Wahlverhalten - Warum Großstädte nicht typisch für Deutschland sind
Wie wir wählen - Welche Muster gibt es beim Wahlverhalten in Deutschland?
Maintal bei Frankfurt - Erkundungen in einer "typischdeutschen" Stadt
Warum der Blick auf die vermeintlich "typische" Lage vor Ort so wichtig ist
Interview mit Prof. Dr. Katrin Großmann (FH Erfurt) Raumsoziologin vom
Forschungskollektiv Peripherie und Zentrum
Von Kathrin Kühn und Lydia Jakobi
Hat sich Deutschland politisch auseinander gelebt? Dieser Frage geht der Soziologe Ansgar Hudde in seinem neuen Buch "Wo wir wie wählen" nach, das am 18.06.2025 erscheint. Er hat Wahlergebnisse aus allen 94.000 deutschen Stimmbezirken analysiert - und kommt zu dem Ergebnis: Nein. Denn zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler leben der Studie zufolge in Nachbarschaften, die vom Wahlverhalten nach sehr nah am Bundestagswahlergebnis sind - und zwar vor allem in westdeutschen Klein- und Mittelstädten. Erst mit deutlichem Abstand folgen die weiteren Wahlmuster, in denen politische Präferenzen viel enger verteilt sind: "AfD trifft Linke", "Konservativ" und "Grün-Links". Die Systemfragen bündeln die Ergebnisse der Studie. Und sie gehen der Frage nach: Wie ist es, in einer solchen zumindest vom Wahlergebnis her typisch deutschen Kleinstadt zu leben, oft fernab des Rampenlichts? Plus: Inwiefern ist es wichtig, dass dieses Wahlmuster bisher vor allem Westdeutschland betrifft. Die Regionalsoziologin Katrin Großmann (FH Erfurt) erklärt, warum der übergreifende Blick auf die kommunale Lage nicht nur aktuell überaus wichtig ist, dies aber nach wie vor zu wenig geschieht.