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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 27.07.2025

  • 00:05 Uhr

    Bericht vom Rande Europas.
    Eine Lange Nacht über Estland
    Von Juli Schulz
    Regie: die Autorin

    Dänemark, der Deutsche Orden, Polen-Litauen, Schweden, Russland, Nazi-Deutschland und wieder Russland - viele Flaggen haben über dem kleinen Land Estland geweht. Erst seit 1991 ist es unabhängig. Seitdem beschäftigen sich die Estinnen und Esten mit den Fragen: Was ist eigentlich Estnisch? Und wie gelingt eine Identitätsbildung nach Jahrhunderten der Fremdherrschaft? Noch bevor die Menschen hinreichende Antworten auf diese Fragen finden konnten, beginnt Putin 2022 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Angst davor, dass sich die eigene Landesgeschichte wiederholt, ist jetzt wieder allgegenwärtig in Estland: Wird die kleine Nation das nächste Ziel eines russischen Angriffs sein? Rund ein Viertel der Menschen in Estland gehören der russischsprachigen Minderheit an, die sehr heterogen über den Angriffskrieg denkt. Die Minderheit führt ein Leben zwischen den Identitäten. Da ist Serafima, die in einer russischsprachigen Familie in Estland aufgewachsen ist und in Narva lebt, der Stadt, die tief im Osten Estlands unmittelbar an Russland grenzt. In Russland ist Serafima die Estin, in Estland die Russin. Zwischen den Nationalitäten, versucht sie eine eigene Zugehörigkeit zu finden. Auch Ilja ist in einer russischsprachigen Familie in Narva aufgewachsen und lebt inzwischen in der Hauptstadt Tallinn. Ilja wünscht sich, dass Narva nicht mehr nur auf das Narrativ der Grenzstadt reduziert wird. Auch er fühlt sich weder als Este noch als Russe. Was macht es mit Menschen, deren Identität und Biografie von der Sowjetunion geprägt wurden? Gibt es gar einen Homo Sovieticus? Eine Lange Nacht über ein Land, in dem Frieden immer nur Übergangszustand war, die Menschen um eine eigene Identität kämpfen mussten und Russland direkter Nachbar ist.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Beethovenfest Bonn 2023

    Björk
    'Jóga' aus: "Homogenic"
    in der Bearbeitung für Bläserquintett

    Peteris Vasks
    Bläserquintett Nr. 1 „Musik für wegziehende Vögel“

    BREEZE Bläserquintett

    Aufnahme vom 6.9.2023 aus der Volksbank Bonn

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Fanny Hensel
    Trio für Violine, Violoncello und Klavier d-Moll, op. 11
    Boulanger Trio

  • 06:05 Uhr

    Transfrauen im US-Sport: Grobes Foulspiel von Trump
    Von Raphael Späth

  • 06:10 Uhr

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Psalm 138: Il faut que de tous mes esprits. Psalm-Motette à 4, SWWV 138
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Harry van der Kamp

    Michael Praetorius
    Magnificat per omnes versus super ut re mi fa sol la
    Balthasar-Neumann-Chor
    Balthasar-Neumann-Ensemble
    Leitung: Pablo Heras-Casado

    Johann Sebastian Bach
    Vergnügte Ruh', beliebte Seelenlust, BWV 170, BC A 106
    Bernarda Fink, Mezzosopran
    Freiburger Barockorchester
    Leitung: Petra Müllejans

    Joseph Haydn
    Allegro F-Dur
    Carmen Wutzler, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Arm oder abhängig - Die Kultur im Kosovo, Albanien und Nordmazedonien

    Aura von Karlsruhe - Das Bundesverfassungsgericht und die Politik. Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Hans Vorländer

    Der Helsinki-Effekt - Zur KSZE-Schlussakte von 1975 ein Interview mit der Politologin Kristina Spohr

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Altersdepression - Ein Interview mit Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Heikko Deutschmann

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Du bist wieder bei mir, mein Kind!“
    Von Gottes Sehnsucht nach dem Menschen
    Von Andreas Brauns
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Kaiser Wilhelm II. hält seine "Hunnenrede"

