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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 16.11.2025

  • 00:05 Uhr

    Wenn der Himmel einstürzt
    Eine Lange Nacht über den Amazonas
    Von Andreas Weiser
    Regie: der Autor

    Im Februar 1541, 41 Jahre nach der Landung des Portugiesen Pedro Alvares Cabral an der Ostküste, durchquerte der spanische Hauptmann Francisco de Orellana, von der westlichen Seite des Kontinents kommend, als erster Europäer in einer mehrmonatigen Flussreise das gesamte amazonische Tiefland bis hin zur Mündung des Amazonas in den Atlantik. Dieser Kontinent auf dem Kontinent war zu diesem Zeitpunkt von einer vor Jahrtausenden aus Asien eingewanderten indigenen Ur-Bevölkerung besiedelt. Der Beginn der räumlichen Erforschung markiert auch den Beginn der Unterwerfung des indigenen Brasiliens durch die Europäer. Das Schicksal der Urbevölkerung und seiner riesigen Urwälder war besiegelt. Innerhalb von nur zwei Jahrhunderten wurde die ursprüngliche Bevölkerung um Millionen dezimiert. Und die Natur immer rücksichtsloser ausgebeutet. Seit einigen Jahrzehnten droht dem amazonischen Biotop nichts Geringeres als seine Auslöschung. Die Lange Nacht erzählt die Geschichte dieser Invasion und deren Folgen. Sie berichtet von europäischen Forschungsreisenden, Abenteurern und einheimischen Flussbewohnern. Sie beschreibt die Schönheit des biologischen Systems Urwald samt seiner ökologischen Funktion für das Klima. Sie gibt einen Einblick in den mythologisch spirituellen Kosmos seiner ursprünglichen Bewohner und widmet sich ihren existentiellen Problemen sowie ihrem Widerstand gegen ihre Auslöschung. Sie endet mit einem Appell der Ureinwohner dieses riesigen Waldes an uns, die sogenannte zivilisierte Welt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    "Golden Decade - Violinkonzerte der klassischen Moderne (2/2)"

    Alban Berg
    Konzert für Violine und Orchester „Dem Andenken eines Engels“
    Patricia Kopatchinskaja, Violine
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Jonathan Stockhammer
    Aufnahme vom 7.6.2024 aus dem Kulturpalast Dresden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    "Phantasy In Blue"

    George Gershwin
    "Rhapsody in blue" für Klavier und Orchester.
    Bearbeitet für Violoncello, Saxophonquartett und Klavier
    Alban Gerhardt, Violoncello
    Alliage Quintett

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    "Was soll ich aus Dir machen, Ephraim". Kantate am 22. Sonntag nach Trinitatis, BWV 89
    Sheila Armstrong, Sopran
    Helen Watts,1927
    Max van Egmond, Bass
    Junge Kantorei
    Concerto Amsterdam
    Leitung: Jaap Schröder

    Tomaso Giovanni Albinoni
    Sonate g-moll op. 4,5 in der Fassung für Oboe und Basso continuo
    Opera Quarta

    Ralph Vaughan Williams
    Messe g-Moll für Soli, 8-stimmigen Chor und Orgel ad lib
    Alexandra Lustig, Sopran
    Ulrike Becker, Alt
    Julius Pfeifer, Tenor
    Bernhard Hartmann, Bass
    SWR Vokalensemble Stuttgart

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Pflugscharen zu Schwertern?
    Christliche Kriterien für die „Zeitenwende“
    Von Pfarrer Jochen Reidegeld
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Die tschechoslowakische Autorennfahrerin Eliska Junkova geboren

  • 09:10 Uhr

    Historische Aufnahmen

  • 09:30 Uhr

    Körper, geschichtet - Wenn Essen (und Nichtessen) zur Sucht wird
    Von Nastasja Penzar

    Essstörung, Binge Eating und Body Positivity: Ein Kreislauf aus Scham, Kontrolle und Rückfällen. Zwischen gesellschaftlichen Körpernormen, inneren Dämonen und der Hoffnung auf Heilung entfaltet sich der Kampf um Identität und Selbstbestimmung.
    Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn Essen oder Nichtessen zu einer Obsession wird? Von Essstörungen liest man normalerweise in Statistiken und Ratgebern. In ihrem schonungslosen Essay seziert Nastasja Penzar in diesen weit verbreiteten Krankheiten die feinen Risse zwischen Selbstkontrolle und Kontrollverlust, zwischen Hunger und Völlerei, zwischen Scham und Revolte.
    Schicht um Schicht legt sie in einer Archäologie des Alltags ein Verständnis des Körpers frei, der nicht nur aus Fleisch besteht, sondern aus Blicken, Kommentaren, Erwartungen - und der es ständig mit Dämonen zu tun hat.
    Penzar schreibt mit einer unglaublichen Präzision und befreienden Offenheit. Sie tastet sich durch Statistiken, Therapien und Rituale, um am Ende das zu finden, was nicht messbar ist: die Stimme der Sucht.
    Dieser Text wurde mit dem Essay-Preis der Zeitschrift Edit ausgezeichnet.
    Nastasja Penzar, 1990 in Berlin geboren, lebte in Zagreb, Frankfurt am Main und Guatemala Stadt, bevor sie Romanistik in Leipzig und São Paulo, dann Sprachkunst in Wien studierte. Sie wurde mit einer Arbeit zu post-jugoslawischer Literatur bei Esther Dischereit promoviert. Heute lebt und arbeitet sie in Wien am Institut für Sprachkunst. Ihr Romandebüt Yona erschien bei Matthes & Seitz Berlin.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus dem Ring Café in Leipzig
    Predigt: Pastor Jochen Riemer
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

  • 13:05 Uhr
  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Pfarrerin und Influencerin Maike Schöfer im Gespräch mit Christiane Florin

    Evangelisch, feministisch, queer: die Pastorin hat eine Gemeinde in Berlin - und eine auf Instagram. Eines ihrer Themen: Geschlechterklischees. In ihrem neuen Buch ermutigt sie Frauen zum Nö-Sagen.

