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Samstag, 14.09.2024
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UnwetterVier Tote in Rumänien, Evakuierungen in Polen und Tschechien
Wegen heftigen Dauerregens sind in Tschechien, Polen und Österreich erste Gemeinden evakuiert worden. In Rumänen starben fünf Menschen bei Überschwemmungen. Auch in Deutschland bereiten sich die Menschen in Bayern und Sachsen auf starkes Hochwasser vor.In Rumänien fanden die Rettungskräfte in den Landkreisen Galati und Vaslui mindestens vier Tote. Landesweit hätten dutzende Menschen gerettet werden müssen. Auf einem Video waren Häuser entlang der Donau zu sehen, die unter Wasser standen. Regierungschef Ciolacu wurde im Hochwassergebiet erwartet.
Auch in Polen und Tschechien sind nach anhaltenden Regenfällen die Wasserstände in vielen Flüssen stark gestiegen. In der Nähe der polnischen Stadt Oppeln mussten zwei Dörfer evakuiert werden. In Tschechien wurde in mehreren Regionen die dritte Hochwasserstufe ausgerufen. Derzeit sind 60.000 Haushalte ohne Strom. Im Osten des Landes mussten rund 40 Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Besonders starker Regen fiel im Altvatergebirge und im Riesengebirge, aber auch in Südböhmen und in Nordmähren.
Wintereinbruch in Österreich
In Österreich steigen an mehreren Gewässern die Pegelstände. An der Donau wird ein Hochwasser erwartet, wie es im langjährigen Mittel nur alle 30 Jahre vorkommt. Am Kamp, einem Zufluss der Donau, stellen sich Behörden auf ein 100-jähriges Hochwasser ein. Rund um Wien gab es in der Nacht zahlreiche Einsätze der Feuerwehr wegen Sturmschäden. Auf mehreren Bahnstrecken wurde der Betrieb eingestellt.
In den Bergen in Österreich und Bayern sorgen die Niederschläge für einen Wintereinbruch. In den Alpen und im Bayerischen Wald ist die Schneefallgrenze auf 1.100 Meter gesunken. Der Zugverkehr zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald ist unterbrochen.
Südbayern und Sachsen bereitet sich auf Hochwasser vor
In Südbayern und im östlichen Sachsen laufen Vorbereitungen wegen des erwarteten Hochwassers. Der Deutsche Wetterdienst warnt für die Region vor teils ergiebigem Dauerregen. In Passau, wo die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammenkommen, wurde die Altstadt mit Sandsäcken gesichert. Am Abend könnte es erste hochwasserbedingte Sperrungen geben.
Abriss- und Räumungsarbeiten an der Carolabrücke in Dresden
In Dresden setzten die Einsatzkräfte ihre Bemühungen fort, die in die Elbe gestürzten Teile der Carolabrücke zu bergen. Ziel ist es, die Arbeiten bis morgen zu beenden, bevor der Pegel seinen Höchststand erreicht.
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Krieg gegen die UkraineDrohnentrümmer treffen Kiewer Stadtgebäude - russische Truppenverschiebungen im Osten
Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut großflächig mit Drohnen angegriffen.Der ukrainische Präsident Selenskyj teilte mit, fast alle der 76 Flugobjekte seien abgeschossen worden. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew trafen Trümmer der Drohnen ein städtisches Gebäude. In der Schwarzmeerregion Odessa wurde ein Wohnhaus beschädigt. Angaben über Verletzte gibt es bisher nicht.
In der Ostukraine beobachten die Streitkräfte nach eigenen Angaben, dass die russischen Invasoren ihre Angriffsrichtung nach Süden verlagern. Man habe im Raum um die Kleinstadt Kurachowe dutzende Angriffe abgewehrt. Die Region liegt südlich der Bergbaustadt Pokrowsk, die lange Zeit Hauptziel der russischen Truppen war. Deren Vormarsch war zuletzt allerdings ins Stocken geraten.
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Fördergeld-AffäreMedienbericht setzt Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger weiter unter Druck
In der Fördergeldaffäre setzt eine Medienrecherche Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger weiter unter Druck.Wie die ARD berichtet, liegen dem Sender Auszüge von Chats vor, die sich Mitglieder der Leitungsebene des Ministeriums geschrieben haben, deren Herausgabe die FDP-Politikerin aber mit Verweis auf private Kommunikation verweigert. Die Chats deuteten darauf hin, dass es sich doch um dienstliche Nachrichten gehandelt haben könnte. CDU und CSU werfen dem Ministerium schon seit längerem ein System der Schattenkommunikation vor. Diese Woche gab es eine Sondersitzung zur Affäre im Bundestag. Es soll geklärt werden, wer was angeordnet und wann davon Kenntnis hatte. Stark-Watzinger weist Vorwürfe gegen sich zurück. Sie machte ihre Staatssekretärin Döring verantwortlich und trennte sich von ihr.
Das Ministerium hatte Konsequenzen für unliebsame Dozenten prüfen lassen, die pro-palästinensische Protestaktionen an Universitäten verteidigt haben. Dabei ging es auch um eine Kürzung von Fördermitteln für deren Forschungsprojekte. Kritiker sprechen von Eingriff in die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit.
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GesellschaftPaus (Grüne): "Kampf gegen Einsamkeit ist mir auch aus persönlichen Gründen sehr wichtig"
Bundesfamilienministerin Paus hat sich erneut für Maßnahmen gegen Einsamkeit stark gemacht.Nach Angaben des Senders RBB forderte die Grünen-Politikerin, das Thema aus der Tabuzone zu holen. Ihr sei das Thema auch aus persönlichen Gründen sehr wichtig. Sie selbst habe in ihrem Leben Einsamkeitserfahrungen gemacht. Man komme, wenn man nicht darüber spreche, schnell in eine Abwärtsspirale. Paus führte aus, viele Menschen hätten nicht die finanziellen Möglichkeiten, aus der Einsamkeit herauszukommen. Daher müssten auch möglichst kostenfreie Angebote bereitgestellt werden, damit einsame Menschen wieder in der Gesellschaft ankämen.
Die Bundesregierung legte vor gut einem Jahr ein Maßnahmenpaket gegen Einsamkeit vor. Laut dem Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros, ist das Risiko eines vorzeitigen Todes für einsame Menschen ähnlich hoch wie das durch Tabakkonsum, Fettleibigkeit oder Luftverschmutzung. Bei Menschen ohne starke soziale Kontakte müsse man häufiger mit Schlaganfällen, Angststörungen, Demenz, Depressionen und Suiziden rechnen.
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Nach Lindner-VorstoßNiedersachsen lehnt eine Abschaffung der telefonischen Krankschreibung "strikt ab"
Niedersachsens Arbeits- und Gesundheitsminister Philippi lehnt die von FDP-Chef Lindner angeregte Abschaffung der telefonischen Krankschreibung "strikt ab".Der SPD-Politiker sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", diese Debatte vor der Erkältungssaison vom Zaun zu brechen, sei ein schlechtes Signal an Ärzteschaft und Patienten. Außerdem habe sich diese Errungenschaft zur Entlastung der Praxen bewährt. Würde die telefonische Krankschreibung zurückgedreht, liefen im Herbst und Winter die Wartezimmer wegen Erkältungen und Schnupfen wieder voll, mahnte Philippi. Auch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband wies Lindners Vorstoß zurück.
Der FDP-Chef hatte eine Abschaffung der als Bürokratieabbau eingeführten Regelung ins Gespräch gebracht. Er wolle niemandem vorwerfen, die Regelung auszunutzen, es gebe aber leider eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland und der Einführung der Maßnahme, sagte Lindner.
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UmweltSo viele Wald- und Wiesenflächen in Thüringen abgebrannt, wie seit der Wende nicht mehr
In Thüringen sind in diesem Jahr so viel Wald- und Wiesenflächen abgebrannt wie seit der Wende nicht.Grund dafür sei der Großbrand in Ronneburg Anfang des Monats, sagte ein Sprecher der Landesforstanstalt. Dieses Feuer alleine hatte demnach in etwa das Ausmaß der Gesamtfläche im bisherigen Rekordjahr 2022. Damals wurden 22 Hektar bei insgesamt 70 Bränden vernichtet. Eigentlich gelte Thüringen anders als etwa Brandenburg nicht als Waldbrandland. In den vergangenen 30 Jahren habe es in Thüringen durchschnittlich 28 Waldbrände pro Jahr gegeben - in Brandenburg 350. Bei etwa der Hälfte könne in der Regel die Ursache nicht geklärt werden. Neben Brandstiftung sei oft Fahrlässigkeit der Grund wie weggeschnippte Zigaretten oder Grillen bei hoher Waldbrandgefahr. Natürliche Ursachen wie Blitzschlag machten ein bis zwei Prozent aus.
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TunesienOppositionelle festgenommen
Wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Tunesien sind offenbar zahlreiche Oppositionelle festgenommen worden.Die islamisch-konservative Partei Ennahda meldete die Festnahmen von mindestens 80 Mitgliedern im Zuge landesweiter Razzien in der vergangenen Woche. Eine Anwältin sagte, möglicherweise seien es sogar mehr als 100. Darunter sollen sich hochrangige Parteifunktionäre befinden. Was ihnen vorgeworfen wird, war zunächst unklar. - Die prominentesten Oppositionspolitiker Tunesiens, unter ihnen Ennahda-Parteichef Ghannouchi, befinden sich bereits im Gefängnis.
Präsident Saied regiert das Land mit harter Hand und hat seinen Kurs in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Die Präsidentschaftswahl findet am 6. Oktober statt.
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IranForschungssatellit in Erdumlaufbahn gebracht
Der Iran hat nach eigenen Angaben einen Satelliten ins All befördert.Im Auftrag der iranischen Revolutionsgarden brachte eine Trägerrakete den Forschungssatelliten "Chamran-1" in eine Höhe von 550 Kilometern in die Erdumlaufbahn.
Das islamistische Regime beförderte bereits mehrere Satelliten in den Weltraum, um nach eigenen Angaben Daten über Wetter, Naturkatastrophen und Landwirtschaft zu gewinnen. Teheran behauptet, dass sein Satellitenprogramm keinerlei militärische Ziele verfolge. Da das Programm jedoch von den Revolutionsgarden gelenkt und ausgeführt wird, gibt es international Zweifel an dieser Darstellung.
Die Revolutionsgarden sind de facto die zweite Streitmacht des Landes und gelten als weitaus einflussreicher und schlagkräftiger als die Armee.
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Rhine Clean upZehntausende Freiwillige befreien Ufer des Rheins und anderer Flüsse vom Müll
Zehntausende Freiwillige werden heute zu einer Müllsammelaktion entlang des Rheins und anderer Flüsse erwartet.Sie wollen an den Ufern von der Quelle bis zur Mündung Abfälle einsammeln. Mitinitiator Christian Stock sagte im Deutschlandfunk, die Aktion sei wichtig. Die Abfallwirtschaftsbetriebe gingen an die asphaltierten Straßen und entleerten die Mülleimer. Aber um die Grauzonen zwischen befestigten Wegen und Wasserstraße kümmere sich im Grunde niemand.
Vergangenes Jahr kamen den Angaben zufolge rund 300 Tonnen Müll zusammen. Das sogenannte "Rhine Clean Up" findet zum siebten Mal statt.
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GazastreifenLaut Palästinensern elf Tote bei israelischem Angriff
In der Stadt Gaza sind nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Luftangriff mindestens elf Menschen getötet worden.Unter den Opfern seien vier Minderjährige und drei Frauen, erklärten Krankenhausärzte. Bei dem Angriff sei das Haus einer Familie getroffen worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen, das israelische Militär äußerte sich nicht.
Im Norden Israels gab es Einschläge von Raketen und Drohnen aus dem Libanon. Laut der israelischen Armee wurden 55 Geschosse aus dem Nachbarland abgefeuert, die teilweise abgefangen wurden. Verletzt wurde dabei niemand. Die israelische Seite bombardierte ihrerseits mehrere Raketenstellungen der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon. Die Hisbollah erklärte, einer ihrer Kämpfer sei dabei getötet worden.
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HannoverNiedersächsischer Landtag mit Parolen beschmiert
Der niedersächsische Landtag in Hannover ist in der Nacht beschmiert worden.Wie Landtagspräsidentin Naber von der SPD mitteilte, wurde das Parlamentsgebäude mit propalästinensischen Parolen und Symbolen einer radikal-islamistischen Terrororganisation verunstaltet. Einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen zufolge handelt es sich bei der Organisation um die Hamas. Die Tat ereignete sich den Angaben zufolge in der Nacht zwischen 3 und 4 Uhr. Die Polizei habe Spuren gesichert und Ermittlungen aufgenommen. Auch interne Untersuchungen des Landtags seien angelaufen.
Heute findet im Landtag ein Tag der offenen Tür statt. Den wolle man trotz des Vorfalls gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern begehen, hieß es.
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Interview der WocheGrötsch beklagt mangelnden Respekt gegenüber Polizistinnen und Polizisten
Der Polizeibeauftragte des Bundes, Grötsch, beklagt zunehmend körperliche und verbale Angriffe gegenüber Polizistinnen und Polizisten. Er forderte, solche Taten konsequent strafrechtlich zu verfolgen.Grötsch sagte im Interview der Woche des Deutschlandfunks, das Thema Respekt spiele eine größere Rolle. An Bahnhöfen etwa habe die Zahl der "Widerstandshandlungen" drastisch zugenommen. Immer öfter hätten Täter ein Messer dabei. Bei Polizistinnen seien sexualisierte Beleidigungen ein "Riesenthema". Grötsch forderte, dass die Taten konsequent geahndet werden. Strafverschärfungen seien allerdings nicht notwendig.
Nach Angaben des Polizeibeauftragten gibt es innerhalb der Bundespolizei zudem zunehmend Klagen wegen Chauvinismus, Sexismus, Rassismus und Mobbing. Mit 55.000 Beschäftigten sei die Bundespolizei eine Riesenbehörde, betonte Grötsch. Es gebe viele hochmotivierte und sensible Beamte und Beamtinnen gegenüber Themen wie Rassismus und Chauvinismus. Nötig seien Supervision und politische Bildung, um diskriminierendem Verhalten wirksam zu begegnen. Dies werde eines der zentralen Themen seiner Amtszeit sein.
Bei dem Polizeibeauftragten des Bundes können unter anderem Bürger und Bürgerinnen Beschwerden über das Verhalten von Polizisten und Polizistinnen der Polizeibehörden des Bundes einreichen.
