Novelle
Von Johann Wolfgang von Goethe
Bearbeitung und Regie: Max Ophüls
Mit: Oskar Werner, Otto Collin, Käthe Gold, Erik Schumann, Hanns Bernhardt, Willy Birgel, Therese Giehse, Arthur Mentz, Friedrich von Bülow, Helmut Wittig, Kurt Ebbinghaus, Rüdiger Schulzki u.a.
Komposition: Karl Sczuka
Ton: Friedrich Wilhelm Schulz
Produktion: SWF/BR/RB 1954
Länge: 46’50 (mono)
Der Filmregisseur Max Ophüls bearbeitete und inszenierte 1954 dieses letzte Prosastück von Johann Wolfgang von Goethe (1749- 1832) als Hörspiel. Eine Adelsgesellschaft steht im Mittelpunkt: Während der Fürst sich an einer Jagd beteiligt, werden die Fürstin, der Oheim und der Junker Honorio von einem Feuer überrascht, das in der Stadt zwischen den Jahrmarktsbuden ausgebrochen ist. Dabei ist ein Tiger entkommen. Da sich die Fürstin bedroht fühlt, erschießt ihn Honorio. Die Schaustellerfamilie ist untröstlich über den Tod des harmlosen und zahmen Tieres. Da kommt die Nachricht, dass auch der Löwe ausgebrochen ist. Die Familie bittet am Fürstenhof, diesmal nachsichtig zu sein, und tatsächlich gelingt es dem Wärterkind, ohne jede Gewalt und nur Kraft seiner Stimme, das ausgerissene Raubtier wieder einzufangen. In Form und Thematik den „Wahlverwandtschaften“ und „Wilhelm Meisters Wanderjahren“ verwandt, fasst die „Novelle“ die Anschauungen des alten Goethe über Kunst, Natur, Gesellschaft, Sitte und Frömmigkeit in einer hochstilisierten Form zusammen.