  • 09:10 Uhr

    Historische Aufnahmen

  • 09:30 Uhr

    Ende ohne Ende
    Die Dauerverheißungen der Apokalypse
    Von Jürgen Kaube

    Ständig wird das Ende großer gesellschaftlicher Sachverhalte ausgerufen: das Ende des Staates, des Kapitalismus, der Arbeit, der Geschichte oder gar des Menschen. Woher kommt der apokalyptische Ton in vielen Zeitdiagnosen?
    Der Untergang des Abendlandes wurde ebenso diagnostiziert wie das Verschwinden des Eigentums oder das Ende der Ideologie. Zuletzt war viel davon die Rede, woran die Demokratie zugrunde gehen könnte. Wo dies diagnostiziert wird, geht es ja vor allem darum, die schlimmsten Folgen abzuwenden.
    So bezeichnet sich Teil der Jugend als „Letzte Generation“, das Ende des bewohnbaren Planeten ist ihr Thema. Umsteuern ist ihr Ziel, damit die nächsten Generationen doch noch ganz gut leben können. Im Zeichen nuklearer Bedrohungen wurde vor 40 Jahren ganz ähnlich gesprochen. Wie ist diese Angstlust am Ende zu verstehen?
    Jürgen Kaube, geboren 1962, ist Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. 2015 erhielt er den Ludwig-Börne-Preis. Er hat unter anderem eine beachtliche Max Weber-Biographie geschrieben („Max Weber - Ein Leben zwischen den Epochen“, 2014) und für „Hegels Welt“ (2021) ist er mit dem Deutschen Sachbuchpreis ausgezeichnet worden. Mit seinen Büchern „Otto Normalabweicher“ (2007) oder „Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder“ (2019) mischt er sich immer wieder in aktuelle Debatten ein, dazu gehört auch das mit dem Soziologen André Kieserling geschriebene Buch „Die gespaltene Gesellschaft“ (2022). 

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Johann-Sebastian-Bach-Kirche in Arnstadt
    Predigt: Pfarrerin Juliane Baumann und Ulrike Greim
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Wolfram Weimer, Kulturstaatsminister

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Falsches Signal?
    Bayern verabschiedet Gesetz zu Umweltstandards im Alpenraum
    Interview mit Steffen Reich, Deutscher Alpenverein

    Radtour durch Finnland im Sommer - Näsijärvi bei Tampere

    Interrail - eine Rückkehr nach 30 Jahren

    Per Anhalter nach Hause - Ein Selbstversuch

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 13:05 Uhr
  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Dramatiker Händl Klaus im Gespräch mit Raoul Mörchen

    Er ist einer der wenigen Opern-Librettisten unserer Zeit und mit bloß zwei Spielfilmen auch als Regisseur ein Exot. In seinen Dramen, Drehbüchern und Hörspielen wird viel gestorben, doch nie verrät uns Händl Klaus, warum.

  • 15:05 Uhr

    Hallfahnen aus Hannover
    Die Band Steintor Herrenchor
    Von Anja Buchmann

    Nein, es ist kein Gesangverein, es ist eine Band, die sich unter dem Namen Steintor Herrenchor auf einen zur Fußgängerzone ausgebauten Platz, das Steintor in Hannover Mitte bezieht. Die drei Musiker haben 2021 gemeinsam ihre erste Single veröffentlicht, auf der sie ihren New Wave artigen Sound mit verhallten Gitarren, stoischen Achtel-Basslinien und Vintage Synthesizer vorstellen. Steintor Herrenchor fokussiert sich auf kurze, von Melancholie und Resignation durchzogene Songs mit deutschen Texten: Post Punk Wave oder Neue neue deutsche Welle (NNDW), wie Polaroid-Fotos aus den 1980er-Jahren - die aber heute noch eine große Wirkung entfalten.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Susan Bernofsky: „‘Hellseher im Kleinen‘. Das Leben Robert Walsers“
    Aus dem Englischen von Michael Adrian
    (Suhrkamp)
    Ein Beitrag von Angela Gutzeit

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    Effiziente KI - Wie IBM KI-Chips stromsparender machen will
    Von Ralf Krauter

    Der Strombedarf von KI-Rechenzentren dürfte sich weltweit bis 2030 vervierfachen. Bei IBM tüftelt man deshalb an neuen Prozessoren, um KI-Chips effizienter zu machen. Im Gespräch mit Ralf Krauter erklärt Dr. Heike Riel, Leiterin der Abteilung Wissenschaft und Technologie, welche Ansätze vielversprechend sind.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Vom Theologen zum postkolonialen Helden? Friedemann Stengel, Professor für neuere Kirchengeschichte an der Martin Luther-Universität in Halle und Müntzer-Experte zur Aktualität Thomas Müntzers im Gespräch mit Niklas Ottersbach

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Giulio Cesare in Egitto - Dmitri Tcherniakov inszeniert zu Beginn der Salzburger Festspiele

    Vorwärts oder rückwärts - Wohin bewegen wir uns?
    Weltliteratur im Playmobilformat - Kleine Figuren für große Bücher. Der Literaturwissenschaftler Michael Sommer in Gespräch

    "Yes Daddy" - Letzte Premiere und eine Bilanz des Festivals von Avignon

    Arm oder abhängig - Die Kultur im Kosovo, Albanien und Nordmazedonien

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    Schutz des Regenwalds - Konflikt in Brasilien um CO2-Zertifikate

  • 19:10 Uhr

    Fußball - EM-Finale der Frauen: England gegen Spanien
    Fußball - EM-Finale: Hat das Awareness-Konzept gegriffen?