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Ukraine-KriegRoth für Einsatz weitreichender Waffen gegen Russland
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Roth, hat sich dafür ausgesprochen, der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet zu erlauben. Dies sei völkerrechtskonform.Der SPD-Politiker sagteim Deutschlandfunk, er sei enttäuscht, dass es beim gestrigen Gespräch von US-Präsident Biden und dem britischen Premierminister Starmer keine Entscheidung in dieser Frage gegeben habe. Die Ukraine befinde sich seit zweieinhalb Jahren im Krieg und sei furchtbaren Angriffen ausgesetzt. Deshalb müsse die militärische Infrastruktur auf russischem Gebiet zerstört werden. Während Russland zivile Ziele wie Krankenhäuser angreife, gehe es der Ukraine ausschließlich um militärische Infrastruktur.
Roth äußerte sich auch zu der Warnung des russischen Präsidenten Putin, dass die NATO so in den Krieg eintreten würde. Solche Drohungen müsse man immer ernst nehmen. Die rote Linie müsse aber das Völkerrecht sein. Die militärische Unterstützung der Ukraine stehe damit im Einklang.
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Faber, hatte gestern dem Portal "t-online" gesagt, eine solche Genehmigung sei überfällig. Mit Blick auf die mutmaßliche Lieferung iranischer Raketen an Russland sagte der FDP-Politiker, diese sei eine Eskalation, auf die die Bundesregierung reagieren müsse.
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Ansteigende BeitragsbemessungsgrenzenSozialabgaben für Gutverdiener sollen deutlich steigen
Die Sozialabgaben für Besserverdienende sollen im kommenden Jahr deutlich steigen.Eine Sprecherin des Bundesarbeitsministeriums bestätigte einen Bericht über vorgesehene Änderungen bei den Bemessungsgrenzen. Diese legen fest, bis zu welcher Gehaltshöhe Sozialbeiträge fällig werden. Abgabefrei ist nur der darüberliegende Teil.
Nach den Plänen werden in der gesetzlichen Rentenversicherung künftig Beiträge fällig bis zu einem Monatseinkommen von einheitlich 8.050 Euro. Bislang liegt der Wert in Westdeutschland bei 7.550 Euro und in Ostdeutschland bei 7.450 Euro im Monat. Die Grenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung soll von derzeit 5.175 auf dann rund 5.513 Euro steigen. Der Entwurf wird derzeit innerhalb der Regierung abgestimmt.
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ZeitungsberichtKrankheit und Sucht wichtigste Gründe für Überschuldung
Krankheit und Sucht haben einem Zeitungsbericht zufolge Arbeitslosigkeit als häufigste Ursache für Überschuldung in Deutschland abgelöst.Das berichtet die Zeitung "Welt am Sonntag" unter Berufung auf den Überschuldungsreport 2024 des Instituts für Finanzdienstleistungen. Laut der Untersuchung ist annähernd jeder fünfte Fall von Überschuldung auf gesundheitliche Probleme der Betroffenen zurückzuführen. Der Verlust des Arbeitsplatzes sei der zweithäufigste Auslöser für finanzielle Nöte. Dahinter folgten Scheidung/Trennung, Einkommensarmut und das Konsumverhalten als Gründe. Insbesondere Ratenkredite spielten eine große Rolle bei der Überschuldung in Deutschland.
Für den Bericht wurde den Angaben zufolge auf Daten von 114 Schuldnerberatungsstellen bundesweit zurückgegriffen. Zudem seien Erkenntnisse aus 24.000 Beratungsgespächen in die Untersuchung eingeflossen.
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Nach Durchqueren der TaiwanstraßePeking warnt Berlin
Das chinesische Militär hat die Durchquerung der Taiwanstraße durch zwei Schiffe der deutschen Marine kritisiert.Das Verhalten Deutschlands steigere die Sicherheitsrisiken und sende falsche Signale, erklärte der chinesische Militärsprecher Li Xi. Pekings Truppen in dem Gebiet würden allen Bedrohungen und Provokationen entschlossen entgegentreten. Die Armee habe See- und Luftstreitkräfte entsandt, um die deutschen Schiffe zu überwachen und zu warnen.
Bundesverteidigungsminister Pistorius hatte gestern bestätigt, dass die Fregatte "Baden-Württemberg" und der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" die Meerenge durchquert haben - zum ersten Mal seit 22 Jahren. Die Taiwanstraße wird von Peking beansprucht. Pistorius betonte, es handele sich um internationale Gewässer.
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Anhaltende RegenfälleHochwasseralarm in Tschechien und Polen - erste Orte evakuiert
Bayern, Sachsen und mehrere Nachbarländer Deutschlands rüsten sich für Hochwasser. In Polen, Tschechien und Österreich sorgen die andauernden Niederschläge bereits für erste Probleme.In der Nähe der polnischen Stadt Oppeln mussten zwei Dörfer evakuiert werden. Die Regierung rief die Menschen in Flussnähe dazu auf, sich auf Stromausfälle und Einschränkungen bei der Trinkwasserversorgung einzustellen. In Tschechien wurde in mehreren Regionen die dritte Hochwasserstufe ausgerufen. Andernorts kam es durch plötzlichen Starkregen zu Überschwemmungen. Das tschechische Fernsehen zeigte Aufnahmen aus dem Dorf Mikulovice nahe der Grenze zu Polen. Dort ist zu sehen, wie am frühen Morgen die Wassermassen Häuser, Garagen und Straßen überfluten. Nach Angaben der Energieversorger sind bereits mehr als 60.000 Haushalte ohne Strom. Besonders betroffen ist die Verwaltungsregion Usti nad Labem.
Auch in Österreich sind über Nacht die Pegelstände angestiegen. Vor allem im Nordosten des Landes führen einige Flüsse Hochwasser. In einigen Gemeinden gab es Evakuierungen. In den Bergen sorgt heftiger Schneefall für Chaos.
In Deutschland warnt der Wetterdienst vor teils ergiebigem Dauerregen besonders in Südbayern und im östlichen Sachsen. In Dresden geht der Abriss der Carolabrücke in Dresden weiter. Unter größtem Zeitdruck sind Einsatzkräfte dabei, die Brückentrümmer wegzuräumen, bevor der Elbpegel weiter steigt.
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MigrationsforscherKnaus: Geplante Grenzkontrollen sind untauglich zur Einschränkung irregulärer Migration
Der Migrationsforscher Knaus erwartet von den von der Bundesregierung geplanten Grenzkontrollen keinen spürbaren Rückgang der irregulären Migration.Knaus sagte im Deutschlandfunk, in vielen europäischen Ländern gebe es schon lange Kontrollen an den Grenzen, so etwa in Österreich. Dort sei die Zahl der Asylanträge aber nicht zurückgegangen. Er warne daher vor falschen Erwartungen, betonte der Wissenschaftler.
Zugleich wies Knaus darauf hin, dass Grenzkontrollen auch kein Mittel seien, um etwa islamistischen Terror zu verhindern. Es würden auch Anschläge verübt von Menschen, die schon lange in Deutschland lebten und sich hier radikalisiert hätten. Wichtig sei eine Kooperation mit den "Communities".
Der Migrationsforscher fügte hinzu, wenn man tatsächlich jede irreguläre Migration an den deutschen Grenzen stoppen wolle, sei dies das Ende von Schengen. Dafür brauche man dann auch Zäune an der grünen Grenze.
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BrückeneinsturzStädte- und Gemeindebund fordert Investitionsinitiative
Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine Investitionsinitiative für die Infrastruktur.Hauptgeschäftsführer Berghegger sagte im Deutschlandfunk, die Kommunen in Deutschland trügen die Verantwortung für 60.000 Brücken, beim Bund seien es 40.000. Der Sanierungsrückstand wachse auf kommunaler Ebene schneller als die Investitionen. Viele Kommunen seien davon überfordert. Auch entsprechende Landesmittel seien schnell ausgeschöpft. Berghegger betonte, Straßen und Tunnel seien die "Flaschenhälse" bei der Mobilität und eine wichtige Voraussetzung für Wirtschaft und Wohlstand. Deshalb müssten Investitionen jetzt Vorrang haben.
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GrenzsicherungMützenich fordert bessere Ausstattung der Bundespolizei und mehr Befugnisse für Dienste
In der Debatte zur besseren Sicherung der deutschen Grenzen spricht sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Mützenich für mehr Stellen bei der Bundespolizei aus.Er halte das für sehr wichtig, sagte Mützenich der "Rheinischen Post". Zwar seien schon 1.000 zusätzliche Stellen bei der Bundespolizei geplant. Es zeichne sich aber bereits ab, dass dies für die von der Bundesregierung beschlossene Maßnahmen an den Grenzen wahrscheinlich nicht ausreichen werde. Daher werde das Thema in den weiteren Haushaltsberatungen im Parlament eine Rolle spielen müssen.
Mützenich sprach sich zugleich für mehr Befugnisse der Nachrichtendienste aus. Man werde niemals absolute Sicherheit schaffen können, müsse aber alles versuchen, damit Extremisten und Straftäter gar nicht erst ins Land kämen und noch vor der Einreise identifiziert werden könnten.
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DresdenAbrissarbeiten an Carolabrücke werden fortgesetzt
Die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden werden fortgesetzt.Man stehe unter hohem Zeitdruck, sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend. Vor Ort arbeitet eine Spezialfirma rund um die Uhr, um die Trümmerteile vor dem erwarteten Eintreffen eines Hochwassers an der Elbe zu beseitigen. Ziel ist, dass die Arbeiten bis Sonntagabend abgeschlossen sind. Für die Elbe wird bis dahin ein Pegelstand von vier Metern erwartet, dann müsste Alarmstufe 1 ausgerufen werden. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern. Inzwischen stehen auch Bergepanzer der Bundeswehr bereit. Sie könnten eingesetzt werden, falls sich die vor Ort verwendeten Spezialfahrzeuge festfahren oder ausfallen.
Im Laufe des Tages will die Stadt über den aktuellen Stand informieren.
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DeutschlandticketBayern erwartet Preiserhöhung auf 64 Euro
Der Preis des Deutschlandtickets muss nach Ansicht des bayerischen Verkehrsministeriums im kommenden Jahr um 30 Prozent angehoben werden.Hintergrund sei die erforderliche Kostendeckung, schreibt die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Stellungnahme für den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets. Eine Finanzierungssicherheit könne 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit erst mit einem Preis von mindestens 64 Euro erreicht werden. Demnach schätzt Bayerns Verkehrsministerium die zu deckende Finanzierungslücke auf mindestens 750 Millionen Euro. Das Deutschlandticket gibt es derzeit im Abonnement für 49 Euro pro Monat, die Kosten werden zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.
Der Preis soll in diesem Jahr stabil bleiben, allerdings war für das kommenden Jahr bereits eine nicht näher definierte Erhöhung im Gespräch.
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UnternehmensgründungenDIHK meldet immer mehr Interesse von Frauen
Frauen zeigen hierzulande ein zunehmendes Interesse am Aufbau eines eigenen Unternehmens.Nach Zahlen der Deutschen Industrie- und Handelskammer seien in den Gründerberatungen inzwischen 43 Prozent der Teilnehmenden weiblich, berichtet die Funke-Mediengruppe. Vor zwanzig Jahren seien es noch 31 Prozent gewesen. Grundlage ist demnach der DIHK-Report "Unternehmensgründungen 2024". Zentraler Antrieb für neun von zehn Gründerinnen sei die mit der Selbstständigkeit neu gewonnene Flexibilität. Im Mittelpunkt stehe dabei die Chance, eigene Ideen unabhängig umzusetzen und selbstbestimmt zu arbeiten - aber auch die bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Für rund drei Viertel der Frauen gehören laut DIHK finanzielle Anreize zu den Hauptmotiven.
Für mehr als ein Drittel sei auch ein Mangel an Alternativen ausschlaggebend, wie etwa eine Arbeitslosigkeit.
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AutoindustrieUmweltministerin Lemke (Grüne) lehnt Senkung der CO2-Ziele ab
Das Bundesumweltministerium lehnt Forderungen der Autoindustrie nach Entlastungen bei den CO2-Zielen ab.Bereits bei den vergangenen Stufen hätten die Hersteller die Vorgaben erst im Zieljahr und nicht schon vorzeitig erfüllt, sagte ein Sprecher von Ressortchefin Lemke von den Grünen der "Welt am Sonntag". Man vertraue darauf, dass die deutsche Automobilindustrie auch dieses Mal ihre Verlässlichkeit und technologische Kompetenz unter Beweis stelle und die Zielwerte erreiche. Hintergrund ist der Stufenplan der EU zur Senkung des CO2-Ausstoßes von Neuwagen, der für das kommende Jahr eine weitere Verschärfung vorsieht. Konkret geht es um die sogenannten Flottenziele, also den Emmissions-Schnitt aller Neuwagen je Hersteller.
Diese lassen sich nach Einschätzung der Branche nur mit mehr Elektroautos erreichen, deren Absatzmarkt aber derzeit schwächelt.
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Krieg gegen die UkraineDrohnentrümmer treffen Kiewer Stadtgebäude - russische Truppenverschiebungen im Osten
Über der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind Drohnen-Trümmer niedergegangen.Bürgermeister Klitschko teilte auf der Online-Plattform Telegram mit, die Splitter seien am frühen Morgen auf ein städtisches Gebäude im Stadtteil Obolon nördlich des Stadtzentrums gestürzt. Weitere Details blieben zunächst offen. Zuvor hatte Klitschko erklärt, dass Luftabwehreinheiten in der Hauptstadt im Einsatz gewesen seien.
In der Ostukraine beobachten die Streitkräfte nach eigenen Angaben, dass die russischen Invasoren ihre Angriffsrichtung nach Süden verlagern. Man habe im Raum um die Kleinstadt Kurachowe dutzende Angriffe abgewehrt. Die Region liegt südlich der Bergbaustadt Pokrowsk, die lange Zeit Hauptziel der russischen Truppen war. Deren Vormarsch war zuletzt allerdings ins Stocken geraten.
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GesundheitsversorgungApothekerverband beklagt Lieferengpässe bei Antibiotika.
Apothekervertreter beklagen erneut Engpässe bei der Versorgung mit Antibiotika.Der Vorsitzende des Verbandes Niederrhein, Preis, sagte der "Rheinischen Post", derzeit seien rund 500 Medikamente nicht lieferbar. Probleme gebe es etwa bei den Antibiotika Doxycyclin und Azithromycin sowie bei Antibiotika-Säften für Kinder. Dabei habe die kalte Jahreszeit mit vielen Atemwegsinfektionen noch gar nicht begonnen. Bei jedem zweiten Rezept müssten die Apotheken nach Alternativen suchen, beklagte Preis. So greife man etwa auf Ware aus Kamerun zurück. Weiter kritisierte er, das im vergangenen Jahr verabschiedete Gesetz von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur Bekämpfung von Medikamenten-Lieferengpässen habe bisher kaum Wirkung erzielt.
Das Gesetz schreibt unter anderem die Bevorratung von mehreren Monatsmengen von vielgenutzten Arzneimitteln vor.
