Schlecht behandelt, schlecht bezahlt
Von der schwierigen Kunst, heute Musiklehrer zu sein
Ein Feature von Barbara Stein
Junge Menschen sind heute ohne Musik, d.h. ohne Knöpfchen im Ohr kaum mehr vorstellbar. In der Schule jedoch rangiert Musik in Gestalt von Musikunterricht auf der Werteskala weit unten. Dem entspricht das nicht positive Image der Musiklehrer an allgemeinbildenden Schulen. Hohes Frustrationspotential, dramatischer Lehrermangel und bis zu 80 Prozent Ausfälle im Fachunterricht sind die Folgen. Während festangestellte Pädagogen im Schulwesen finanziell relativ gut abgesichert ist, verdienen Lehrer an öffentlich geförderten und privaten Musikschulen mittlerweile so wenig, dass sie parallel anderen Beschäftigungen nachgehen müssen. Kaum Wertschätzung auf der einen, schlechte Bezahlung auf der anderen Seite: Schon prognostizieren Experten ein unaufhaltsames Musiklehrer-Sterben. In Barbara Steins Feature äußern sich der Komponist Hans-Christian von Dadelsen, Vertreter von Gewerkschaften und von Behörden, der Bundesvorsitzende des Verbands Deutscher Schulmusiker, Ortwin Nimczik, und der Generalsekretär des Deutschen Musikrats, Christian Höppner.