Rückzug ins Private
Die Flucht vor den Problemen der Welt
Gesprächsgäste:
Dr. Iris Hauth, Past President der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie und Ärztliche Direktorin am Alexianer St.Joseph-Krankenhaus Berlin Weißensee
Prof. Patrizia Nanz, wissenschaftliche Direktorin am IASS Potsdam, Institute for Advanced Sustainability Studies
Max Scharnigg, Schriftsteller und Redakteur bei der SZ
Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie
Am Mikrofon: Michael Roehl
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Der Trend ist seit Jahren ungebrochen: Die Deutschen gestalten ihre Wohnungen wieder gemütlicher und sind auch bereit, dafür entsprechend Geld auszugeben - das zeigen die Umsätze der Möbelindustrie. Viele konzentrieren sich auf die kleinen Dinge des Lebens, auf die es, so das Gefühl, wirklich ankommt: mehr Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen und die guten Dinge des Lebens zu genießen. Dieser Rückzug ins Private ist die Kehrseite der Medaille der Zumutungen dieser Welt, die im Alltag auf die Menschen einströmen: Drohungen aus der Türkei, neue Twitter-Botschaften von Trump, ungewisser Ausgang des Brexit. Dazu kommen latent beunruhigende Themen wie Klimawandel, Krieg in Nahost, islamistischer Terror oder die Null-Zinspolitik, die das Ersparte merklich schrumpfen lässt.
Die Liste kann man beliebig fortschreiben.
Eines haben alle Themen gemeinsam: Sie entziehen sich einfachen Lösungen. Doch ist der Rückzug ins Private die Lösung? Was bedeutet dieser Rückzug für die Demokratie? Wie kann man Menschen wieder für ein Engagement für die Gesellschaft begeistern?