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USABlinken sieht in russischem Staatssender RT verlängerten Arm der Geheimdienste
US-Außenminister Blinken hat dem russischen Staatssender RT vorgeworfen, sich in die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt einzumischen.Blinken sagte in Washington, de facto sei der Sender ein verlängerter Arm der Geheimdienste. Man wisse, dass RT sich an verdeckten Operationen zur Beeinflussung von Informationen beteilige. Russland setze Desinformation als Waffe ein, um freie und offene Gesellschaften zu unterwandern und zu polarisieren, betonte Blinken.
Die USA hatten in der vergangenen Woche Sanktionen gegen mehrere RT-Verantwortliche verhängt, darunter Chefredakteurin Simonjan. Die US-Behörden werfen ihr und den anderen vor, etwa Künstliche Intelligenz für ihre Desinformationskampagnen einzusetzen - unter anderem gegen den US-Wahlkampf.
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Den HaagNiederlande wollen Migrationspolitik deutlich verschärfen, Regierungschef Schoof spricht von "Asylkrise"
Die niederländische Regierung hat angekündigt, die Asylpolitik deutlich zu verschärfen. Ministerpräsident Schoof sagte in Den Haag, man könne den großen Zustrom von Migranten nicht länger hinnehmen. Er sprach von einer "Asylkrise" und betonte, seine Regierung werde mit Hilfe von Notmaßnahmen handeln.Man werde sich auf die schnelle Ausreise all jener konzentrieren, die nicht bleiben könnten - und auf ein beschleunigtes Verfahren für Asylanträge ohne Aussicht auf Erfolg. Asylministerin Faber von der rechtspopulistischen PVV des Politikers Wilders erklärte, man werde Teile des Asylgesetzes außer Kraft setzen. Die Niederlande wollen bei der EU-Kommission einen Antrag stellen, um von der europäischen Asyl- und Migrationspolitik abweichen zu dürfen.
Juristen und Experten bezweifeln die Rechtmäßigkeit der Regierungspläne, da es keinen unerwartet hohen Zustrom von Asylsuchenden gebe. Die Krise bei der Unterbringung sei vielmehr eine Folge von Sparmaßnahmen.
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BundesligaDortmund schlägt Heidenheim mit 4:2
Im Freitagsspiel der Fußball-Bundesliga trennten sich am Abend Dortmund und Heidenheim mit 4:2.Mit dem Sieg übernahm Dortmund die Tabellenführung. In der torreichen Begegnung gelangen dem BVB zunächst zwei frühe Tore durch Donyell Malen in der 12. und Karim Adeyemi in der 17. Spielminute. In der 39. Minute konnte Heidenheim durch Marvin Pieringer den Anschlusstreffer erzielen. Dortmund erhöhte in der 41. Minute erneut durch Karim Adeyemi auf 3:1. Nach der Halbzeit schloss Heidenheim nach einem Foul-Elfmeter durch Maximilian Breunig erneut auf. In der 93. Minute verwandelte dann Emre Can einen Elfmeter für die Gastgeber zum 4:2.
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ZuwanderungDeutschland und Polen wollen irreguläre Migration bekämpfen
Polens Ministerpräsident Tusk und Bundeskanzler Scholz haben sich in einem Telefonat über die geplanten Kontrollen an allen deutschen Grenzen ausgetauscht.Beide hätten darin übereingestimmt, dass die Herausforderungen irregulärer Migration und durch Schleuseraktivitäten nur gemeinsam bewältigt werden könnten, teilte Regierungssprecher Hebestreit in Berlin mit. Scholz habe Tusk die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Maßnahmen und weitere Überlegungen zur Reduzierung irregulärer Migration erläutert. Tusk hatte zuvor die deutschen Pläne zur Einführung vorübergehender Kontrollen an allen Landgrenzen als "inakzeptabel" bezeichnet. Er forderte eine stärkere Beteiligung von Ländern wie Deutschland an der Sicherung der EU-Außengrenzen, auch mit Blick auf die polnische Grenze zu Belarus.
Die Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen sollen am kommendem Montag beginnen und zunächst sechs Monate dauern.
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BerlinDeutschland und Kenia unterzeichnen Migrationsabkommen - Scholz unterstützt Sitze für Afrika im UNO-Sicherheitsrat
Die Bundesregierung hat mit Kenia ein Migrationsabkommen vereinbart. Es soll die Anwerbung von Fachkräften aus dem ostafrikanischen Land und die Rückführung irregulär eingereister Migranten erleichtern. Anlässlich des Besuchs des kenianischen Präsidenten Ruto in Berlin unterzeichneten Bundesinnenministerin Faeser, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Keul, und Kenias Außenminister Mudavadi die Vereinbarung.Bundeskanzler Scholz sprach von einem wichtigen Abkommen, das helfen könne, den eklatanten Fachkräftemangel auszugleichen. In Kenia gebe es zum Beispiel viele hochqualifizierte IT-Spezialisten.
Um Rückführungen zu erleichtern, hat Kenia nach Angaben des Bundesinnenministeriums als erstes afrikanisches Land südlich der Sahara der Identifizierung von ausreisepflichtigen Staatsbürgern mittels biometrischem Datenabgleich zugestimmt. In Deutschland leben offiziell rund 15.000 Kenianer, etwa 800 sind ausreisepflichtig.
Deutschland und Kenia unterstützen Reform des UNO-Sicherheitsrates
Scholz und Ruto sprachen auch über die Reform des UNO-Sicherheitsrats. Beide unterstützen demnach eine stärkere Präsenz Afrikas in dem höchsten Gremium der Vereinten Nationen. Ruto nannte die Reform "längst überfällig", der Sicherheitsrat könne in seiner aktuellen Form so nicht weitermachen. Er appellierte an die Mitglieder des Sicherheitsrates, die Vorschläge der USA zu unterstützen.
Die US-Regierung hatte sich am Donnerstag für zwei neue ständige Sitze für Afrika in dem Gremium ausgesprochen. Bisher sind nur die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien mit Vetorecht ständige Mitglieder. Auf die Frage, welche zwei afrikanischen Länder die Sitze erhalten sollten, sagte Ruto, das würden die Afrikaner klären, sobald es so weit sei. Einen Sitz beanspruchen etwa Nigeria, Südafrika und Ägypten. Auch Deutschland möchte einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat.
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OstafrikaWahlen im Südsudan um zwei Jahre verschoben
Im Südsudan sind die ersten Wahlen seit der Unabhängigkeit des Landes um weitere zwei Jahre verschoben worden.Präsident Kiir teilte mit, die Übergangsperiode zur Vorbereitung der Wahlen werde erneut verlängert. Die Wahlen sollten eigentlich im Dezember stattfinden.
Südsudan hatte sich vor zwölf Jahren vom Sudan abgespalten und für unabhängig erklärt. Ein fünfjähriger Bürgerkrieg zwischen Anhängern von Präsident Kiir und dessen langjährigem Rivalen, Vizepräsident Machar, war 2018 durch ein international vermitteltes Friedensabkommen beendet worden. Seitdem wird das Land von einer Übergangsregierung geführt. Trotz großer Ölvorkommen gilt Südsudan als eines der ärmsten Länder der Welt.
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Jahrestag der MassenprotesteUNO-Ermittler werfen iranischem Regime verschärfte Unterdrückung von Frauen vor
UNO-Ermittler werfen dem iranischen Regime vor, die Repression gegen Frauen und Mädchen weiter verschärft zu haben.Anlass für die Erklärung der zuständigen Untersuchungskommission war der zweite Jahrestag des Beginns der Massenproteste nach dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Die Kommission teilte mit, Frauen und Mädchen müssten Schläge, Tritte und Ohrfeigen durch Einsatzkräfte erdulden, wenn sie die Kleiderordnung der Islamischen Republik nicht einhielten. Das gehe aus zahlreichen überprüften Videos hervor. Mittlerweile würden die Regeln auch von Drohnen überwacht.
Das Regime war im Herbst 2022 gewaltsam gegen die Massenproteste vorgegangen, die inzwischen abgeebbt sind. Im öffentlichen Raum tragen allerdings viele Frauen trotz der drohenden Strafen nicht mehr das vorgeschriebene Kopftuch.
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PolenParlament stimmt für Reform des Verfassungsgerichts
Das polnische Parlament hat ein Gesetz zur Reform des Verfassungsgerichts verabschiedet.Die Neuregelung sieht vor, dass die Obersten Richter künftig nicht mehr mit einer absoluten Mehrheit, sondern mit einer Dreifünftelmehrheit der Abgeordneten gewählt werden müssen, um auch Stimmen der Opposition zu berücksichtigen. Außerdem sollen Kandidaten abgelehnt werden, wenn sie in den vorangegangenen vier Jahren der Regierung oder einer Partei angehörten oder als Abgeordnete, Senatoren oder Mitglieder des EU-Parlaments tätig waren.
Das Verfassungsgericht in Polen wird nach wie vor von der nationalkonservativen PiS-Partei kontrolliert, die bis Dezember die Regierung angeführt hatte. Damit das neue Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch von Präsident Duda unterzeichnet werden, der der PiS nahesteht.
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IndienProminenter Oppositionspolitiker Kejriwal gegen Kaution aus der Haft entlassen
In Indien hat das Oberste Gericht verfügt, den prominenten Oppositionspolitiker Kejriwal gegen Zahlung einer Kaution aus der Haft zu entlassen.Der 56-Jährige war im März kurz vor der indischen Parlamentswahl wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Kejriwal wies die Anschuldigungen als politisch motiviert zurück. Der Politiker ist Regierungschef der Metropolregion Delhi und gilt als scharfer Kritiker des indischen Ministerpräsidenten Modi. Vertreter von dessen Partei wiesen nach der Haftentlassung darauf hin, dass Kejriwal keineswegs freigesprochen worden sei. Die Richter des Obersten Gerichts argumentierten, das Verfahren werde wohl noch lange dauern, und eine Inhaftierung Kejriwals sei nicht länger zu begründen.
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WahlfälschungDurchsuchung bei 44-Jährigem in Dresden
Wegen des Verdachts der Wahlfälschung bei der Landtagswahl in Sachsen ist in Dresden die Wohnung eines 44-Jährigen durchsucht worden. Der Verdacht gegen den Mann habe sich erhärtet, erklärten das Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.Es geht neben manipulierten Stimmzetteln bei der Landtagswahl am 1. September auch um ein ähnliches Vorgehen bei den Kommunalwahlen in dem Bundesland am 9. Juni dieses Jahres. Bei der Landtagswahl waren 126 Briefwahlzettel mit Kreuzen für die rechtsextreme Partei Freie Sachsen überklebt worden. Bei der Kommunalwahl im Juni waren es 154 Stimmzettel der Briefwahl in zwei Wahlkreisen in Dresden.
Freie Sachsen bestreiten Beteiligung an den Vorgängen
Ob es sich bei dem Verdächtigen um einen Funktionär oder ein Mitglied dieser Partei handelt, wollten die Behörden vorerst nicht sagen. Es handle sich um laufende Ermittlungen, hieß es. Derzeit werde gegen den 44-Jährigen ermittelt, es sei aber nicht auszuschließen, dass sich noch gegen weitere Personen ein Tatverdacht ergebe.
Nach Bekanntwerden der Manipulation hatten die Freien Sachsen bestritten, etwas damit zu tun zu haben. Die Partei wird vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Nach dessen Angaben sind die Freien Sachsen eine als Partei organisierte Gruppierung von Neonazis, Funktionären der früheren NPD und weiteren Szeneangehörigen oder -sympathisanten.
Auf die Sitzverteilung im neuen Sächsischen Landtag hatte die Manipulation laut Landeswahlausschuss keinen Einfluss.
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MigrationsdebatteBundespräsident warnt vor Generalverdacht - Parteien sollten Sorgen der Bürger aufgreifen
Bundespräsident Steinmeier hat in der Debatte um die Migrationspolitik davor gewarnt, ganze Gruppen der Gesellschaft unter Generalverdacht zu stellen.Wer dies tue und zu Hass und Gewalt anstachle, der löse keine Probleme, sondern schade der freiheitlichen Demokratie, sagte Steinmeier auf dem jährlichen Bürgerfest für ehrenamtlich Engagierte am Schloss Bellevue. Der Bundespräsident betonte, es brauche jetzt den Mut zur Vernunft. Zugleich forderte er die Politik auf, die Sorgen der Menschen aufzugreifen und Kompromisse und Lösungen zu finden, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.
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Gaza-StreifenWHO: Erste Runde der Impfkampagne gegen Polio erfolgreich abgeschlossen
Der erste Teil der Impfkampagne gegen das Poliovirus im Gazastreifen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erfolgreich beendet worden.Mehr als 560.000 Kinder unter zehn Jahren haben demnach eine Impfdosis erhalten. WHO-Chef Tedros lobte die Arbeit der Gesundheitsteams unter schwierigen Bedingungen. Für die knapp zweiwöchige Impfkampagne gab es immer wieder Feuerpausen, die zwischen Israel, der militant-islamistischen Hamas und der WHO ausgehandelt worden waren.
Für einen vollständigen Schutz müssen die Impfungen in vier Wochen wiederholt werden.
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DürreRegierung von Simbabwe will 200 Elefanten töten lassen
Simbabwe will angesichts einer beispiellosen Dürre und damit einhergehenden Lebensmittelengpässen 200 Elefanten töten. Zugleich handele es sich um eine Maßnahme gegen die stark wachsende Elefantenpopulation, teilte die zuständige Behörde mit.Das Umweltministerium in Harare hatte am Mittwoch mitgeteilt, das Land habe "mehr Elefanten als es braucht". Die Regierung habe daher die Wildparkverwaltung ZimParks angewiesen, mit dem Keulen der Tiere zu beginnen. Die 200 Elefanten sollen nach Angaben der Wildparkverwaltung in Gebieten gejagt werden, in denen es zu Zusammenstößen mit Menschen kam, darunter Hwange, wo sich das größte Naturschutzgebiet des Landes befindet.
In Simbabwe leben Schätzungen zufolge 100.000 Elefanten, es ist das Land mit der zweitgrößten Elefanten-Population nach Botswana. Allein in Hwange leben 65.000 der großen Tiere, laut ZimParks viermal mehr als das Gebiet eigentlich fassen kann.
Zuvor hatte bereits Namibia angekündigt, 700 Wildtiere wie Elefanten und Flusspferde wegen der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten zu töten. Es seien bereits etwa 160 Tiere getötet worden, teilte das dortige Umweltministerium Anfang vergangener Woche mit. Mit der Keulung sollen laut Regierung die Wasserreserven entlastet und Fleisch für tausende Menschen bereitgestellt werden, die wegen der Dürre hungern. Bei Tierschützern war die Regierungsanordnung auf heftige Kritik gestoßen.
