit Polarlicht über Europa

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Gewinnt Trump die Wahl? Streitkultur Extra aus der Berliner Philharmonie
    Die Publizistin Annika Brockschmidt und „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni im Gespräch
    Am Mikrofon: Christiane Florin

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Für Alle! Demokratie neu gestalten" - Die Bundeskunsthalle Bonn denkt Zukunft

    Welterbe in Gefahr - World Heritage Watch legt Bericht vor

    "Lacrima" - Caroline Guiela Nguyen bei den Wiener Festwochen

    "Rein ins Gemälde" - erste Kinderausstellung im DHM Berlin

    Konkurrenz für Babelsberg? Wien eröffnet neue Filmstudios

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Tobias Oelmaier

  • 18:40 Uhr

    Mexiko: Blutiger Wahlkampf und politischer Aufbruch

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Vor dem Champions League Finale: Borussia Dortmund - Real Madrid
    Fußball - Saison des BVB - Alles für die internationale Bühne? Interview mit Fanvertreter Christopher Giogios

    Fußball - EURO2024: deutsche Nationalmannschaft im Trainingslager Herzogenaurach
    Fußball - ARD-Doku Einigkeit & Recht & Vielfal: Umfrage zur Nationalmannschaft

    Tennis - French Open

    Boxen - Olympiaqualifikation: Interview mit Michael Müller, Sportdirektor deutscher Boxverband

    Olympia2024 - Wie Künstliche Intelligenz für Sicherheit sorgen soll

    US-Basketball - Warum der Rummel um Spielerin Caitlin Clark auch kritisiert wird

    Handball - Champions League Halbfinale Frauen: Metz Handball - SGBBM Bietigheim

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats März 2024
    Nie! Nie! Nie!
    von Wilhelm Genazino
    Mit Peter Fricke in allen Rollen sowie Wilhelm Genazino im Originalton aus einem Interview mit Lena Bopp für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 22.01.2013
    Ton und Technik: Christian Eickhoff, Fabian Vossler, Tanja Hiesch und Sabine Klunzinger
    Regie Ulrich Lampen
    Produktion: SWR 2024

    Anschließend:
    Hauptsache Hörspiel - Folge 20
    Mit Hanna Steger und Max von Malotki

    Wer dem SWR-Hörstück "Nie! Nie! Nie!" von Wilhelm Genazino lauscht, fühlt sich für einen glücklichen Moment dem Blitzlichtgewitter rastloser Diskurse und Moden enthoben. Ein Stück, das sich dem Zeitgeist entzieht, klug, heiter, mit absurdem Humor und manchmal angenehm traurig. So treffen Figuren mit funkelnden Dialogen aufeinander, die selten ohne Ironie auskommen: Kind 1: "Oh, schau! Die Abendsonne versinkt hinter den Kaufhäusern!" Kind 2: "Wie du dich diesen Bildern hingeben kannst! Mir gelingt das immer seltener. Wenn ich Schönheit empfinde, dann weiß ich: Mir geht's im Augenblick nicht besonders gut."
    Nicht umsonst möchte die weibliche Protagonistin wohl ein "Büffel" und kein Mensch mehr sein. Anders als bei Kafka ist sie aber nicht im Tierkörper gefangen, sondern wählt ihn selbst aus als eine Fluchtmöglichkeit, als Befreiung. Sinnloser Hast entfliehen ist das Ziel, ideen- und gedankenlos werden. Heimlich wird die Büffelfrau jedoch von ominösen "Wachmännern" beobachtet: "Sollen wir eingreifen?", flüstert der eine. "Sie ist nicht gefährlich..." - "Wenn jemand Anstoß nehmen würde, könnten wir tätig werden.", sagt der andere Wachmann. - "Soll ich Anstoß nehmen?"
    In allen Rollen spricht der 84-jährige Peter Fricke. Dazu werden O-Ton-Ausschnitte des Autors aus einem Interview mit der "FAZ" und Gesprächsfetzen der Studioaufnahmen eingewoben, die sich anfühlen, als gehörten sie zu dem absurden Ganzen dazu. 
    Sind Wilhelm Genazinos Figuren nicht Lebensgehemmte wie viele von uns, die es satthaben, ständig zu reflektieren und doch nicht damit aufhören können? Ein bisschen Kafka, Beckett, Büchner schwingen mit, aber ohne deren Hoffnungslosigkeit. Es ist, als hätten die Sprechenden ihren Frieden mit der ungenügenden, fehlerhaften, wohl auch sinnlosen Existenz des Menschen gemacht, indem sie darüber lachten, statt zu weinen. Besänftigt werden sie durch die Betrachtung eines Kleiderbügels, denn anders als dieser fragt sich der Mensch: Wird er morgen noch sein?
    Mag sein, dass der Schöpfer dieser Zeilen die Welt als zerfetzt wahrgenommen hat. Aber ihre Wunden pflastert er mit feinsinnigem Humor und einer Melancholie, die Schwundstufen menschlicher Existenz ohne Larmoyanz sichtbar zu machen vermag. "Lächerlichkeit kann man nicht belauern. Sie ist sowieso immer da. Sie wartet nur darauf, von uns enthüllt zu werden." Und die Büffelfrau? Die spielt doch nur. Am Montag sitzt sie wieder am Schreibtisch, ist wie alle. Und ihr Irrsinn ist plausibel.