    Radsport - Tour de France 2025: 21. Etappe: Mantes-La-Ville - Paris (120 km)
    Radsport - Tour de France Femmes: 2. Etappe Brest - Quimper

    FISU World University Games Rhein-Ruhr & Berlin: Abschlussfeier

    Leichtathletik - ISTAF Internationales Stadionfest in Berlin

    Schwimm-WM - Beckenwettbewerbe

    Formel 1 - WM "Großer Preis von Belgien" in Spa
    Formel 1 - Wie Traditionsstrecken um den Rennkalender kämpfen

    Triathlon - Ironman-Weltmeisterin Anne Haug beendet ihre Karriere

    100-lähriges Jubiläum der Arbeiterolympiade

    Am Mikrofon: Benedikt Kaninski

  • 20:05 Uhr

    Zwei Millionen Zeichen
    Begegnung mit dem Schriftsteller Peter Waterhouse
    Von Natascha Gangl
    Regie: die Autorin
    Mit: Peter Waterhouse, Thiemo Strutzenberger und der Autorin
    Klavierimprovisationen: Elisabeth Harnik
    Ton: Robin Zwirner, Marcus Krol
    Produktion: SWR 2024
    Länge: 53'30
    (Wdh. v. 26.07.2025, 18.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)

    Seit über zehn Jahren arbeitet der österreichische Schriftsteller Peter Waterhouse an seinem Romanepos "Z Ypsilon X". Es geht um die Nazi-Verstrickungen seiner Großeltern. Ein schier endloses Projekt. Denn in dieser Sache zählt jedes Detail.

    Schreiben als Krimi: Mehr als zehn Jahre lang arbeitet der Schriftsteller und Übersetzer Peter Waterhouse an einem Epos mit dem Titel „Z Ypsilon X“, das nachzuvollziehen versucht, wie der eigene Großvater zum Propaganda-Redakteur des NS-Regimes werden konnte und welche Position die Großmutter dabei einnahm. Auskunft darüber können vielleicht noch hinterlassene Bücher der Großeltern geben - ihre Unterstreichungen, Durchstreichungen, Notizen und Widmungen. Auskunft kann vielleicht alles geben - eine Kommissar-Serie aus den 1970ern, Erinnerungsfragmente, ein Gedankenblitz, langes Warten… Dem Schriftsteller sind bei seinen Nachforschungen mehr als zwei Millionen Zeichen sichtbar geworden, die sich auf dreitausend Seiten setzen werden. Wie lässt sich so ein Epos in Übergröße, das sich kleinsten Spuren und Unsichtbarkeiten widmet, fassen? Wie lässt es sich abschließen? Lässt es sich abschließen? Natascha Gangl begleitet Peter Waterhouse durch „die letzten Tage“ dieser langen Reise, dokumentiert Denkbewegungen oder Denkstillstände, übersetzt die Entstehung des Buches mit Klavierimprovisationen von Elisabeth Harnik und mit dem Schauspieler Thiemo Strutzenberger in ein Hörstück, das zum Krimi wird.

    Natascha Gangl, Schriftstellerin, Hörspiel- und Theatermacherin. Zahlreiche Arbeiten u.a. für den steirischen herbst, Wien Modern, das Dramatikerinnenfestival Graz, das Literaturhaus Wien, das Institut für Moderne Kunst Nürnberg, das MUPO Oaxaca, ORF Kunstradio und SWR Kultur. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. La Tempestad, Suhrkamp Verlag, Theater der Zeit, Manuskripte, Lichtungen, EDIT, SALZ. Natascha Gangl lebt nach mehreren Jahren in Mexiko und Spanien heute in der Südoststeiermark und Wien. Mit den Komponist:innen Maja Osojnik und Matija Schellander entwickelt sie unter dem Titel „Klangcomic“ Live-Performances, Kunstwerke, Ausstellungen und Hörstücke, die ausgezeichnet wurden mit dem Ö1 Preis für das Beste Original Hörspiel 2020 und dem 1. Preis des Berliner Hörspielfestivals 2018.

  • 21:05 Uhr

    Claude Debussy
    „Rondes de printemps“ aus „Images“ für Orchester

    Thomas Adès
    „Dawn“ - Chacony for orchestra at any distance

    „Lieux retrouvés“ für Violoncello und Klavier
    (Fassung für Violoncello und Orchester)

    Mark Simpson
    „Israfel“ für Orchester

    Jean Sibelius
    Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

    Nicolas Altstaedt, Violoncello
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Thomas Adès

    Aufnahme vom 28.6.2025 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Raoul Mörchen

    Seine Oper „Powder Her Face“ hat ihn vor 30 Jahren mit einem Schlag berühmt gemacht: Längst ist Thomas Adès einer der führenden Komponisten Großbritanniens. Und, das ist weniger bekannt, er ist auch ein versierter Dirigent. Bei seinem zweiten Gastspiel beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin ummantelt Adès sein Cellokonzert „Lieux retrouvés“, eine eigene Chaconne und ein Stück seines Landsmanns Mark Simpson mit Klassikern von Debussy und Sibelius.

  • 23:05 Uhr
  • 23:30 Uhr

    Bilanz der Frauen-Fußball-EM 2025 in der Schweiz
    Jessica Sturmberg im Gespräch mit Anna Dreher (Süddeutsche Zeitung) und Gunnar Meggers (Kicker)