Simbabwe und Namibia gehören zu einer Reihe von Ländern im südlichen Afrika, die wegen der Dürre den Ausnahmezustand ausgerufen haben.
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WetterIm Südosten Regen, sonst überwiegend trocken, im Norden viel Sonne - 6 bis 18 Grad
Das Wetter: Vom Alpenrand bis zur Neiße weiter kräftiger und länger anhaltender Regen. Für Teile Sachsens und Bayerns gilt eine amtliche Unwetterwarnung. Sonst bei wechselnder Bewölkung überwiegend trocken. Von der Ostsee bis zur Börde viel Sonne. Höchstwerte 6 bis 18 Grad. Morgen von der Ostsee bis zur Prignitz und im Südwesten länger sonnig. Neuer Regen dagegen in der Lausitz und Ostsachsen sowie in Ostbayern. 11 bis 19 Grad.Die weiteren Aussichten:
Am Montag im Süden und Südosten teils Regen. Sonst Auflockerungen, im Norden und Nordwesten auch sonnig. 10 bis 20 Grad.
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Freitag, 13.09.2024
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Den HaagNiederlande wollen Migrationspolitik deutlich verschärfen, Regierungschef Schoof spricht von "Asylkrise"
Die niederländische Regierung hat angekündigt, die Asylpolitik deutlich zu verschärfen.Ministerpräsident Schoof sagte in Den Haag, man könne den großen Zustrom von Migranten nicht länger hinnehmen. Er sprach von einer "Asylkrise" und betonte, seine Regierung werde mit Hilfe von Notmaßnahmen handeln.Man werde sich auf die schnelle Ausreise all jener konzentrieren, die nicht bleiben könnten - und auf ein beschleunigtes Verfahren für Asylanträge ohne Aussicht auf Erfolg. Asylministerin Faber von der rechtspopulistischen PVV des Politikers Wilders erklärte, man werde Teile des Asylgesetzes außer Kraft setzen. Die Niederlande wollen bei der EU-Kommission einen Antrag stellen, um von der europäischen Asyl- und Migrationspolitik abweichen zu dürfen.
Juristen und Experten bezweifeln die Rechtmäßigkeit der Regierungspläne, da es keinen unerwartet hohen Zustrom von Asylsuchenden gebe. Die Krise bei der Unterbringung sei vielmehr eine Folge von Sparmaßnahmen.
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ZuwanderungDeutschland und Polen wollen irreguläre Migration bekämpfen
Polens Ministerpräsident Tusk und Bundeskanzler Scholz haben sich in einem Telefonat über die geplanten Kontrollen an allen deutschen Grenzen ausgetauscht.Beide hätten darin übereingestimmt, dass die Herausforderungen irregulärer Migration und durch Schleuseraktivitäten nur gemeinsam bewältigt werden könnten, teilte Regierungssprecher Hebestreit in Berlin mit. Scholz habe Tusk die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Maßnahmen und weitere Überlegungen zur Reduzierung irregulärer Migration erläutert. Tusk hatte zuvor die deutschen Pläne zur Einführung vorübergehender Kontrollen an allen Landgrenzen als "inakzeptabel" bezeichnet. Er forderte eine stärkere Beteiligung von Ländern wie Deutschland an der Sicherung der EU-Außengrenzen, auch mit Blick auf die polnische Grenze zu Belarus.
Die Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen sollen am kommendem Montag beginnen und zunächst sechs Monate dauern.
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MitteleuropaMehrere Länder bereiten sich auf Hochwasser vor - starker Schneefall in den Alpen
Mehrere Länder in Mitteleuropa wappnen sich gegen drohende Überschwemmungen in den kommenden Tagen. In den bayerischen Alpen treffen die erwarteten Niederschläge auf einen "markanten Wintereinbruch", vor dem der Deutsche Wetterdienst warnt.In Tschechien erklärte Regierungschef Fiala, man bereite sich auf die schlimmsten Szenarien vor. An einigen Flüssen müsse mit einem derart starken Hochwasser gerechnet werden, wie es statistisch gesehen nur einmal im Jahrhundert auftrete. Der Abfluss aus den Stauanlagen der Moldau wurde deutlich erhöht, in Prag wurden Hochwasserschutzwände errichtet. Auch in Polen wurden Vorkehrungen getroffen. Verteidigungsminister Kosiniak-Kamysz erklärte, die Armee und alle uniformierten Dienste seien in Bereitschaft. Boote, Amphibienfahrzeuge und schweres Gerät seien vorbereitet. In Teilen Tschechiens und Polens könnten in den kommenden vier Tagen laut den dortigen Wetterbehörden bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
Reisewarnung in Österreich
Auch in der Slowakei und Österreich ist die Lage angespannt. Dort wird am Wochenende mit etwa 200 Litern Regen pro Quadratmeter gerechnet. In Österreich gab die Bahn eine Reisewarnung wegen zu erwartender Starkregenfälle und Stürme heraus. Mehrere Bahnstrecken wurden wegen starken Schneefalls gesperrt. Der österreichische Bundeskanzler Nehammer sagte, die Armee stehe bereit, um bei Bedarf bis zu tausend Soldaten zu mobilisieren.
Hochwasser auch in Deutschland befürchtet
In Deutschland werden derzeit in Dresden Teile des eingestürzten Stranges der Carolabrücke entfernt, weil dort für die Elbe mit einem Hochwasser gerechnet wird. Auch für die Oder und die Donau gibt es entsprechende Warnungen.
Wintereinbruch in den Alpen
In den bayerischen Alpen gab es den ersten Schnee. In der Nacht fielen vor allem in höheren Lagen der Alpen mehrere Zentimeter, vor allem auf der Zugspitze. Teilweise schneite es auch unterhalb von 2.000 Metern. Für die kommenden Tage prognostiziert der Deutsche Wetterdienst oberhalb von 1.500 Metern bis zu 50 Zentimeter Neuschnee.
Tief "Anett" bringt feuchte Luft vom Mittelmeer mit
Grund für die erwarteten Regenmengen ist eine ungewöhnliche Wetterlage. Das Tief "Anett" zieht aus dem Mittelmeerraum nach Norden und trifft dort auf polare Kaltluft. Verstärkt werden die Niederschläge noch durch die hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer. Sie sorgen dafür, dass das Tief besonders viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Eine genauere Erklärung finden Sie beim Deutschen Wetterdienst.
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DresdenAbrissarbeiten an Carolabrücke werden über Nacht fortgesetzt
Die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden werden über Nacht fortgesetzt.Man stehe unter hohem Zeitdruck, sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend. Vor Ort arbeitet eine Spezialfirma rund um die Uhr, um die Trümmerteile vor dem erwarteten Eintreffen eines Hochwassers an der Elbe zu beseitigen. Bis Sonntagabend sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Inzwischen stehen dort auch Bergepanzer der Bundeswehr bereit. Sie könnten eingesetzt werden, wenn sich die vor Ort verwendeten Spezialfahrzeuge festfahren oder ausfallen.
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Nach PutschversuchMilitärgericht in der Demokratischen Republik Kongo verhängt 37 Todesurteile
In der Demokratischen Republik Kongo hat ein Militärgericht 37 Todesurteile im Zusammenhang mit einem Putschversuch im Mai verhängt.Unter den Angeklagten, die unter anderem wegen Terrorismus und Mordes schuldig gesprochen wurden, sind auch drei US-Amerikaner und ein Mann mit belgischer und kongolesischer Staatsangehörigkeit. Amnesty International hatte bereits dessen Festnahme kritisiert, da sie allein auf einem Foto beruhe, dass ihn und den Oppositionspolitiker Malanga zeige.
Bei dem vereitelten Putsch hatten Bewaffnete versucht, unter anderem den Präsidentenpalast in Kinshasa zu stürmen. Malanga, der die Gruppe laut dem Militär angeführt haben soll, wurde den Angaben zufolge erschossen, als er sich seiner Festnahme widersetzte. Die Demokratische Republik Kongo hatte die Todesstrafe erst in diesem Jahr wieder eingeführt - nach einem jahrzehntelangen Moratorium.
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BundesligaDortmund-Heidenheim 4:2
Im Freitagsspiel der Fußball-Bundesliga trennten sich am Abend Dortmund und Heidenheim mit 4:2.Mit dem Sieg übernahm Dortmund die Tabellenführung. In der torreichen Begegnung gelangen dem BVB zunächst zwei frühe Tore durch Donyell Malen in der 12. und Karim Adeyemi in der 17. Spielminute. In der 39. Minute konnte Heidenheim durch Marvin Pieringer den Anschlusstreffer erzielen. Dortmund erhöhte in der 41. Minute erneut durch Karim Adeyemi auf 3:1. Nach der Halbzeit schloss Heidenheim nach einem Foul-Elfmeter durch Maximilian Breunig erneut auf. In der 93. Minute verwandelte dann Emre Can einen Elfmeter für die Gastgeber zum 4:2.
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PolenParlament stimmt für Reform des Verfassungsgerichts
Das polnische Parlament hat ein Gesetz zur Reform des Verfassungsgerichts verabschiedet.Die Neuregelung sieht vor, dass die Obersten Richter künftig nicht mehr mit einer absoluten Mehrheit, sondern mit einer Dreifünftelmehrheit der Abgeordneten gewählt werden müssen, um auch Stimmen der Opposition zu berücksichtigen. Außerdem sollen Kandidaten abgelehnt werden, wenn sie in den vorangegangenen vier Jahren der Regierung oder einer Partei angehörten oder als Abgeordnete, Senatoren oder Mitglieder des EU-Parlaments tätig waren.
Das Verfassungsgericht in Polen wird nach wie vor von der nationalkonservativen PiS-Partei kontrolliert, die bis Dezember die Regierung angeführt hatte. Damit das neue Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch von Präsident Duda unterzeichnet werden, der der PiS nahesteht.
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BerlinDeutschland und Kenia unterzeichnen Migrationsabkommen - Scholz unterstützt Sitze für Afrika im UNO-Sicherheitsrat
Die Bundesregierung hat mit Kenia ein Migrationsabkommen vereinbart. Es soll die Anwerbung von Fachkräften aus dem ostafrikanischen Land und die Rückführung irregulär eingereister Migranten erleichtern. Anlässlich des Besuchs des kenianischen Präsidenten Ruto in Berlin unterzeichneten Bundesinnenministerin Faeser, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Keul, und Kenias Außenminister Mudavadi die Vereinbarung.Bundeskanzler Scholz sprach von einem wichtigen Abkommen, das helfen könne, den eklatanten Fachkräftemangel auszugleichen. In Kenia gebe es zum Beispiel viele hochqualifizierte IT-Spezialisten.
Um Rückführungen zu erleichtern, hat Kenia nach Angaben des Bundesinnenministeriums als erstes afrikanisches Land südlich der Sahara der Identifizierung von ausreisepflichtigen Staatsbürgern mittels biometrischem Datenabgleich zugestimmt. In Deutschland leben offiziell rund 15.000 Kenianer, etwa 800 sind ausreisepflichtig.
Deutschland und Kenia unterstützen Reform des UNO-Sicherheitsrates
Scholz und Ruto sprachen auch über die Reform des UNO-Sicherheitsrats. Beide unterstützen demnach eine stärkere Präsenz Afrikas in dem höchsten Gremium der Vereinten Nationen. Ruto nannte die Reform "längst überfällig", der Sicherheitsrat könne in seiner aktuellen Form so nicht weitermachen. Er appellierte an die Mitglieder des Sicherheitsrates, die Vorschläge der USA zu unterstützen.
Die US-Regierung hatte sich am Donnerstag für zwei neue ständige Sitze für Afrika in dem Gremium ausgesprochen. Bisher sind nur die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien mit Vetorecht ständige Mitglieder. Auf die Frage, welche zwei afrikanischen Länder die Sitze erhalten sollten, sagte Ruto, das würden die Afrikaner klären, sobald es so weit sei. Einen Sitz beanspruchen etwa Nigeria, Südafrika und Ägypten. Auch Deutschland möchte einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat.
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WahlfälschungDurchsuchung bei 44-Jährigem in Dresden
Wegen des Verdachts der Wahlfälschung bei der Landtagswahl in Sachsen ist in Dresden die Wohnung eines 44-Jährigen durchsucht worden. Der Verdacht gegen den Mann habe sich erhärtet, erklärten das Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.Es geht neben manipulierten Stimmzetteln bei der Landtagswahl am 1. September auch um ein ähnliches Vorgehen bei den Kommunalwahlen in dem Bundesland am 9. Juni dieses Jahres. Bei der Landtagswahl waren 126 Briefwahlzettel mit Kreuzen für die rechtsextreme Partei Freie Sachsen überklebt worden. Bei der Kommunalwahl im Juni waren es 154 Stimmzettel der Briefwahl in zwei Wahlkreisen in Dresden.
Freie Sachsen bestreiten Beteiligung an den Vorgängen
Ob es sich bei dem Verdächtigen um einen Funktionär oder ein Mitglied dieser Partei handelt, wollten die Behörden vorerst nicht sagen. Es handle sich um laufende Ermittlungen, hieß es. Derzeit werde gegen den 44-Jährigen ermittelt, es sei aber nicht auszuschließen, dass sich noch gegen weitere Personen ein Tatverdacht ergebe.
Nach Bekanntwerden der Manipulation hatten die Freien Sachsen bestritten, etwas damit zu tun zu haben. Die Partei wird vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Nach dessen Angaben sind die Freien Sachsen eine als Partei organisierte Gruppierung von Neonazis, Funktionären der früheren NPD und weiteren Szeneangehörigen oder -sympathisanten.
Auf die Sitzverteilung im neuen Sächsischen Landtag hatte die Manipulation laut Landeswahlausschuss keinen Einfluss.
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DresdenNach Einsturz der Carolabrücke mehr Geld für die Infrastruktur gefordert
Die Bundesingenieurkammer und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie fordern nach dem Einsturz von Teilen der Dresdener Carolabrücke höhere Investitionen in die Infrastruktur. Sonst müssten viele Brücken gesperrt werden. Brücken seien sensible Bauwerke und systemrelevant; lasse man sie zu Schaden kommen, nehme auch das öffentliche Leben Schaden, mahnte der Präsident der Bundesingenieurkammer, Bökamp.Viele der Bauwerke seien bereits am Rande ihrer Belastungsgrenzen, teilte Bökamp weiter mit. Der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Temann, ergänzte, unter anderem der Fachkräftemangel im Ingenieurbereich und ineffiziente Vergabeverfahren trügen zur Verzögerung dringend notwendiger Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen bei. Den Kammern zufolge zeigen seit Jahren zahlreiche Studien, dass Deutschland erheblich mehr in die Instandhaltung seiner Infrastruktur investieren müsse. Bundesverkehrsminister Wissing, FDP, sagte der "Bild", Brücken-Modernisierung habe für den Bund höchste Priorität. 4.000 von 28.000 Autobahnbrücken sollen demnach vorrangig erneuert werden.
