Exit Exil
Ursula Mamlok und Bronislaw Huberman
Aus Gesprächskonzerten der Reihe „musica reanimata" vom 23.3. und 15.6.2023 aus dem Konzerthaus Berlin
Am Mikrofon: Georg Beck
Die durch die NS-Diktatur erzwungenen Karriereabbrüche und Emigrationen gehören zu den über Jahrzehnte vernachlässigten Themen einer verweigerten Erinnerung. Anders als die „Ost-Vertriebenen", die ein eigenes Bundesministerium und eine prominente Öffentlichkeit erhielten, blieben die ab 1933 vom Nationalsozialismus aus dem Land gedrängten Künstler lange ohne Echo, ohne Anwalt. Es waren Privatinitiativen, die sich der Thematik annahmen. Seit über 30 Jahren macht es sich so der Berliner Förderverein „musica reanimata" zur Aufgabe, die Namen und das künstlerische Werk NS-verfolgter Musiker und Komponisten wieder in die Öffentlichkeit zu stellen. Zwei Gesprächskonzerte am 23. März und am 15. Juni widmeten sich im Konzerthaus Berlin der deutsch-amerikanischen Komponistin Ursula Mamlok (1923-2016) und dem Geiger und Orchestergründer Bronislaw Huberman (1882-1947). In den Veranstaltungen erklangen jeweils kammermusikalische Werke von Mamlok und ihren Zeitgenossen, sowie klassische Geigenmusik in historischen Aufnahmen mit dem Interpreten Huberman.