  • 15:05 Uhr

    Vom Unfall zum eigenen Festival
    Die kalifornische Alternative Band Deftones
    Von Kai Löffler

    Zehn Alben in 35 Jahren zeugen nicht von überbordenem Fleiß, dafür hat der Sound umso mehr Biss: Deftones

    Es begann mit einem Skateboard-Unfall im Jahr 1985: Steven Carpenter, der ein paar Monate im Rollstuhl saß fing aus Langeweile an, Gitarre zu spielen. Drei Jahre später gründete er unter anderem mit zwei alten Schul- und Skateboard-Freunden, Sänger Chino Moreno und Schlagzeuger Abe Cunningham, eine Band. Fast vier Jahrzehnte später spielen die Drei noch immer zusammen, und inzwischen ist das zehnte Deftones-Album „Private Music“ erschienen. In frühen Jahren wurde die Band gerne mal in die Nu-Metal Ecke gesteckt, aber schon nach kuzer Zeit haben die Kalifornier einen eigenen Sound entwickelt, zwischen Alternative Metal und Shoegaze - ein Sound, der Bands wie Linkin Park, System of a Down und zuletzt Sleep Token beeinflusst hat. Dieses Jahr spielt Deftones zum sechsten Mal auf ihrem eigenen Festival: „Dia de los Deftones“.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr
  • 20:05 Uhr

    Drei Schwestern und ein Downsyndrom
    Inszenierung von Familienbeziehungen
    Von: Annika Erichsen
    Regie: die Autorin und Friederike Wigger
    Ton: Alexander Brennecke
    Deutschlandradio Kultur 2015
    Länge: 54’29
    (Wdh v. 15.11.2025, 18.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)

    Eine komplexe Geschwisterdynamik: Große Schwester, mittlere Schwester, Nesthäkchen mit Down-Syndrom. Wer bestimmt, welche Rolle wir innerhalb der Familie spielen? Drei Schwestern probieren auf der Bühne alternative Rollen aus.

    Elisabeth ist arbeitslos, Christina Single und Theresa behindert. So kann man die drei Schelhas-Schwestern beschreiben. Es geht aber auch anders: Elisabeth will die Größte, Schönste, Stärkste sein, Christina fühlt sich zu kurz gekommen und Theresa steht mit beiden Beinen im Leben. Oder: Erstgeborene, Sandwichkind und Nesthäkchen. Welche Beschreibung ist am treffendsten? Die inzwischen erwachsenen Frauen stehen gemeinsam auf einer Theaterbühne, um herauszufinden, wer welche Rolle im echten Leben spielt.
    Das Hörspiel wurde mit einem Sonderpreis des Marlies-Hesse-Nachwuchspreises 2016 ausgezeichnet.

    Annika Erichsen, geboren 1981 in Schwäbisch Hall, studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Marseille. Seit 2010 ist sie Feature-Autorin und Regisseurin für ARD, Deutschlandradio und ARTE Radio in Frankreich. 2024 CIVIS-Preis für ihre SWR-Adaption des belgischen Features „Perle - Der Weg zurück zur körperlichen Unversehrtheit“ von Yasmina Hamlawi. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Couscous oder Wann wird Tradition Folklore?“ (2022).

  • 21:05 Uhr

    Forum neuer Musik 2025 - Konzert "Mobile Elements"

    Werke von Asta Hyvärinen, Tatjana Kozlova-Johannes, Joanna Wozny, Maxim Kolomiiets, Gerald Eckert (UA), Sergej Newski, Lisa Streich
    Ensemble Reflexion K

    Aufnahme vom 27.9.2025 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    Der Ukrainer Maxim Kolomiiets versteht sein Stück „Footprints on the sun“ als Grenzüberschreitung. Die in Polen geborene Joanna Wozny favorisiert in ihrer Musik das vermeintlich Schwache, kaum Vernehmbare. Und die Schwedin Lisa Streich fragt in ihrem Duostück „Asche“, wer oder was das Verbrannte einmal gewesen war. Diese und andere Namen und Werke des Konzerts mit dem Ensemble "Reflexion K" stehen für zehn Ausgaben eines Spezialfestivals namens „Provinzlärm“ in Schleswig-Holstein. Angesiedelt im Ostseebad Eckernförde porträtiert es im Biennale-Rhythmus zeitgenössisches Komponieren in Ostseeanrainerländern. Künstlerisch erfasst ist damit eine Region, die durch den russischen Angriffskrieg gegen Kyjiv seit dreieinhalb Jahren unter Druck ist. An vielen Ufern der Ostsee sind alte Traumata wiedererwacht und insbesondere Polen, Finnland und die baltischen Staaten mahnen die Wichtigkeit an, auch künftig souverän und widerstandsfähig bleiben.

  • 23:05 Uhr