Bauindustrie verlangt mehr Investitionen
Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Müller, sagte dagegen im Deutschlandfunk, das Ziel der Bundesregierung, jedes Jahr 400 Brücken zu reparieren oder neu zu errichten, liege in weiter Ferne. Die Gelder, die der Bund dafür eingeplant habe, reichten nicht aus. Allein jede dritte kommunale Brücke müsse Untersuchungen zufolge ersetzt oder saniert werden, und der Zustand der Autobahnbrücken sei genauso schlimm, erklärte Müller. Das seien die Folgen unterlassener Instandhaltung. Müller erklärte, dass die Brücken nach und nach gesperrt werden müssten, wenn jetzt nicht gehandelt werde. An mangelnden Kapazitäten der Bauindustrie liegt das seiner Aussage nach nicht. Müller sagte: "Wir kämpfen darum, Leute auszulasten. Wir könnten weitaus mehr bauen."
Müller: "Auf die Behörden kann man sich verlassen."
Um die Sicherheit der Brücken macht sich Müller dagegen keine Sorgen. Er geht davon aus, dass marode Brücken von den Behörden rechtzeitig gesperrt werden. Die Behörden kämpften zwar mit aufwendigen Verfahren und Personalengpässen, aber man könne sich auf sie verlassen.
Kommunen fordern mehr Geld für Sanierung der Verkehrsinfrastruktur
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte mehr Geld von Bund und Ländern zur Sanierung solcher Bauwerke. Notwendig sei eine Investitionsoffensive für die Infrastruktur, um den Verfall zu stoppen und den Sanierungsstau abzubauen, sagte Hauptgeschäftsführer Berghegger den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Aus eigener Kraft könnten die Städte und Gemeinden die Lasten nicht tragen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie forderte die Politik auf, der Sanierung der Verkehrsinfrastruktur wie Brücken oberste Priorität einzuräumen.
Wissing weist Verantwortung zurück
Bundesverkehrsminister Wissing wies in der Haushaltsdebatte im Bundestag darauf hin, dass im kommenden Jahr mehr als neun Milliarden Euro für Investitionen in Bundesfernstraßen und Brücken bereitstünden. Mit Blick auf den Einsturz der Carolabrücke erläuterte der FDP-Politiker, sie stehe in kommunaler Verantwortung und habe deswegen mit dem Bundeshaushalt nichts zu tun. Man sehe aber daran, wie gefährlich es sei, wenn in Infrastruktur nicht sorgfältig investiert werde.
Habeck und Lemke sagen Unterstützung zu
Bundeswirtschaftsminister Habeck und Bundesumweltministerin Lemke sagten dagegen ihre Unterstützung für den Wiederaufbau der Dresdner Carolabrücke zu. Die Grünen-Politiker sagten der dpa, Ersatzbauten könnten sehr schnell genehmigt werden. Das gelte nicht nur für Dresden, sondern für alle Brücken. Man dürfe nicht zulassen, dass das Land - Zitat - zerbrösele.
Zeit drängt beim Abriss der Carolabrücke
An der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden läuft der kontrollierte Abriss. In der Nacht wurde der verbliebene Abschnitt des Brückenzugs C zum Einsturz gebracht. Zuvor waren Straßenbahnschienen und Fernwärm-Rohre mit kleinen Sprengungen getrennt worden. Weil für Sonntag ein Hochwasser der Elbe erwartet wird, drängt die Zeit. Neben der Bundeswehr und dem Technischen Hilfswerk sind auch Spezialfirmen im Einsatz.
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MigrationsdebatteBundespräsident warnt vor Generalverdacht - Parteien sollten Sorgen der Bürger aufgreifen
Bundespräsident Steinmeier hat in der Debatte um die Migrationspolitik davor gewarnt, ganze Gruppen der Gesellschaft unter Generalverdacht zu stellen.Wer dies tue und zu Hass und Gewalt anstachle, der löse keine Probleme, sondern schade der freiheitlichen Demokratie, sagte Steinmeier auf dem jährlichen Bürgerfest für ehrenamtlich Engagierte am Schloss Bellevue. Der Bundespräsident betonte, es brauche jetzt den Mut zur Vernunft. Zugleich forderte er die Politik auf, die Sorgen der Menschen aufzugreifen und Kompromisse und Lösungen zu finden, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.
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IndienProminenter Oppositionspolitiker Kejriwal gegen Kaution aus der Haft entlassen
In Indien hat das Oberste Gericht verfügt, den prominenten Oppositionspolitiker Kejriwal gegen Zahlung einer Kaution aus der Haft zu entlassen.Der 56-Jährige war im März kurz vor der indischen Parlamentswahl wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Kejriwal wies die Anschuldigungen als politisch motiviert zurück. Der Politiker ist Regierungschef der Metropolregion Delhi und gilt als scharfer Kritiker des indischen Ministerpräsidenten Modi. Vertreter von dessen Partei wiesen nach der Haftentlassung darauf hin, dass Kejriwal keineswegs freigesprochen worden sei. Die Richter des Obersten Gerichts argumentierten, das Verfahren werde wohl noch lange dauern, und eine Inhaftierung Kejriwals sei nicht länger zu begründen.
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Gaza-StreifenWHO: Erste Runde der Impfkampagne gegen Polio erfolgreich abgeschlossen
Der erste Teil der Impfkampagne gegen das Poliovirus im Gazastreifen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erfolgreich beendet worden.Mehr als 560.000 Kinder unter zehn Jahren haben demnach eine Impfdosis erhalten. WHO-Chef Tedros lobte die Arbeit der Gesundheitsteams unter schwierigen Bedingungen. Für die knapp zweiwöchige Impfkampagne gab es immer wieder Feuerpausen, die zwischen Israel, der militant-islamistischen Hamas und der WHO ausgehandelt worden waren.
Für einen vollständigen Schutz müssen die Impfungen in vier Wochen wiederholt werden.
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DarfurHelfer: Tausende Kinder im Sudan von Hunger bedroht
Im Sudan sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen Tausende Kinder unmittelbar vom Hungertod bedroht.Die Lage in dem überfüllten Flüchtlingslager Samsam in der Region Nord-Darfur verschlechtere sich täglich, heißt es in einer Mitteilung. Jedes zehnte Kind unter fünf Jahren sei akut unterernährt und in einem lebensgefährlichen Zustand. Das Flüchtlingslager mit geschätzt bis zu 500.000 Bewohnern liegt unweit der umkämpften Stadt El Fascher, der Hauptstadt von Nord-Darfur.
Im Sudan kämpfen seit April 2023 die Armee und die RSF-Miliz um die Vorherrschaft im Land. Seitdem wurden zehntausende Menschen getötet, mehr als zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht.
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Logistik-TochterBahn verkauft Schenker an dänisches Unternehmen DSV
Die Deutsche Bahn verkauft ihre Logistik-Tochter Schenker an das dänische Unternehmen DSV. Die Bahn teilte mit, der Vorstand habe einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Der Kaufpreis belaufe sich auf über 14 Milliarden Euro. Auch der Konzern in Kopenhagen bestätigte den Kauf.Nach Zustimmung von Aufsichtsrat und Eigentümern solle die Übernahme im zweiten Quartal 2025 formal abgeschlossen werden. Schenker war bisher der wichtigste Gewinn-Lieferant des Bahn-Konzerns.
Die Deutsche Bahn will mit dem Erlös die Verschuldung reduzieren. Bahn-Chef Lutz sprach von der größten Transaktion in der Geschichte des Konzerns. Die damit verbundene Schuldenreduzierung sei ein substanzieller Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit. Nun könne man sich auf die Sanierung in Deutschland konzentrieren. Verkehrsminister Wissing betonte, ein Unternehmen wie Schenker müsse sich international aufstellen. Zudem habe Schenker keinen Beitrag zum Kerngeschäft der Bahn geleistet.
Stellenabbau befürchtet
Die Gewerkschaft Verdi hatte sich gegen einen Verkauf an den dänischen Konzern ausgesprochen, da sie einen massiven Abbau von Stellen befürchtet. Schenker gehört mit rund 76.000 Beschäftigten in mehr als 130 Ländern zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit, in Deutschland arbeiten 5.000 Menschen für das Unternehmen. Für zwei Jahre nach dem formalen Zusammenschluss mit DSV soll jedoch zunächst eine Beschäftigungsgarantie gelten.
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DB Schenker wird dänisch: Logistikkonzern DSV macht Zuschlag (Audio)
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HaushaltsdebatteUnion und Sozialverbände kritisieren Etatentwurf
Der Bundestag hat die erste Runde der Beratungen zum Bundeshaushalt 2025 abgeschlossen. Opposition und Sozialverbände kritisierten den Etat. Die CDU warf der Regierungskoalition vor, mit ihrem Haushalt für das kommende Jahr nur bis zur Bundestagswahl zu planen.Der Entwurf von Finanzminister Lindner folge dem Prinzip "Nach mir die Sintflut", kritisierte der CDU-Abgeordnete Bury in der Schlussrunde der Haushaltswoche. Schon in den ersten Monaten 2025 könnten Förderprogramme leer laufen. Auch der AfD-Haushaltspolitiker Boehringer kritisierte, die Regierung versuche alles, um sich bis Herbst 2025 durchzuschleppen. Punktgenau zur Bundestagswahl aber werde das Geld ausgehen. Lindner warf der Union vor, selbst keinerlei Lösungen für den Haushalt vorzulegen.
Sozialverbände fordern Investitionen in die soziale Infrastruktur
Die Sozialverbände forderten Nachbesserungen am Etatentwurf. Es müsse in die soziale Infrastruktur investiert werden, statt Nullrunden oder gar Kürzungen fortzuschreiben, heißt es in einem Appell der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Die sozialen Einrichtungen befänden sich bereits jetzt in einer dramatischen finanziellen Lage. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Rock, mahnte insbesondere die Förderung der Integration von Geflüchteten an. Eine Politik der Ausgrenzung könne sich Deutschland nicht leisten. Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Hasselfeldt warnte, die ausbleibenden Investitionen würden sich dauerhaft negativ niederschlagen.
Bisher sieht der Entwurf der Bundesregierung Kürzungen in verschiedenen Bereichen der sozialen Infrastruktur vor, von Hilfen für Langzeitarbeitslose bis hin zu Integrationskursen.
CDU sieht Justiz unterbesetzt und überlastet
Vor der Schlussrunde ging es im Bundestag um die Etats des Justiz- und des Wirtschaftsministeriums. Justizminister Buschmann hob die Bemühungen seines Ressorts um weniger Bürokratie hervor. Bund und Länder arbeiteten bei der Digitalisierungsinitiative in der Justiz sehr gut zusammen, sagte der FDP-Politiker. Zudem betonte Buschmann den geplanten Schutz des Bundesverfassungsgerichts vor etwaigen politischen Einflussnahmen. Der Grünen-Politiker Hönel lobte das Justizministerium dafür, dass es in seinem Haushalt Projektmittel für die Organisation HateAid vorgesehen hat, die Opfer von digitaler Gewalt unterstützt. Der CDU-Politiker Müller kritisierte, dass die deutsche Justiz unterbesetzt und überlastet sei.
Wirtschaftsminister fordert Union zur Zusammenarbeit auf
Bundeswirtschaftsminister Habeck forderte die Union auf, die Wachstumsinitiative der Ampelkoalition nicht zu blockieren. In der Debatte über den Haushalt seines Ministeriums sagte der Grünen-Politiker, die insgesamt 48 Einzelpunkte könnten zu einem Wirtschaftswachstum von einem halben Prozentpunkt führen. Dafür müssten aber auch unionsgeführte Länder mitziehen. Wachstum und Wohlstand seien die Grundlage für Rechtsstaatlichkeit und eine stabile Demokratie, betonte Habeck. Die Union solle ihren Widerstand gegen fortschrittliche Technologien wie das E-Auto oder die Wärmepumpe aufgeben. Die Nachfrageschwäche, die man in Europa habe, komme ganz wesentlich daher, dass die Opposition sich nicht daran erinnere, was sie vor Jahren beschlossen habe und was die Regierung jetzt umsetze.
Unionfraktions-Vize Spahn gab dagegen der Ampel-Regierung die Schuld an der Schwäche der deutschen Wirtschaft. An Habeck gerichtet sagte er, aus dessen grünem Wirtschaftswunder sei ein blaues Wunder von Abstiegsängsten und Rezessionen geworden.
Beschluss des Haushalts für Ende November geplant
Nach der ersten Haushaltswoche sind in den kommenden Monaten die Fachpolitiker im Haushaltsausschuss am Zug. Sie prüfen, wo der Etatentwurf der Bundesregierung noch verändert werden muss - und wie die aktuell noch große Finanzierungslücke von zwölf Milliarden Euro reduziert werden kann. Ende November soll der Etat im Bundestag beschlossen werden.
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RaketenlieferungenEU plant neue Sanktionen gegen den Iran
Nach Berichten über die Lieferung iranischer Raketen an Russland planen die EU-Staaten neue Sanktionen gegen Teheran.Die Lieferung sei eine direkte Bedrohung für die Sicherheit und stelle eine erhebliche Eskalation dar, hieß es in einer Erklärung. Zuvor hatten bereits Deutschland, Frankreich und Großbritannien neue Strafen gegen den Iran verhängt, unter anderem gegen die staatliche Fluggesellschaft Iran Air. Hintergrund sind Berichte über die Lieferung ballistischer Raketen durch den Iran an Russland. Teheran bestreitet dies.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlichte Details zu den Raketen. Demnach handelt es sich um ballistische Kurzstrecken-Raketen, die einen 150 Kilogramm schweren Sprengkopf bis zu 120 Kilometer weit transportieren können.
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Jahrestag der MassenprotesteUNO-Ermittler werfen iranischem Regime verschärfte Unterdrückung von Frauen vor
UNO-Ermittler werfen dem iranischen Regime vor, die Repression gegen Frauen und Mädchen weiter verschärft zu haben.Anlass für die Erklärung der zuständigen Untersuchungskommission war der zweite Jahrestag des Beginns der Massenproteste nach dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Die Kommission teilte mit, Frauen und Mädchen müssten Schläge, Tritte und Ohrfeigen durch Einsatzkräfte erdulden, wenn sie die Kleiderordnung der Islamischen Republik nicht einhielten. Das gehe aus zahlreichen überprüften Videos hervor. Inzwischen würden die Regeln auch von Drohnen überwacht.
Das Regime war im Herbst 2022 gewaltsam gegen die Massenproteste vorgegangen, die inzwischen abgeebbt sind. Im öffentlichen Raum tragen allerdings viele Frauen trotz der drohenden Strafen nicht mehr das vorgeschriebene Kopftuch.
