TonLagen Hellerau 2014
Gastmahl für Scelsi
Werke von James Tenney, Klaus Lang, Agata Zubel und Giacinto Scelsi
Klangforum Wien
Aufnahme vom 25.10.14
Der italienische Komponist Giacinto Scelsi (1905 - 1988) war besessen von Klang. Seine musikalischen Ideen entwickelte er an der Ondiola, einer Frühform des Synthesizers, die Viertel- und Achteltöne produzieren konnte. Hinzu kamen Improvisationen auf einer Vielzahl von ungewöhnlichen Instrumenten vorwiegend asiatischen Ursprungs, aber auch Alltagsgeräusche wurden Bestandteil seiner Musik. Diese 'Pasticcios' nahm er auf Tonband auf und ließ sie, unter seiner Aufsicht, für Orchesterinstrumente transkribieren. Um die spezifischen Klangeffekte im Konzertsaal entsprechend seinen Vorstellungen reproduzieren zu können, forderte Scelsi unorthodoxe Spielweisen und entwickelte etwa spezielle Bögen und Dämpfer für Streich- oder Filter für Blasinstrumente. Bei einem Konzert im Stile des griechischen Symposions, dem Gastmahl mit Musik und Gespräch, gibt das Ensemble Klangforum Wien einen Einblick in den Kosmos einer der komplexesten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Neben Werken Scelsis sind auch Stücke von Komponisten zu erleben, die sich direkt auf Scelsi beziehen oder eine ästhetische Nähe zu ihm entdecken lassen, darunter Klaus Lang und James Tenney.