Zwischen Freiheit und Songstrukturen
Ein Porträt der Pianistin und Komponistin Laia Genc
Von Anja Buchmann
Laia Genc, gebürtige Berlinerin mit türkischen Wurzeln, gehört seit ihrem Studium an der Musikhochschule Köln fest zur domstädtischen Jazzszene. Die Pianistin hat eine Quintett-CD mit französischen Musikern veröffentlicht, sie spielt in Caroline Thons Thoneline Orchestra, im Improvisationsquartett PLoTS, im Duo mit der sardischen Sängerin Elena Ledda, dem Trio Kalima und im Ensemble Mizard. Vor allem aber agiert die Musikerin in ihrem Trio Liaison Tonique, das seit seiner Gründung vor acht Jahren schon diverse Umbesetzungen erfahren hat: Markus Braun, der auch privat mit Laia Genc zusammen lebt, ist ihr inzwischen vierter Bassist und Etienne Nillessen der zweite Schlagzeuger nach der langjährigen Zusammenarbeit mit Nils Tegen. Liaison Tonique steht für eine Improvisationsgemeinschaft mit großem Klangempfinden, mit freien Ausbrüchen inmitten geordneter Strukturen und einer eigenen Sprache, die
sich verschiedenster musikalischer Dialekte bedient. Sie reichen vom Jazz über klassische Reminiszenzen, von orientalischen und balkanesken Einflüssen
mit eingängiger Melodik bis zu komplexen Klanggebilden der Neuen Musik.