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BayernIslamist wegen Anschlagsplans gegen Bundeswehrsoldaten in Hof festgenommen
Die Generalstaatsanwaltschaft München hat einen mutmaßlichen Islamisten wegen eines geplanten Messer-Angriffs auf Bundeswehrsoldaten festnehmen lassen.Der 27-jährige Syrer wollte seine Opfer in der bayerischen Stadt Hof während ihrer Mittagspause angreifen und möglichst viele von ihnen töten, teilten die Ermittler mit. Der Beschuldigte plante durch seinen Anschlag Aufsehen zu erregen und in der Bevölkerung ein Gefühl der Verunsicherung hervorzurufen. Für die Tat habe er sich zwei etwa 40 Zentimeter lange Macheten gekauft. Der Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen sei erwirkt und vom Amtsgericht Hof in Vollzug gesetzt worden, führte die Generalstaatsanwaltschaft München aus.
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UkraineSelenskyj verkündet Heimkehr von 49 ukrainischen Kriegsgefangenen aus Russland
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die Heimkehr von 49 Kriegsgefangenen aus Russland verkündet.Wie Selenskyj im Onlinedienst Telegram bekannt gab, handelt es sich um Mitglieder von Armee, Nationalgarde, Polizei und Grenzschutz sowie um Zivilisten. Etwa die Hälfte von ihnen seien Frauen. Der zuständige Koordinierungsstab sprach von einem Gefangenenaustausch mit Russland. Von russischer Seite gab es bislang keine Angaben.
Unter den ukrainischen Rückkehrern seien auch Soldaten, die am umkämpften Asow-Stahlwerk im Einsatz gewesen seien, hieß es weiter. Das Werk im südostukrainischen Mariupol war im Frühjahr 2022 von der russischen Armee belagert worden. Rund 2.000 ukrainische Kämpfer verschanzten sich fast einen Monat lang auf dem weitläufigen Gelände, bevor die Regierung in Kiew sie aufforderte, sich den Russen zu ergeben, um ihr Leben zu retten.
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MpoxWHO genehmigt ersten Impfstoff
Die Weltgesundheitsorganisation hat eine erste Genehmigung für einen Impfstoff gegen Mpox bei Erwachsenen erteilt.In bestimmten Fällen könne das Mittel des deutsch-dänischen Herstellers Bavarian Nordic auch bei Minderjährigen eingesetzt werden, teilte die WHO mit. Der Generaldirektor der Organisation, Tedros, sprach von einem wichtigen Schritt im Kampf gegen die Krankheit.
Dank der vorläufigen Zulassung können Organisationen wie die Impfallianz Gavi und das UNO-Kinderhilfswerk Unicef den Impfstoff kaufen. Die Liefermöglichkeiten sind jedoch begrenzt.
Mpox grassiert vor allem im Kongo. Laut dem afrikanischen Seuchenkontrollzentrum gab es dort in der vergangenen Woche mehr als 100 neue Todesfälle und über 3.000 neue Erkrankungen.
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Umstrittene RouteFregatte "Baden-Württemberg" navigiert trotz Kritik aus China durch Taiwanstraße
Die Fregatte "Baden-Württemberg" der Deutschen Marine passiert derzeit die Straße von Taiwan.Das bestätigte das taiwanesische Verteidigungsministerium. Bundesverteidigungsminister Pistorius erklärte, es handle sich um internationale Gewässer. Es ist die erste Passage der Meerenge zwischen China und Taiwan durch die deutsche Marine seit 22 Jahren. China betrachtet sie als Teil seines Hoheitsgebiets.
Der CDU-Politiker Kiesewetter meinte, es sei wichtig, dass man die Durchfahrt nun endlich vollziehe. Andernfalls litte Deutschlands Reputation als große Handelsnation. Zuletzt hatten Kriegsschiffe aus den Niederlanden, Frankreich, den USA, Kanada und Australien die Taiwan-Straße befahren.
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DürreRegierung von Simbabwe will 200 Elefanten töten lassen
Simbabwe will angesichts einer beispiellosen Dürre und damit einhergehenden Lebensmittelengpässen 200 Elefanten töten. Zugleich handele es sich um eine Maßnahme gegen die stark wachsende Elefantenpopulation, teilte die zuständige Behörde mit.Das Umweltministerium in Harare hatte am Mittwoch mitgeteilt, das Land habe "mehr Elefanten als es braucht". Die Regierung habe daher die Wildparkverwaltung ZimParks angewiesen, mit dem Keulen der Tiere zu beginnen. Die 200 Elefanten sollen nach Angaben der Wildparkverwaltung in Gebieten gejagt werden, in denen es zu Zusammenstößen mit Menschen kam, darunter Hwange, wo sich das größte Naturschutzgebiet des Landes befindet.
In Simbabwe leben Schätzungen zufolge 100.000 Elefanten, es ist das Land mit der zweitgrößten Elefanten-Population nach Botswana. Allein in Hwange leben 65.000 der großen Tiere, laut ZimParks viermal mehr als das Gebiet eigentlich fassen kann.
Zuvor hatte bereits Namibia angekündigt, 700 Wildtiere wie Elefanten und Flusspferde wegen der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten zu töten. Es seien bereits etwa 160 Tiere getötet worden, teilte das dortige Umweltministerium Anfang vergangener Woche mit. Mit der Keulung sollen laut Regierung die Wasserreserven entlastet und Fleisch für tausende Menschen bereitgestellt werden, die wegen der Dürre hungern. Bei Tierschützern war die Regierungsanordnung auf heftige Kritik gestoßen.
Simbabwe und Namibia gehören zu einer Reihe von Ländern im südlichen Afrika, die wegen der Dürre den Ausnahmezustand ausgerufen haben.
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Früherer FDP-ChefWolfgang Gerhardt ist tot - Lindner: "Er blieb auch in Spitzenpositionen ein feiner und großzügiger Mensch"
Der ehemalige FDP-Vorsitzende Wolfgang Gerhardt ist tot. Er starb im Alter von 80 Jahren in Wiesbaden, wie der amtierende Parteichef Lindner mitteilte. Gerhardt stand den Freien Demokraten von 1995 bis 2001 vor. Er war zudem Bundestagsfraktionschef und später Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung.Seine politische Karriere begann Gerhardt in der hessischen Heimat. Dort gehörte er von 1978 bis 1994 dem Landtag an und wurde 1987 Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident. Anschließend zog er in den Bundestag ein. Vor der Bundestagswahl 2002 galt Gerhardt als möglicher Kandidat für den Posten des Außenministers, es kam jedoch nicht zur einer dafür nötigen Mehrheit von CDU und FDP. Seine Führungsposten gab Gerhardt jeweils an Guido Westerwelle ab. Bis 2013 gehörte Gerhardt noch dem Bundestag an.
"Eine der prägenden politischen Persönlichkeiten"
FDP-Chef Lindner erklärte, Gerhardt habe sich fast 60 Jahre für eine freie und starke Gesellschaft eingesetzt. Insbesondere faire Bildungschancen seien ihm ein Herzensanliegen gewesen, Gerhardt sei zudem nie ein Machtpolitiker gewesen, betonte Lindner. In Spitzenpositionen sei er ein belesener, feiner und großzügiger Mensch geblieben. Er habe die FDP in einer schwierigen Phase ihrer Geschichte zusammengehalten und wieder aufgerichtet - deshalb sei sie ihm zu Dank verpflichtet.
Bundespräsident Steinmeier würdigte den den verstorbenen früheren FDP-Vorsitzenden als eine der prägenden politischen Persönlichkeiten Deutschlands. Gerhardt habe zu jenen Menschen gehört, die ihr Leben der Politik gewidmet hätten, heißt es in einem Kondolenzschreiben Steinmeiers. In Hessen und später über viele Jahrzehnte im Bund habe sich der überzeugte Liberale in den Dienst Deutschlands gestellt.
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Nahost-KonfliktBerliner Kultursenator Chialo von Menschenmenge bedrängt
Der Berliner Kultursenator Chialo ist bei einem öffentlichen Auftritt tätlich angegriffen und beleidigt worden.Eine Gruppe von 40 Personen habe ihn gestern Abend an einem Rednerpult umringt, verfassungsfeindliche Parolen gerufen und Pyrotechnik gezündet, teilte die Polizei mit. Ein Mikrofonständer sei in Richtung des Senators geworfen worden. Der CDU-Politiker blieb den Angaben zufolge unverletzt. Er habe unter Polizeischutz das Gelände verlassen, neun Personen seien vorübergehend festgenommen worden.
Ein Großteil der Täter trug den Angaben zufolge sogenannte Palästinensertücher. Sie riefen unter anderem die verbotene Parole "From the River to the Sea", die sich auf das Gebiet zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer bezieht, zu dem neben Israel auch das Westjordanland und der Gazastreifen gehören. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin nahm Ermittlungen auf.
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MoskauRussland weist sechs britische Diplomaten aus
Russland hat wegen des Vorwurfs der Spionage sechs britische Diplomaten ausgewiesen.Der russische Inlandsgeheimdienst FSB teilte mit, bei den Mitarbeitern der politischen Abteilung der britischen Botschaft habe es Anzeichen für Spionage und umstürzlerische Aktivitäten gegeben. Sie seien von einer Abteilung des britischen Außenministeriums nach Russland geschickt worden, deren Hauptaufgabe darin bestehe, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. Das britische Außenministerium wies die Vorwürfe als haltlos zurück. Das russische Vorgehen sei vielmehr eine Reaktion auf vorausgegangene Maßnahmen Londons gegen russische Aktivitäten in Europa und dem Vereinigten Königreich, hieß es.
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Nach Thüringen-WahlCDU will "Optionsgespräche" mit BSW und SPD fortführen
Nach der Landtagswahl in Thüringen will die CDU weiter mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht und der SPD reden.In der kommenden Woche werde es weitere "Optionsgespräche" geben, sagte ein CDU-Sprecher in Erfurt. Der CDU-Landesvorsitzende Voigt hatte das informelle Format eingeführt, um "inhaltliche Grundlagen" für mögliche weitere Schritte zu klären. Der Sprecher bestätigte zugleich ein Treffen Voigts mit BSW-Gründerin Wagenknecht in Berlin.
Die Regierungsbildung in Thüringen gestaltet sich schwierig. Stärkste Partei wurde die AfD, mit der allerdings keine der anderen Parteien koalieren will. Einem Bündnis von CDU, BSW und SPD würde eine Stimme zur eigenen Mehrheit fehlen, weshalb es auf die Unterstützung durch die Linkspartei angewiesen wäre.
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Umstrittene RoutePistorius bestätigt: Fregatte "Baden-Württemberg" navigiert durch Taiwanstraße
Die Fregatte "Baden-Württemberg" der Deutschen Marine wird durch die Straße von Taiwan fahren. Bundesverteidigungsminister Pistorius bestätigte in Berlin entsprechende Medienberichte. Es handle sich um internationale Gewässer und sei angesichts der Wetterlage der sicherste Weg. Es wäre die erste Passage seit 22 Jahren für ein deutsches Marineschiff.Die Fregatte ist zusammen mit dem Begleitschiff "Frankfurt am Main" unterwegs. Die Taiwanstraße ist eine 180 Kilometer breite Meerenge zwischen China und Taiwan. Sie ist internationales Gewässer. China spricht dagegen von einem Teil seines Hoheitsgebiets.
Der CDU-Sicherheitspolitiker Kiesewetter sagte dem Deutschlandfunk, die Durchfahrt sei überfällig gewesen. Es sei wichtig, dass Deutschland das endlich auch mache. Ansonsten werde seine Reputation als große Handelsnation leiden.
Taiwans Vertreter in Deutschland, Jhy-Wey Shieh, begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung für eine Durchfahrt. In gewissem Sinne habe China Deutschland in die Meerenge von Taiwan getrieben, erklärte er dem Deutschlandfunk.
Zuletzt hatten Kriegsschiffe aus den Niederlanden, Frankreich, den USA, Kanada und Australien die Taiwan-Straße durchfahren.
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Deutsche Fregatte vor Durchfahrt durch Taiwan-Straße (Audio)
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BambergSieben Festnahmen bei erneutem Schlag gegen Pädophilen-Netzwerk
Bei einem erneuten Schlag gegen ein über mehrere Bundesländer verzweigtes Pädophilen-Netzwerk sind sieben Tatverdächtige festgenommen worden.Wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mitteilte, stehen die Männer im Verdacht, als Bande Fotos und Videos von sexualisierter Gewalt an Kindern verbreitet zu haben. Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Thüringen wurde ein ein mutmaßliches Opfer aufgefunden - ein zwölfjähriger Junge. Zudem habe man eine als musikalische Talentförderung getarnte Onlineplattform vom Netz genommen, die der Kontaktaufnahme zwischen Pädophilen und Minderjährigen gedient habe, hieß es.
Die Festnahmen stehen den Angaben zufolge im Zusammenhang mit einem seit Dezember bei der Polizei in Hannover laufenden Verfahren, in dem bereits im April 19 Verdächtige in Deutschland und Frankreich festgenommen wurden.
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LondonOberstes Gericht kippt Genehmigung für neue Kohlemine
Das Oberste Gericht in Großbritannien hat die Genehmigung für ein neues Kohlebergwerk gekippt.Die Annahme, dass die Mine nicht zu einem Nettoanstieg der Treibhausgasemissionen führen würde, sei falsch, erklärte das Londoner Gericht und gab einer entsprechenden Klage von Umweltgruppen statt. Das Bergbauprojekt in der nordwestenglischen Grafschaft Cumbria wäre die erste Kohlemineneröffnung im Land seit 30 Jahren.
Die vorherige konservative britische Regierung hatte grünes Licht für das Projekt gegeben. Das neue Kabinett der Labour-Partei hat allerdings bereits angekündigt, es nicht zu unterstützen.
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BundeswehrAbkommen zur Litauen-Brigade unterzeichnet
Deutschland und Litauen haben die Details zur Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade in dem baltischen Nato-Land geregelt.Verteidigungsminister Pistorius und sein litauischer Amtskollege Kasciunas unterzeichneten in Berlin ein Regierungsabkommen. Dieses ergänze das Nato-Truppenstatut und präzisiere die Rechtsstellung deutscher Soldaten und Zivilbeschäftigter in Litauen, hieß es aus dem Ministerium. Geregelt wird demnach etwa das Eröffnen eines Bankkontos, das Mieten von Wohnraum oder die Einrichtung deutscher Schulen und Kitas.
Die Bundeswehr will bis 2027 rund 5.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr dauerhaft nach Litauen verlegen. Damit soll die Verteidigung der Ostflanke der Nato gegenüber Russland gestärkt werden.