  • 22:05 Uhr

    Revisited Forum neuer Musik 2018
    Ohnmacht und Widerstand

    Christian Kunert / Gerulf Pannach
    Frieden das ist manchenmal

    Nikola Lutz
    FOCO_2018 (Ausschnitt)

    Aufnahme vom 15.4.2018 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln
    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

    Das Stichwort „Revolution“, so die Stuttgarter Komponistin Nikola Lutz, scheint in die Werbebranche gewechselt. Neue Geschirrspül-Tabs, preiswerte Brillengläser, unsterbliche Kugelschreiberminen - überall äußert sich knallhart eine Revolution. Nur in der Gesellschaft fehlt der Wille zum Neuen. Im Auftrag des Forums neuer Musik „Echoes of ‘68“ befasste sich Nikola Lutz deshalb mit Che Guevaras Theorie einer Revolution ohne das Interesse der Massen. Gemeinsam mit Musikerfreunden entwickelte sie daraus das Experiment einer multimedialen Improvisation, die sich als brachiales Raum-Klang-Bild-Erlebnis darbot. Der letzte Veranstaltungsabend des Forums 2018 befragte künstlerisch Relationen von Ohnmacht und Widerstand. Letzterer artikulierte sich im Zuspiel einer historischen Aufnahme aus dem RIAS-Archiv mit zwei Liedermachern aus der ehemaligen DDR.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Ich bin Ende oder Anfang
    Eine Lange Nacht über Franz Kafka
    Von Nikolaus Scholz
    Regie: der Autor
    (Wdh. v. 20./21.3.2021)

    In Kierling, am Rande des Wienerwalds gelegen, hat Franz Kafka (1883-1924) seine letzten Lebenswochen in einem Sanatorium verbracht bevor er am 3. Juni 1924 verstorben ist. Ihm zur Seite steht damals eine junge Frau, die als Betreuerin der Ferienkolonie des Berliner jüdischen Volksheims arbeitet, die um 15 Jahre jüngere Dora Diamant. Sie ist verzweifelt, dass die Ärzte ihrem geliebten Franz keine Überlebenschancen mehr einräumen. Nicht nur ihr Optimismus und ihre Hoffnung schwinden in zunehmendem Maße, sondern auch die Stimme Kafkas, dem die Ärzte überdies den Rat geben, so wenig wie möglich zu sprechen, um seinen geschwollenen Kehlkopf zu schonen. In der „Langen Nacht" tauchen wir ein in das jüdische Prager Leben um 1900, in dem Franz Kafka aufwächst und das ihn entscheidend prägt. So erlebt der junge, empfindsame Kafka, wie Automobile, Telefone und Fließbänder den Puls der Zeit beschleunigen. Als roter Faden durch diese „Lange Nacht" ziehen sich die spannenden Briefwechsel zwischen Kafka und seinen Geliebten Grete Bloch, Felice Bauer, Milena Jesenskà, und Dora Diamant. Hinzu kommen literarische Exkurse in die Parallelwelten, die Franz Kafka nächtens zu Papier bringt: „Das Urteil“, „Die Verwandlung“ oder „Ein Landarzt“. Kafkas langjähriger Freund, der Schriftsteller Max Brod wird in einem originalen Tondokument aus dem Jahr 1968 zu hören sein, in dem er nicht nur seine Beziehung zu Franz Kafka beschreibt, sondern auch die Beziehung des Schriftstellers zu seinem Vater, den Kafka achtet, unter dem er aber Zeit seines Lebens leidet. Begleiter auf diesem Spaziergang durch die Prager Vergangenheit und die Jugend von Franz Kafka sind sein Biograf Reiner Stach und die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, die sich als große Kafka-Bewunderin outet.