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HaushaltGewerkschaft der Polizei fordert Sondervermögen für Innere Sicherheit
Die Gewerkschaft der Polizei hat die Forderung nach einem Sondervermögen für die Verbesserung der Inneren Sicherheit bekräftigt.Angesichts der hohen Bedarfe der Behörden kämen die politischen Entscheider nicht daran vorbei, wenn sie es mit der Sicherheitslage ernst meinten, sagte der Bundesvorsitzende Kopelke der "Rheinischen Post". Mehr Sicherheit lasse sich nur mit mehr Personal erreichen.
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Tennis Davis-CupDTB-Team qualifiziert sich für Finalrunde
Das deutsche Davis-Cup-Team hat sich vorzeitig für die Finalrunde in Malaga im November qualifiziert.Nach zwei gewonnenen Gruppen-Spielen profitieren sie nun von einem ersten Sieg des amerikanischen Teams gegen die Slowakei. Damit sind sie nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze in der Gruppe C zu verdrängen. Die Finalrunde findet vom 19. bis 24. November in Malaga statt.
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Sicherheitskonferenz in PekingChinas Verteidigungsminister: "Verhandlungen" einziger Ausweg aus Ukraine-Krieg
China hat bei einer internationalen Sicherheitskonferenz in Peking Verhandlungen zur Lösung der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen gefordert. Der chinesische Verteidigungsminister Dong Jun sagte in einer Rede auf dem Xiangshan-Forum, es gebe keinen Gewinner bei Kriegen und Konflikten.Die Förderung von Frieden und Diplomatie sei der einzige Ausweg. Zugleich betonte Dong, mehrere Länder sollten eine Führungsrolle bei der Wahrung der globalen Sicherheit übernehmen. In einer multipolaren Welt könne es sich niemand leisten, Zaungast zu sein.
Russland bekräftigt anti-westliche Haltung
Der russische Vizeverteidigungsminister Fomin warf den USA vor, gegenüber Russland und China eine Politik der Eindämmung zu betreiben. Er kritisierte, der Westen würde neue Sicherheitsblöcke schaffen und sich so auf Kriege in Asien vorbereiten. Zugleich bot er an, das im Ukraine-Krieg von Russland erworbene Wissen über westliche Waffen zu teilen.
Zu dem dreitägigen Xiangshan-Forum in Peking wurden Vertreter aus 90 Ländern und von internationalen Organisationen erwartet, zum Beispiel aus Pakistan, Iran und Deutschland. Die Konferenz gilt als chinesisches Pendant zum jährlichen Shangri-La-Treffen in Singapur.
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DuisburgDer indische Bildhauer Anish Kapoor wird mit dem Lehmbruck-Preis geehrt
Gebogene Flächen, die den Himmel abbilden, Skulpturen aus Farbpigmenten und riesige spiegelnde Plastiken - so sehen viele Werke des Künstlers Anish Kapoor aus.Jetzt wird der indische Bildhauer für sein Lebenswerk mit einem der international bedeutendsten Preise der Bildenden Kunst ausgezeichnet: Er erhält den Wilhelm-Lehmbruck-Preis, wie das Duisburger Lehmbruck-Museum mitteilte. Die Auszeichung ist eine der wenigen, die speziell für Skulpturen verliehen werden. Die Jury lobte die "Magie der monochromen, symbolgeladenen Farben und monumentalen Formen" in Anish Kapoors Werk. Kapoor ist 70 Jahre alt. Er lebt und arbeitet in London und Venedig.
Der Lehmbruck-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, auch eine Ausstellung mit Werken Kapoors in Duisburg ist damit verbunden. Frühere Preisträger waren unter anderem Joseph Beuys und Rebecca Horn.
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BerlinBundespräsident Steinmeier würdigt Ehrenamt: "Nicht meckern, sondern anpacken"
Bundespräsident Steinmeier hat Menschen gewürdigt, die in Deutschland ein Ehrenamt ausüben.Das seien Bürger, die nicht meckerten, sondern anpackten, sagte er heute früh im ARD-Fernsehen. Wer sich nicht nur um sich selbst kümmere, verdiene Wertschätzung und Respekt. Zugleich wies Steinmeier darauf hin, dass viele Ehrenamtliche inzwischen ein hohes Alter hätten. Das habe einerseits demografische Gründe, andererseits werde das Ehrenamt nicht mehr in allen Familien vorgelebt. Ein Grund dafür sei, dass aus beruflichen Gründen nicht jeder junge Mensch eine freiwillige Tätigkeit übernehmen könne. Steinmeier äußerte sich anlässlich eines geplanten Empfangs von Ehrenamtlichen am Nachmittag an seinem Amtssitz Schloss Bellevue.
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FinanzpolitikBundesbankchef Nagel rechtfertigt Zinssenkung durch die EZB
Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Nagel, hat die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank gerechtfertigt.Nagel, der Mitglied im EZB-Rat ist, sagte im Deutschlandfunk, der Schritt sei richtig gewesen. Man sei auf einem guten Weg, die Inflation in der Eurozone von derzeit 2,6 Prozent bis Ende des nächsten Jahres auf den Zielwert von zwei Prozent zu senken. Europa müsse aber noch mehr zusammenrücken, um die Investitionsschwäche zu überwinden, forderte Nagel. Als eine Möglichkeit dafür nannte er gemeinsame Ausschreibungen von Rüstungsprojekten.
Auch nach Einschätzung des Bundesbankpräsidenten hinkt Deutschland derzeit wirtschaftlich hinter der allgemeinen Entwicklung hinterher. Die EZB-Zinssenkung sei dennoch kein Zugeständnis an Deutschland gewesen, betonte er. Nagel warb dafür den Standort Deutschland durch Bürokratieabbau zu stärken. Es sei erforderlich, staatliche Entscheidungen zu beschleunigen, um die im Haushalt vorgesehenen Mittel zum Beispiel für Infrastruktur und Digitalisierung auch tatsächlich schnell abzurufen.
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Das Interview mit Joachim Nagel können Sie hier hören.
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Debatte über BoykottNur ein Drittel der EU-Finanzminister bei Treffen in Ungarn dabei
In Ungarn beginnt heute ein zweitägiges Treffen der EU-Finanzminister. Zu der informellen Tagung in Budapast reisen höchstens zehn der 27 Minister an. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Bundesfinanzminister Lindner begründete sein Fernbleiben mit den Haushaltsberatungen in Berlin.Auch andere EU-Staaten gaben nationale Termine als Grund für die Nicht-Anreise an oder erklärten, dass mit so wenigen Ministern vor Ort keine seriösen Diskussionen möglich seien.
Hintergrund ist die Debatte über den Umgang mit der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft. Aufgrund der umstrittenen Alleingänge von Ungarns Ministerpräsident Orban entsenden einige EU-Staaten keine Minister mehr zu Treffen unter ungarischer Leitung. Auch EU-Kommissare nehmen nicht teil, sondern nur ranghohe Beamte. Andere EU-Länder fordern hingegen einen Dialog und entsenden ihre Minister weiterhin zu den Treffen.
Kritik an "Friedensmission"
Orban hatte im Juli kurz nach Beginn der turnusmäßigen Ratspräsidentschaft seines Landes unabgesprochen den ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Russlands Präsident Putin und den chinesischen Staatschef Putin besucht und von einer "Friedensmission" gesprochen. Dies hatte umfassende Kritik innerhalb der EU ausgelöst. Die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft Ungarns dauert noch bis Jahresende an.
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Mehr Geld für Europa? EU-Finanzministertreffen im Schatten des Draghi-Reports (Audio)
Im Schatten des Draghi-Reports – Treffen der Finanzminister in Budapest (Audio)
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USABoeing-Arbeiter stimmen trotz Gehaltszusagen für Streik
Beim US-Fugzeugbauer Boeing haben die Mitglieder einer der großen Gewerkschaften trotz Gehaltszusagen für Streik gestimmt.Die Arbeiter votierten mit einer Mehrheit von 96 Prozent für einen Arbeitskampf. Das Unternehmen hatte der Gewerkschaft IAM erst am Wochenende ein Einkommensplus von 25 Prozent zugesagt sowie weitere Verbesserungen etwa bezüglich der Gesundheitskosten oder den Renten. Außerdem versprach Boeing, neue Modelle in den gewerkschaftlich organisierten Werken zu bauen.
Das Unternehmen kämpft nach einer Pannenserie mit massiven Problemen. Die Luftfahrtaufsicht FAA hatte die Vorgaben für Boeing deutlich verschärft.
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Nach Taifun "Yagi"Tote und Vermisste auch in Myanmar
Der Taifun "Yagi" hat auch Myanmar schwer getroffen.Offiziellen Angaben zufolge starben 19 Menschen bei Sturzfluten und Erdrutschen. Helfer gehen von sehr viel mehr Opfern aus. Viele Gebiete seien wegen Überschwemmungen nicht zu erreichen.
In Vietnam stieg die Zahl der Toten mittlerweile auf über 250. Nach Angaben des Katastrophenschutzes gelten mehr als 100 Menschen als vermisst.
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GesellschaftAktion Mensch: "Cybermobbing gegen Menschen mit Behinderung an der Tagesordnung"
In der Debatte über Behindertenfeindlichkeit hat die Sprecherin der Sozialorganisation Aktion Mensch, Marx, auf grundsätzliche Probleme in Deutschland hingewiesen.Es müsse selbstverständlicher werden, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen im Alltag zusammenkämen, sagte sie dem RBB. Die Gesellschaft habe die Aufgabe, sensibel mit marginalisierten Gruppen umzugehen. Eigentlich setze man das ganze Vertrauen in die kommende Generation und sage, sie werde für Toleranz und Vielfalt stehen. Doch eine große Gruppe von ihnen stehe eben nicht für inklusionsfreundliche Positionen, führte Marx mit Verweis auf die Erfolge rechter Parteien unter jungen Leuten aus.
Ferner sei Cybermobbing gegen Menschen mit Behinderung an der Tagesordnung. Längst habe eine Enthemmung stattgefunden. Da heute jeder zum Medienschaffenden werden könne, nehme das Problem zu.
Hintergrund der Debatte ist ein Podcast, in dem paralympische Sportler von Comedians verhöhnt werden. Zudem hatte Kanzler Scholz diese Woche für bessere Inklusion geworben.
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HamburgAntisemitismus-Beauftragter drängt auf Absage der Auftritte von Comedian Nizar Akremi
Der Antisemitismus-Beauftragte der Stadt Hamburg, Hensel, hat sich für eine Absage der geplanten Auftritte des Comedian Nizar Akremi ausgesprochen.In anderen Städten seien bereits zu Recht Absagen erfolgt - Hamburg sollte es ihnen gleichtun, erklärte Hensel und verwies auf Fulda, Berlin, Leverkusen, Kaiserslautern, Leipzig und Erfurt. Akremi, der zuletzt wegen behindertenfeindlichen Äußerungen kritisiert wurde, will im November und Januar in Hamburg auftreten. Hensel führte aus, der Comedian sei bereits in seinem Youtube-Programm mit seinen antisemitischen Erzählungen aufgefallen. So habe er Juden als Goldmünzen fangende Kaufleute mit Hakennasen dargestellt. Zudem verbreite er auf der Plattform X Dämonisierungen von und Propaganda gegen Juden sowie den Staat Israel. Offener Hass sei nicht von der Kunstfreiheit gedeckt. Sie finde ihre Grenzen dort, wo Hassrede gegen Minderheiten offen zutage trete.
Akremi und sein Kollege Shayan Garcia hatten gestern die Kritik an sich zurückgewiesen. Es werde versucht, Menschen wegen eines Witzes, der einigen nicht gefallen habe, systematisch zu zerstören, teilten sie mit. Während der Aufnahme einer Ausgabe ihres Podcasts "Die Deutschen" mit Luke Mockridge als Gast, wurden zunächst Menschen mit Behinderungen nachgeäfft und verspottet. Mockridge beteiligte sich an den herablassenden Darstellungen insbesondere von Athleten der Paralympischen Spiele in Paris.
Der TV-Sender Sat.1 setzte daraufhin Mockridges neue Show mit ihm "Was ist in der Box?" vorerst ab. Auch mehrere seiner Auftritte wurden gestrichen.
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"Sprayer von Zürich"Naegeli-Kunstwerk in Köln aus Versehen weggewischt
Reinigungskräfte haben in Köln ein Kunstwerk des "Sprayers von Zürich", Harald Naegeli, nahezu weggeputzt. Das Reinigungsteam sollte eigentlich nur einen nicht erwünschten Graffiti-Schriftzug entfernen, sie wischten bei der Gelegenheit aber auch den größten Teil eines aufgesprühten Skeletts weg.Naegeli hatte das Skelett 1980 zunächst illegal auf das zugemauerte Westportal der romanischen Kirche St. Cäcilien gesprayt. Später wurde das Gerippe als Kunstwerk anerkannt und unter Denkmalschutz gestellt. Wie die Stadt Köln mitteilte, ist es dem 84-jährigen Naegeli aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, die Figur selbst wiederherzustellen oder zu erneuern. Aber er habe sein Einverständnis zu einer Restaurierung gegeben.
Ursprünglich befanden sich in Köln zahlreiche von Naegeli an Mauern und Wände gesprayte Gerippe und Totenschädel. Sie sollten auf Totentänze aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit verweisen. Diese Werke sind heute fast alle verschwunden, aber in Fotografien dokumentiert. Sie werden mittlerweile als eine neue Art von Kunst im öffentlichen Raum betrachtet, bei der der Künstler von vornherein damit rechnet, dass seine Werke nicht von Dauer sein werden.
Nicht das erste weggeputzte Kunstwerk
Naegelis Knochenmann ist nicht das erste Kunstwerk, das von Putzkräften beseitigt worden ist. Eines der bekanntesten Opfer solcher Putzaktionen war Joseph Beuys: Seine Fettecke landete 1986 in einem Mülleimer der Düsseldorfer Kunstakademie. Ein weiteres seiner Kunstwerke, eine mit Mullbinden, Pflastern und Fett übersäte Badewanne, wurde bei einer Feier blank geschrubbt und als Behältnis zum Gläserspülen entfremdet.
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KanadaFilmfestival in Toronto sagt Vorführung von Dokumentarfilm über russische Soldaten in der Ukraine ab
Auf dem Internationalen Filmfestival in Toronto wird der Film "Russen im Krieg" doch nicht gezeigt. Die Veranstalter begründeten die Absage der Vorstellung mit Bedrohungen für den Betrieb des Festivals und die Sicherheit der Zuschauer. Weitere Details wurden nicht genannt.Der umstrittene Film wurde bereits auf einem Filmfestival in Venedig gezeigt und sollte nun seine Nordamerika-Premiere feiern. Es handelt sich um eine Dokumentation, für die die russisch-kanadische Filmemacherin Anastasia Trofimova mehrere Monate lang russische Truppen an der Front in der Ukraine begleitet hat. Trofimova selbst spricht von einem "Antikriegs-Dokumentarfilm", der gewöhnliche Menschen zeige. Ukrainische Politiker und Kulturschaffende werfen Trofimova hingegen vor, russische Propaganda zu verbreiten.
Das Internationale Filmfestival in Toronto läuft seit dem 6. September und findet noch bis Sonntag statt.
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Dänische MinderheitSeidler (SSW): "Faesers Grenzkontrollen bringen nichts als schwerwiegende Beeinträchtigungen im Alltag"
Der Bundestagsabgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbands, Seidler, hat die von Innenministerin Faeser angeordneten Grenzkontrollen als Symbolpolitik kritisiert.Den Menschen in seiner Heimat würden sie nichts bringen außer schwerwiegende Beeinträchtigungen im Alltag für Pendler, Reisende oder die Wirtschaft, sagte er bei den Haushaltsberatungen im Parlament. Täglich pendelten 13.000 Menschen über die deutsch-dänische Grenze. Im ganzen ersten Halbjahr habe es dagegen bloß 289 unerlaubte Einreisen dort gegeben. Grenzkontrollen seien nichts als ein Griff in die populistische Trickkiste. Faeser renne damit den Rechten hinterher, betonte der SSW-Politiker. Nötig seien stattdessen Lösungen für grenzüberschreitende Polizeizusammenarbeit in Europa und Mittel für moderne Kontrollen, schlug Seidler vor.
Ab Montag sind vorübergehend an allen deutschen Landesgrenzen Kontrollen möglich. Faeser rechtfertigt das mit dem Schutz der inneren Sicherheit und der Reduzierung irregulärer Migration. Die SPD-Politikerin rechnet nicht mit großer Beeinträchtigung des Pendelverkehrs.
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MigrationspolitikSchweden will Migranten 30.000 Euro für freiwillige Rückkehr zahlen
Die schwedische Regierung will die Prämie für eine freiwillige Rückkehr von Migranten in ihre Heimat deutlich erhöhen.Migrationsminister Forssell sagte, ab 2026 seien Zahlungen von umgerechnet bis zu rund 30.000 Euro vorgesehen. Er sprach von einem Paradigmenwechsel in der schwedischen Migrationspolitik. Derzeit können Einwanderer im Falle einer freiwilligen Ausreise umgerechnet knapp 880 Euro pro Erwachsenem und 440 Euro pro Kind erhalten, wobei der Betrag bei gut 3500 Euro pro Familie gedeckelt ist.
Die geplante Erhöhung wurde beschlossen, obwohl eine von der Regierung beauftragte Untersuchung im vergangenen Monat von einer deutlichen Aufstockung abgeraten hatte. Zur Begründung hieß es darin, die erwartete Wirksamkeit rechtfertige nicht die potenziellen Kosten.
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CybermobbingExperten beobachten Zunahme von "Swatting"-Fällen, bei denen Polizeieinsatzkräfte zu Unschuldigen geschickt werden
Experten beobachten eine Zunahme von vorgetäuschten Notfällen, die bewaffnete Polizeieinsätze gegen Unschuldige auslösen sollen. Diese Mobbingtechnik, genannt Swatting, sei bis 2022 in Deutschland nur vereinzelt vorgekommen, teilte die Betroffenenorganisation "Institut für Sicherheit und Datenanalyse im Streaming" dem Deutschlandfunk mit.In diesem Jahr habe man aber schon 68 solcher Straftaten allein gegen Streamer gezählt - also Menschen, die im Internet live auf Sendung gehen. Hinzu komme die Dunkelziffer. Allein durch registrierte Fälle beliefen sich die Kosten für die Einsätze bisher auf mindestens 1,5 Millionen Euro. Das Bundeskriminalamt fasst "Swatting" unter Missbrauch von Notrufen zusammen. Eine konkrete Aufschlüsselung werde nicht vorgenommen.
Illegale Abfrage bei Polizei und Meldeämtern
Betroffen sind Privatpersonen, Politiker, Unternehmen, Vereine oder Schulen. Nicht wenige Opfer würden durch so ein Erlebnis traumatisiert und benötigten psychotherapeutische Betreuung, heißt es. Die Experten raten, möglichst keine persönliche Daten im Netz bekannt zu geben. Allerdings bedienten sich die Täter auch illegaler Abfragen bei Polizei und Einwohnermeldeämtern. Der Begriff stammt aus den USA und verweist auf schwer bewaffnete Spezialeinheiten - die SWAT-Teams.
Zuletzt hatten mehrere Fälle für Aufsehen gesorgt, bei denen bewaffnete Einsatzkräfte Wohnungen gestürmt hatten, um angeblich schwere Straftaten zu verhindern. Vergangene Woche hatte es eine Razzia des BKA gegen eine Gruppe gegeben, die Swattings organisiert haben soll.
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DebatteKünftiger CDA-Chef: "AfD-Erfolge nicht auf Thema Migration verengen"
Der designierte Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Radtke, warnt seine Partei vor einem zu starken Fokus auf dem Thema Zuwanderung.Als Christdemokraten dürfe man sich nicht selbst auf Migrationsdebatten verengen, sagte Radtke der "Süddeutschen Zeitung". Dass Arbeiterinnen und Arbeiter bei den vergangenen Wahlen am häufigsten für die AfD gestimmt hätten, habe auch soziale Ursachen. Er halte die Analyse, die Migration sei die Mutter aller Probleme und der einzige Motor für die AfD, gerade in der Industriearbeiterschaft für "unterkomplex". Dort gehe es um Ängste wie Jobverlust und Abstieg, fügte Radtke hinzu.
Der 45-jährige aus Bochum-Wattenscheid stammende Gewerkschaftssekretär und Europa-Abgeordnete soll morgen in Weimar zum Nachfolger des langjährigen CDA-Vorsitzenden Laumann gewählt werden.
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WetterIn der Nacht im Osten und Südosten bedeckt mit Regen, weiterhin Unwetterwarnung für Teile Bayerns und Sachsens, Abkühlung auf 9 bis 3 Grad
Das Wetter: Am Abend und in der Nacht im Osten und Südosten bedeckt mit Regen, in hohen Lagen Schnee. Für Teile Sachsens und Bayerns gilt weiterhin eine amtliche Unwetterwarnung vor Dauerregen. Sonst anfangs einzelne Schauer, die später abklingen. Tiefstwerte 9 bis 3 Grad. Morgen im Osten verbreitet Regen. Sonst überwiegend trocken. Im Norden viel Sonne. 7 bis 17 Grad.Die weiteren Aussichten:
Am Sonntag im Osten länger sonnig. Sonst wolkig mit kurzen Auflockerungen. 12 bis 19 Grad.
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Donnerstag, 12.09.2024
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US-WahlkampfTrump erteilt zweitem TV-Duell mit Harris eine Absage
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Trump hat einer zweiten Debatte mit seiner demokratischen Rivalin Harris eine Absage erteilt.Eine dritte Debatte werde es nicht geben, schrieb Trump auf seinem Sozialen Netzwerk Truth Social. Trump hatte eine erste Wahldebatte mit dem amtierenden Präsidenten Biden geführt. Dessen schlechtes Abschneiden führte dazu, dass Biden seiner Vizepräsidentin Harris die Kandidatur überließ. Trump und Harris trafen sich dann am Dienstagabend zu einer Live-Fernsehdebatte. In Umfragen erklärte eine Mehrheit der Befragten, die Demokratin habe das TV-Duell gewonnen. Harris sprach sich für eine weitere Debatte aus. Dies schulde man den Wählern, erklärte sie.
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VWIG Metall warnt vor Werksschließungen
Die IG Metall hat den Volkswagen-Konzern vor der Schließung von Produktionsstandorten gewarnt.Mit Werksschließungen werde eine rote Linie überschritten, sagte die Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Benner, dem "Handelsblatt". Auch früher sei es gelungen, zur Disposition gestellte Werke wieder auf Vordermann zu bringen und in die Zukunft zu führen. Das könne auch diesmal gelingen, so Benner.
Die Führung der Kernmarke VW des Volkswagen-Konzerns hatte vergangene Woche einen härteren Sparkurs angekündigt. Dabei schloss sie auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Krise bei Volkswagen sind die für Ende Oktober geplanten Tarifverhandlungen auf Ende September vorgezogen worden.
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StellungnahmeVerfassungsrichter begrüßen Pläne für Schutz vor politischer Einflussnahme
Die Richterinnen und Richter am Bundesverfassungsgericht haben positiv auf eine gemeinsame Initiative von Regierungskoalition und Union zum besseren Schutz des Gerichts vor politischer Einflussnahme reagiert.In einer Stellungnahme des sogenannten Plenums, dem alle 16 Verfassungrichter und -richterinnen angehören, heißt es, man begrüße das Bestreben des Gesetzgebers, die Funktionsbedingungen der Verfassungsgerichtsbarkeit zu sichern. Ein solcher Schritt liege auch deshalb nahe, weil ein Blick über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus zeige, dass sich autokratische Bestrebungen auch und gerade gegen die Verfassungsgerichtsbarkeit richten könnten.
Die Initiative von SPD, Grünen, FDP und Union sieht unter anderem vor, bestimmte Strukturen des Gerichts im Grundgesetz festzuschreiben. Diese Festlegungen sind bisher in einem Gesetz geregelt, das mit einfacher Mehrheit geändert werden könnte. Für Grundgesetzänderungen hingegen sind Zwei-Drittel-Mehrheiten im Bundestag und Bundesrat nötig.
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Wegen HochwasserTeile der Carolabrücke sollen schnell entfernt werden
In Dresden hat die Entfernung von Teilen des eingestürzten Stranges der Carolabrücke vor dem erwarteten Elbe-Hochwasser begonnen. Die Arbeiten liefen nach Plan, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Die Reste sollten zertrümmert und abtransportiert werden.Beim kontrollierten Abriss helfen den Angaben zufolge neben Bundeswehr und Technischem Hilfswerk auch Spezialfirmen. In Dresden wird ab Sonntag mit einem Hochwasser der Elbe gerechnet, weil in Tschechien in den kommenden vier Tagen bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet werden. Auch Polen, die Slowakei und Österreich bereiten sich auf Überschwemmungen durch Extremregen vor. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor ergiebigem Dauerregen in Teilen Bayerns. Dabei seien die Regierungsbezirke Niederbayern, Oberbayern, Schwaben und Oberpfalz betroffen. Es bestehe die Gefahr von Überschwemmungen und möglichen Erdrutschen.
Kommunen fordern nach Einsturz mehr Geld für Sanierung der Verkehrsinfrastruktur
Die Carolabrücke in Dresden war in der Nacht zu Mittwoch zum Teil eingestürzt. Ein etwa 100 Meter langes Stück, über das Straßenbahngleise sowie ein Fuß- und Radweg führten, sackte in die Elbe. Die Gründe sind noch unklar. Es handelte sich um den Teil der Betonbrücke aus DDR-Zeiten, der noch nicht saniert worden war.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte mehr Geld von Bund und Ländern zur Sanierung solcher Bauwerke. Notwendig sei eine Investitionsoffensive für die Infrastruktur, um den Verfall zu stoppen und den Sanierungsstau abzubauen, sagte Hauptgeschäftsführer Berghegger den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Einer Studie zufolge sei rund die Hälfte der etwa 60.000 Brücken in kommunaler Hand in keinem guten Zustand. Aus eigener Kraft könnten die Städte und Gemeinden die Lasten nicht tragen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie forderte die Politik auf, der Sanierung der Verkehrsinfrastruktur wie Brücken oberste Priorität einzuräumen.Wissing weist Verantwortung zurück
Bundesverkehrsminister Wissing wies in der Haushaltsdebatte im Bundestag darauf hin, dass im kommenden Jahr mehr als neun Milliarden Euro für Investitionen in Bundesfernstraßen und Brücken bereitstünden. Mit Blick auf den Einsturz der Carolabrücke erläuterte der FDP-Politiker, sie stehe in kommunaler Verantwortung und habe deswegen mit dem Bundeshaushalt nichts zu tun. Man sehe aber daran, wie gefährlich es sei, wenn in Infrastruktur nicht sorgfältig investiert werde.
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Haushaltsberatungen im BundestagSchulze beklagt Kürzungen im Entwicklungsetat
Entwicklungsministerin Schulze hat erneut die geplanten Kürzungen in ihrem Etat kritisiert.Nachdem ihr Ministerium im laufenden Jahr noch gut 11 Milliarden Euro ausgeben darf, sind im Haushaltsentwurf für 2025 nur noch gut 10 Milliarden Euro vorgesehen. Dies sei viel weniger Geld als die internationale Zusammenarbeit eigentlich bräuchte, bemängelte die SPD-Politikerin bei den Haushaltsberatungen im Bundestag. So könne man sich in wichtigen Bereichen nicht mehr auf dem gewohnten Niveau engagieren und auf unerwartete Krisen nicht mehr so konsequent reagieren.
In der Debatte um den Gesundheitsetat hatte zuvor Ressortchef Lauterbach für die von ihm geplante Klinikreform und für Neuregelungen für Hausärzte geworben. Der SPD-Politiker kündigte einen "Herbst der Reformen" an. Der CDU-Gesundheitspolitiker Sorge warf Lauterbach vor, bei seinen Plänen nicht auf die Einwände von Kliniken und Ärzten zu achten.
Um eine Fortsetzung des Digitalpakts für Schulen ging es in der Debatte um den Bildungsetat. Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger forderte die Länder zum Handeln auf. Zwischen Bund und Ländern ist die Finanzierung strittig.
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ThüringenErstes Gespräch zwischen CDU und BSW
Rund zwei Wochen nach der Landtagswahl in Thüringen haben CDU-Spitzenkandidat Voigt und die BSW-Vorsitzende Wagenknecht erstmals persönlich über eine Zusammenarbeit gesprochen.Sprecher beider Parteien bestätigten das Treffen. Themen seien demnach die politische Lage in Thüringen, Migration, die Stärkung der Wirtschaft, Gesundheit, Pflege und Unterrichtsausfall sowie die außenpolitischen Forderungen des BSW gewesen. Voigt versucht, nach der Thüringer Landtagswahl eine Regierung zu bilden. Dabei steht eine Koalition aus CDU, BSW und SPD im Raum, die mangels eigener Mehrheit eine Minderheitsregierung wäre. Wagenknecht war in Thüringen nicht angetreten. Sie hatte aber erklärt, wer mit dem BSW auf Landesebene zusammenarbeiten wolle, müsse auch mit ihr persönlich sprechen.
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Angriffskrieg gegen die UkrainePutin warnt vor dem Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet
Russlands Präsident Putin hat den Westen davor gewarnt, der Ukraine den Einsatz gelieferter Waffen auf russischem Staatsgebiet zu erlauben.
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